Neben den Parteien wollen auch die Gruppe Wir-sind-Hürther und der Stadtjugendring mit Plakaten für die Kommunalwahl werben.
PlakataktionHürther Bündnis wirbt mit dem Wort „Sex“ dafür, am 14. September wählen zu gehen

150 Plakate im Stadtgebiet sollen die Hürther motivieren, am 14. September wählen zu gehen.
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In der Werbung geht es bekanntlich vor allem um Aufmerksamkeit – das ist bei Wahlwerbung nicht anders. Von Laternenmasten, von großflächigen Plakataufstellern und allerlei anderen Flächen lächeln Politiker und werben Parteien mit Slogans um die Gunst der Wählerschaft, in diesen Tagen für die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14. September.
Im Hürther Stadtgebiet gesellen sich für die kommende Abstimmung zu denen der kleinen und großen Parteien weitere Plakate. Mit Humor, kölscher Mundart und ein wenig Provokation wollen die Gruppe Wir-sind-Hürther und der Stadtjugendring Bürgerinnen und Bürger zum Gang an die Urne animieren.
Ehemaliger Hürther Bürgermeister erklärt die Idee hinter den Plakaten
„Wir möchten parteineutral darauf hinweisen, dass die Wahl ein wichtiger Bestandteil der Demokratie ist“, erklärt Walther Boecker, ehemaliger Hürther Bürgermeister und Vorsitzender von Wir-sind-Hürther, die Idee hinter der Plakataktion. Die Botschaft: Wer nicht wählt, unterstützt indirekt die Parteien des extremen politischen Spektrums, die eine aktive Wählerschaft hinter sich versammeln.
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Boecker und seine Mitstreiter haben für ihren Wahlaufruf Spenden gesammelt und 150 Plakate drucken lassen, die sie in den nächsten Tagen in den zwölf Hürther Stadtteilen an Laternenmasten aufhängen wollen. „Uns ist es wichtig, dass besonders junge Menschen ihre Wählerstimme benutzen und so die Zukunft unseres Landes mitgestalten“, betont Natascha Herrmann, zweite Vorsitzende des Stadtjugendrings.
Gruppierung Wir-sind-Hürther hat auch die Jugend im Blick
Und Ines Frege von Wir-sind-Hürther ergänzt: „Unsere Politik wird von Alten gemacht.“ Und auch die zahlenmäßig starke Generation der Boomer sorge für ein politisches Ungleichgewicht zugunsten Älterer. Daher sei es umso wichtiger, dass junge Leute geschlossen zur Wahl gingen, denn es gehe um ihre Zukunft. Anders als bei Bundes- und Landtagswahlen dürfen auf kommunaler Ebene in Nordrhein-Westfalen bereits 16-Jährige ihre Stimme abgeben.
Für das Aufhängen der überparteilichen Plakate gelten die gleichen Vorgaben wie für die von CDU, SPD und anderen. „Die Laternen in Hürth gehören den Stadtwerken. Bei ihnen haben wir die sogenannte Sondernutzungserlaubnis eingeholt“, erklärt Walther Boecker. An jedem Mast dürfen maximal zwei Plakate angebracht werden, und das erst ab einer Höhe von 2,5 Metern und nicht zu nah an Kreuzungen und Kreisverkehren, um die Sicht für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu behindern. „Die Parteien beginnen gerade erst mit ihren Plakatierungen, da haben wir noch gute Chancen, unsere Botschaften unterzubringen“, sagt Boecker.
Die Gruppierung Wir-sind-Hürther setzt sich mit verschiedenen Aktionen für eine liberale, friedliche und tolerante Gesellschaftsordnung, ein starkes Europa und gegen politischen und religiösen Extremismus ein.
Plakatbeispiel
In die Kategorie Provokation gehört ein Plakatmotiv, auf dem groß „Sex“ zu lesen ist und darunter deutlich kleiner „Da ich nun Ihre Aufmerksamkeit habe: Am 14. September ist Kommunalwahl. Bitte gehen Sie wählen, das ist wie Zähneputzen: Macht man's nicht, wird es braun.“