Die Kölner Polizei sucht bei „Aktenzeichen XY“ nach Hinweisen zur Aufklärung des Mordes an Sonnenstudio-Besitzer Phil Giesen.
TötungsdeliktDieser Kölner Fall soll bei „Aktenzeichen XY“ aufgeklärt werden

Der 74-jährige wurde tot in seinem Haus in Hahnwald aufgefunden.
Copyright: Thomas Banneyer
Die Ermittler stehen im Fall des ermordeten Sonnenstudio-Besitzers aus dem Hahnwald fast mit leeren Händen da. Nun geht die Polizei nochmals an die Öffentlichkeit, um den Fall doch noch aufzuklären. Am Mittwoch wird der Kriminalfall in der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt. Die Mordkommission hofft auf den entscheidenden Tipp. Schon am Montagvormittag startete der große neue Versuch, den Fall zu klären. Auf der Fahndungsseite der Polizei wurde ein Foto des Opfers veröffentlicht, ebenso weitere Details zu der Tat. Demnach sollen sich die Täter am 8. Oktober 2024 um 21.31 Uhr Zutritt zu dem Haus von Phil Giesen verschafft haben.
Zu dieser Zeit war der 74-Jährige, der alleine wohnte, nicht zuhause. Als er gegen 22.50 Uhr zurückkehrte, sei er von den Tätern im Eingangsbereich überrascht worden. Das Opfer habe „massive Schläge und Tritte gegen Kopf und Oberkörper“ erhalten und sei an der gravierenden erlittenen Verletzungen gestorben. Die Täter blieben noch eine Weile im Haus und sollen gegen 1.40 Uhr in einem schwarzen 1er- oder 3er-BMW geflüchtet sein. Laut Staatsanwaltschaft hatten die unbekannten Täter den Tresor aufgeflext, eine große Summe Bargeld und Münzgeld entwendet. Auch fehlt eine Lederjacke des Opfers, die die Täter womöglich ebenfalls mitgenommen haben.

Das Opfer Phil Giesen trug eine schwarze Lederjacke
Copyright: Foto: Polizei
Weiterhin hätten die Tatverdächtigen
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„gezielt Spuren vernichtet“, so die Ermittler. Die Beamten haben nun Fotos der Lederjacke veröffentlicht und hoffen auf Hinweise zum Verbleib des Kleidungsstücks. Zeugen, die Angaben zu der Jacke oder zum Tatgeschehen machen können, werden gebeten, sich zu melden. Ein Angestellter hatte den Unternehmer tot in der Villa aufgefunden. Bei der Obduktion des Leichnams sei eine massive Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper festgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Möglicherweise sei das Opfer mit Fußtritten malträtiert worden. „Dies würde die Verletzungen erklären“, ergänzte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. „Nach bisherigem Ermittlungsstand gehen wir davon aus, dass sich Unbekannte Zutritt zum Objekt verschafft haben und im Inneren auf den Hauseigentümer getroffen sind und dann gewaltsam auf diesen eingewirkt haben“, erklärte ein Polizeisprecher.
In den Mordfall ist eine Belohnung vom Sonnenstudio-Unternehmen „California Sun“ und der Staatsanwaltschaft Köln in Höhe von 35 000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgelobt worden, die zur Ergreifung der Täter führen. Die Kölner Polizei ist fast Stammkunde bei Aktenzeichen XY ungelöst. Mordermittler Markus Weber war mehrfach in der Sendung, wenn es um die Aufklärung von Uralt-Kriminalfällen geht. Nun wird Mordermittlerin Ramona Breuer nach München reisen und vor den Kameras Auskunft geben.
Es wäre nicht das erste Mal, dass nach einer Ausstrahlung ein Fall gelöst wird. Den größten Erfolg der jüngsten Vergangenheit durch die Ausstrahlung eines nicht aufgeklärten Falls hatte die Polizei beim so genannten Kölner „Karnevalsmord“. Es war ein „ Cold-Case“-Fall. Ein alter Kriminalfall, der wieder aufgerollt wurde. Ein 57-Jähriger ist mittlerweile zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, weil er nach Ansicht des Landgerichtes im Jahr 1988 die damals 24-jährige Petra Nohl ermordet hatte. Hinweise in dem Fall um den ermordeten Sonnenstudio-Besitzer nimmt die Polizei unter Ruf 0221 229-0 entgegen.