Die Auszeichnung soll die Tradition der Büttenrede und des Krätzchengesangs am Leben halten. Zwei Solo-Künstler und zwei Duos standen bei der Abstimmung auf dem Programm.
Jecke TraditionspflegeDuo „Bauer und der Wiener“ gewinnen den Hans-Süper-Preis 2025 in Köln

Mit ihrem Zwiegespräch konnten Michael Gülden und Leopold Braun die Jury und das Publikum überzeugen.
Copyright: Meike Böschemeyer
Bereits 37 Jahre lang treten die beiden gemeinsam auf. Nur der Sprung auf die große Bühne hat bisher auf sich warten lassen. Das könnte sich nun jedoch ändern, denn Michael Gülden und Leopold Braun alias „Der Bauer und der Wiener“ sind die stolzen Gewinner des Hans-Süper-Preis 2025. „Wahnsinn“, sagt Braun. Undenkbar für den Österreicher, so was in Köln zu gewinnen. „Ganz toll, unglaublich. Wir freuen uns sehr“, ergänzt Gülden, Landwirt aus Elsdorf.
Gute Stimmung bei der Abstimmung in Köln
Zwei Solo-Künstler und zwei Duos hatten sich am Sonntag im Rahmen der Hans Süper Matinee im ausverkauften Pfarrsaal von St. Nikolaus dem Votum von Publikum und Juroren gestellt. Die Musik des kleinsten Orchesters der Welt, wie sich Alleinunterhalter Andreas Konrad gern bezeichnen ließ, brachte die Stimmung im rut un wiess geschmückten Saal auf Temperatur. Die Jecken sangen und schunkelten sich bei halvem Hahn, mit kölschen Klassikern und Karnevals-Hits warm.

Vorjahres-Sieger Fabian Rangol (Mitte) übergab den Preis an die diesjährigen Gewinner Michael Gülden (r.) und Leopold Braun.
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Als Erster stellte sich der „Jung us dem Veedel“ dem Urteil von Jury, Vereinen und Publikum. Op Kölsch berichtete Marco Ages von der Familich und der Wirtschaft an der Eck. „Egal, ob Hund, Katze, Maus, wir machen Frikadellen draus.“ Er reagierte spontan auf den wohl schönsten Lacher der Matinee, freute sich über Applaus, Gelächter und Zugabe-Rufe. Mattes un Rallef – Norddeutscher und Rheinländer – brillierten mit Parodien und eigenen Liedern. Jetzt auch politisch. So wird Fritze Merz, aufs Korn genommen oder der geplante KVB Tunnel unter der Aachener. „Wir haben Wasser, Wasser, Wasser – total“. „Baue, dat könne mer nit.“
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Gewinner des Hans-Süper-Preises bekommen Bekanntheits-Boost
Bauer und Wiener eroberten ihr Publikum im Sturm. „Hast Du Hannen Alt im Keller, sterben Deine Ratten schneller“. Jeder Satz ein Lacher. Die schnellsten Rentner der Welt „leben in Köln“, sagte der eine. Zu finden bei Aldi „Ding Dong Kasse 3 öffnet“, sagte der andere. „Warum ist Österreichs Flagge Rot-weiss-rot“? „Damit ihr sie nicht verkehrt rum aufhängt.“ Et Vünkchen alias Vera Passy war die einzige Frau im Rennen. Ein temperamentvoller Auftritt: sie singt, tanzt, parodiert – der Text sogar gereimt.

Die Hans-Süper-Gesellschaft will das künstlerische Erbe ihres Namensgebers am Leben halten. Präsident Rüdiger Brühl stellte ihm zu Ehren ein Denkmal in Sülz auf.
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Während die Stimmen ausgezählt wurden, begeisterten Knubbelfutz un Schmalbedach mit ihren leisen Tönen. Vorjahres-Sieger Fabian Rangol fasste in seinem Rundblick zur „schönen Hillijen Zick“ alles zusammen, was in Köln drunter und drüber geht, ließ dabei weder OB noch Kardinal aus. Notfalls helfen Träume. Augen zu und warten, was passiert. „Am Enk wird immer alles joot. All you need is love.“
Dem Gewinner des Hans-Süper-Preises winken Bekanntheit, mehr Auftritte, Aufstieg im Karnevalstreiben der Stadt. Ob das den beiden Preisträgern 2025 auch gelingt? Bei Kölner Agenturen stünden sie auf Seite 56, sagte Braun. „Da bucht Dich keiner“. Mit Süper Preis jetzt Seite 30? Die Old Newcomer lachten. „Vielleicht, wir hoffen das. Das wär natürlich mal schön.“ Und das Fazit von Fabian: „Alle hätten einen Preis verdient, allein schon dafür, dass alle die Tradition der Büttenrede und des Krätzchen-Gesangs am Leben erhalten haben.“
Die Bewerbungsphase für die Hans Süper Matinee 2026 ist bereits eröffnet. Alle Infos gibt es online.
www.hans-sueper-gesellschaft.de
