Köln – Es rollt etwas zu auf Köln: 1500 neue KVB-Räder bis kommenden Freitag. Insgesamt 3000 Räder bis Juli. Nach fünf Jahren im Dienst haben die alten Leih-Räder der Kölner Verkehrs-Betriebe damit ausgedient. Vor allem ihre Technik hatte den Anschluss verloren. Für die Kunden stehen damit viele Neuerungen an. Von einer einfacheren Ausleihe über die nunmehr zugelassene Nutzung durch Schüler bis hin zu einem Signalsystem fürs Abstellen.
Warum werden die KVB-Räder ausgetauscht?
Nach fünf Jahren war der Vertrag mit dem Betreiber „nextbike“ ausgelaufen. Die neue Ausschreibung hat zwar auch wieder „nextbike“ gewonnen. Sie war aber mit einer ganzen Reihe von Neuerungen verknüpft. Zudem soll eine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden: In fünf Jahren brachte es das KVB-Rad auf über fünf Millionen Ausleihen. In den Spitzenjahren 2018 uns 2019 wurden mit den 1500 Rädern der alten Flotte im Schnitt 1,2 Millionen Fahrten pro Jahr unternommen. Mit der neuen Flotte von 3000 Rädern will der Verkehrs-Betrieb diesen Wert auf zwei bis drei Millionen steigern.
Was ändert sich an den Tarifen?
Das Erfolgsmodell der KVB-Räder beruht auf der Verknüpfung mit einem Abo-Ticket der Verkehrs-Betriebe. Abo-Kunden fahren die ersten 30 Minuten mit dem Rad kostenlos. Und auch länger, denn nach 30 Minuten kann direkt wieder eine neue Ausleihe stattfinden. Somit ist der Folgetarif von einem Euro für eine halbe Stunde nach der 31. Minute eher Makulatur. An diesem Konzept hält die KVB fest. Nicht-Abo-Kunden zahlen einen Euro für 15 Minuten, maximal 15 Euro. Neu ist nun, dass auch Schüler ab 16 Jahre Räder leihen dürfen. Das war bisher aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht möglich.
Können die Räder jetzt auch reserviert werden?
Ein Ärgernis bisher: Ein freies Rad wird auf der Karte in der App angezeigt, noch ein kurzer Abschied von den Freunden, dann der Weg zum Rad –und ein anderer hat es sich zwischenzeitlich geschnappt. Das kann nun verhindert werden. Die neuen KVB-Räder können bis zu 15 Minuten reserviert werden.
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Was verändert sich im Ausleihverfahren?
Gott sei Dank eigentlich fast alles. Das alte Verfahren mit Eingabe eines Codes über eine Tastatur am Rad war kompliziert und fehlerbehaftet. Künftig soll das über einen Barcode in der KVB- sowie nextbike-App oder über den Chip in der KVB-Abokarte funktionieren. Wichtig auch: Die zweite Generation der KVB-Räder hat eine neue Ortungstechnik. Damit sollen die Angaben über Verfügbarkeit und Standort deutlich verlässlicher als bisher werden.
Wo darf das Rad abgestellt werden?
Im Innenstadtkern – von der KVB als „blaue Flexzone“ bezeichnet – können die Räder an jeder öffentlichen Straße abgestellt werden. Ausgenommen sind aber unter anderem Parkanlagen, das Rheinufer, die Rheinbrücken oder auch die Domplatte. Zuwiderhandeln wird teuer: 20 Euro. Im Innenstadtrand (pinke Flexzone) können die Räder an den Hauptstraßen abgestellt werden. In Nebenstraßen und Sackgassen wird ein Zusatz-Euro fällig. Außerhalb der Innenstadt dürfen die Räder nur in Stationen stehen, über deren Standorte die Bezirksvertretungen gerade beraten. Auswendig muss das alles aber keiner wissen: Eine grün oder rot blinkende Leuchtdiode im Hinterradbereich zeigt nun an, wo das Abstellen erlaubt ist.
Ausweitung des Busangebots
Im Kölner Westen soll die Bus-Anbindung von Widdersdorf Nord, des Stadtwaldviertels sowie des Gewerbegebiets Marsdorf verbessert werden. Zudem soll das Krankenhaus in Hohenlind besser an Junkersdorf und Weiden sowie der neue Schulstandort an der Zusestraße in Lövenich angeschlossen werden.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember soll zukünftig die große Schleifenfahrt durch Widdersdorf entfallen und eine neue Endhaltestelle auf der Straße „Unter Gottes Gnaden“ eingerichtet werden. Zudem sollen zwei weitere Haltestellen in Widdersdorf Nord das Angebot verbessern.
IZur Eröffnung der neuen Schule Zusestraße soll die Linie 136 ab Hohenlind über das Stadtwaldviertel und Weiden Zentrum bis zur Schule Zusestraße in Lövenich verlängert werden. Die Linie 143 soll zukünftig an der Haltestelle „Beethovenstraße“ enden. Die Linie 141 soll den Linienweg der Linie 143 über die Saarstraße übernehmen. Zudem ist eine Verschwenkung der Linie 149 über die Zusestraße sowie eine Verlängerung der Linie 143 in das Gewerbegebiet Marsdorf geplant. (EB)