Köln – Alle Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchten müssen, seien in Köln willkommen, betonte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Montag noch einmal. Und die Stadt bereitet sich darauf vor – auch wenn sie noch keine Ahnung hat, wann, wie viele und auf welchen Wegen nun vor allem Menschen aus der Ukraine hierher kommen.
Ganz konkret aktiviert die Stadt gerade die „Reserve“ der Flüchtlingsunterbringung – 1500 Plätze, ein großer Teil davon in der Herkulesstraße, aber auch an anderen Orten der Stadt. Man sei „in enger Abstimmung“ mit diversen Hilfsorganisationen, was die Betreuung geflüchteter Menschen angehe, erklärte eine Stadtsprecherin. Einigermaßen genaue Zahlen könne sie momentan aber unmöglich abschätzen.
Nominell gilt noch der Königsteiner Schlüssel bei der Aufnahme geflüchteter Menschen. Darin ist festgelegt, wie die einzelnen Länder der Bundesrepublik an gemeinsamen Finanzierungen zu beteiligen sind. Der Anteil, den ein Land tragen muss, richtet sich zu zwei Dritteln nach dem Steueraufkommen und zu einem Drittel nach der Bevölkerungszahl. Die Aufnahmequoten der Länder werden mit Hilfe dieses Schlüssels errechnet, diese weisen dann den Kommunen die Plätze zu.
Genaue Zahlen nicht abschätzbar
Allerdings weiß auch die Stadt im Moment noch nicht, inwieweit dieser Schlüssel angesichts der akuten Bedrohung durch Putins Krieg tatsächlich überall zur Anwendung kommt – möglicherweise muss es ja diesmal sehr viel schneller gehen als in einem regulären Asylverfahren. Bei der Stadt fühlt man sich auch für ein solches Szenario vorbereitet, allerdings seien die Handlungsspielräume begrenzt: Die Kommune selbst könne kaum aktiv werden, etwa was Bus- oder Bahntransporte von der Grenze weg angehe. Die würden, falls sie in Gang gesetzt werden sollten, über Initiativen und Hilfsorganisationen durchgeführt.
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Die Stadt weist noch einmal darauf hin, dass eine zentrale Mail-Adresse eingerichtet wurde, um Unterstützungsangebote besser koordinieren zu können. Kölner Bürgerinnen und Bürger können sich dorthin wenden, wenn sie konkrete Hilfsangebote für die Menschen in der Ukraine unterbreiten möchten.