Otto-Langen-QuartierInvestor lehnt außergerichtliche Einigung zum „Raum 13“ ab

Lesezeit 2 Minuten
20201124_tb_KHD_Hallen_Deutz_043

Früher Gießerei, heute vor dem Verfall: Eine alte Fabrikhalle. Sie ist nicht denkmalgeschützt.

Köln – Der Besitzer der denkmalgeschützten ehemaligen Hauptverwaltung von Klöckner-Humboldt-Deutz in Mülheim hat  eine außergerichtlichen Lösung mit den Mietern der Künstlerinitiative „Raum 13“ ausgeschlossen. Am Freitag, 4. Dezember,  wird vor Gericht die Räumungsklage von Gottfried Eggerbauer verhandelt, der Rundschau teilte der Kölner Immobilienentwickler am Dienstag mit: „Eine außergerichtliche Lösung wäre unangemessen und ergäbe keinen Sinn.“ Zunächst handelt es sich am Freitag eine Anhörung, ein Urteil wird erst später gefällt. Urteilt das Gericht aber  in Eggerbauers Sinne, müssten Marc Leßle und Anja Kolacek von „Raum 13“ danach ihr  „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“  räumen.  Wann genau, ist noch offen.

Viel prominente Unterstützung

Das Duo bezeichnet seine Arbeit als „lebhaftes Stadtkunstprojekt“,  Leßle sagte, „ich muss nicht prozessieren“.  Nach Rundschau-Informationen telefonierte auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Dienstag mit Eggerbauer, um sich zu diesem brisanten Thema auszutauschen. 

20201124_tb_KHD_Hallen_Deutz_002

Das denkmalgeschützte KHD-Gebäude samt Eingang zu "Raum 13".

Wie berichtet, hatten sich  zuletzt mehr als hundert Menschen in einer Zeitungsanzeige für ein Ruhen der Klage stark gemacht.  Zu den Unterzeichnern gehörten Politiker des Stadtrates sowie Kabarettist Jürgen Becker oder Architekt Paul Böhm.

Das könnte Sie auch interessieren:

Böhm,  Leßle und Kolacek und andere Unterstützer möchten auf dem 5,9 Hektar großen Otto-Langen-Quartier  eine zukunftsweisende Mustersiedlung statt des nächsten Viertels nach dem bekannten Schema bauen. Doch die Lage ist kompliziert, weil Eggerbauers Grundstück nur einen kleinen Teil ausmacht, der größere gehört dem Land, ein weiterer kleinerer der Gerchgroup. Das Land kommt seit Jahren mit der Entwicklung nicht voran, deshalb will Eggerbauer  verkaufen, die „Moderne Stadt“ als städtische Tochter ist interessiert. In diesem Fall könnte „Raum 13“ möglicherweise bleiben, darauf hofft auch Leßle.

Rundschau abonnieren