Baugebiet Rondorf Nord-WestDie Umsetzung soll reibungslos erfolgen
Lesezeit 3 Minuten
So wird es in Rondorf künftig aussehen. Vorne links die St. George’s School, dahinter das neue Baugebiet.
Copyright: Wächter
ANZEIGE
ANZEIGE
Rondorf – Manchmal gehen Wünsche eben in Erfüllung, zumindest, wenn man sie hartnäckig genug einfordert. Und das hat die Dorfgemeinschaft Rondorf getan. Wo immer sich eine Gelegenheit ergab, auf Vertreter des Stadtplanungsamtes oder gar die Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu treffen, wurde Berno Huber vom Vorstand der Dorfgemeinschaft nicht müde, den Wunsch, die Planung des großen Baugebietes Rondorf Nord-West von einem Projektkoordinator steuern zu lassen, zu formulieren.
Sei es die hartnäckige Forderung der Dorfgemeinschaft oder die Fehler der Vergangenheit etwa auf dem Sürther Feld, das bis heute an fehlender Infrastruktur krankt, aus denen die Stadt ihre Lehren gezogen hat. Fest steht, Rondorf Nord-West liegt nun auch in den Händen von Verena Weingarten. Seit letzten August arbeitet die 40-jährige Weingarten als Fachreferentin für Großprojekte eher im Hintergrund als an vorderster Front. Dies erklärt auch, warum sie in der Sitzung der Bezirksvertreter noch nie offiziell vorgestellt wurde.
Viele Stakeholder involviert
Weingarten selbst möchte sich auch gar nicht in den Vordergrund rücken. So sagt sie selbst: „Es gibt neben meiner Funktion viele Kollegen, die zum Erfolg des Projektes beitragen.“ Ihre Aufgabe bestehe vornehmlich darin, die Projektstruktur aufzubauen und in der Umsetzung zu begleiten und zu koordinieren. Anders und ergänzend ist nur, dass es nun eine dezernatsübergreifende Projektkoordination gibt. „In diesem Projekt sind viele Stakeholder wie der Investor Amelis, die Stadtverwaltung, die Bezirksregierung, die Dorfgemeinschaft, die Anwohner, die St. George’s School und andere beteiligt“, sagt Weingarten. Hier gelte es, die jeweiligen Belange und Anforderungen so abzufragen und einzubringen, dass die einzelnen Maßnahmen ineinander verzahnt werden und eine möglichst reibungslose Realisierung erreicht werde. Schnittstellen würden vermieden und das Projekt gesamtheitlich betrachtet. Gesteuert werde das Projekt Rondorf Nord-West anhand eines Zeit-Maßnahmen-Plans, inklusive Meilensteinen.
Das Gebiet von Rondorf Nord-West ist etwa 70 Hektar groß.
Geplant wird es vom Architektur- und Landschaftsplanungsbüro West 8.
Entstehen soll eine neue Mitte mit Supermarkt und Cafés.
Einfamilienhäuser soll es ebenso geben wie Mehrfamilienhäuser in typischer Riegelbauweise, die an die umgebenden Höfe erinnern soll. (swa)
Dorfgemeinschaftsvorstand Berno Huber ist nun guter Dinge, dass es mit dem Projekt auf diese Weise vorangeht. Die Projektkoordinatorin hat er bislang sehr positiv erlebt, wie er sagt. „Sie war sogar bei unserem Frühjahrsempfang“, so Huber. Und sie käme gebürtig aus Immendorf. „Sie kennt also die Gegend hier sehr genau“, so Huber.
Bevor Weingarten ihre Stelle bei der Stadt im August letzten Jahres antrat, studierte sie Immobilienwirtschaft in Bochum und hat sechs Jahre lang für eine Immobilienberatungsgesellschaft in Köln gearbeitet. Davor war sie bereits als Projektentwicklerin zehn Jahre im Ausland tätig. Gute Voraussetzungen also, die in Köln anstehenden Großprojekte voranzutreiben. Ein weiteres Projekt, das Weingarten mitsteuert, ist die Parkstadt Süd vom Großmarktgelände bis hinunter an den Rhein.
Keinen Anlass hat Berno Huber von der Rondorfer Dorfgemeinschaft ausgelassen, um mit OB Henriette Reker zu sprechen.
Copyright: Wächter
Mit dem Baugebiet in Rondorf könnte es schon bald losgehen. Im Ort gibt es kaum ein anderes Thema, wenn über die Zukunft des Dorfes gesprochen wird. Doch Verwaltungsmühlen mahlen bekanntlich langsam. Am 14. Dezember 2017 fasste der Stadtentwicklungsausschuss den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung, die wegen der Vielzahl an interessierten Bürgern in der Aula der Gesamtschule Rodenkirchen und nicht in Rondorf durchgeführt wurde, fand am 29. Juni 2018 statt (die Rundschau berichtete).
Nun gelte es, die Vielzahl von den Bürgern vorgebrachten Anregungen und Stellungnahmen zusammenzufassen. „In der Folge werden alle Stellungnahmen, die im Rahmen der Abendveranstaltung und der nachlaufenden Beteiligungsfrist vorgebracht wurden, der Bezirksvertretung Rodenkirchen in einem ersten Schritt und dem Stadtentwicklungsausschuss in einem zweiten Schritt zur Beratung vorgelegt“, erklärt Weingarten das weitere Prozedere.
Im zweiten Quartal dieses Jahres soll es soweit sein, wie Huber von der Dorfgemeinschaft sagt. Dies sei zumindest sein letzter Stand aus seinen Gesprächen mit der Stadtverwaltung.