Suche nach GründenWarum die Umfrage zur Kölner Wahl so daneben lag

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Henriette Reker bei einer Pressekonferenz einen Tag nach der Kommunalwahl

Köln – Ungläubiges Staunen herrschte in der Wahlnacht hier und da im Rathaus.  In der am 2. September veröffentlichen Umfrage des Instituts Infratest-dimap hatte OB Henriette Reker noch bei 61 Prozent gelegen, am Abend selbst stoppte der Prozentbalken der Amtsinhaberin bei 45 Prozent – eine Differenz von 16 Prozentpunkten. Von vielen wurde dies nun als Reker-Absturz wahrgenommen. Beim Abschneiden der Grünen lag die Umfrage mit 4,5 Prozentpunkten dagegen fast schon moderat daneben.

Vier Wochen vor der Wahl sind die Daten erhoben worden, vom 11. bis 27. August. „In diesem Zeitraum passiert im Wahlkampf viel“, betonte Infratest nun, „gerade auf kommunaler Ebene und bei Oberbürgermeisterwahlen.“

Neuer Inhalt

Bei dieser stark personenbezogenen Wahl seien die Herausforderer wenige Wochen vor der Wahl oft deutlich weniger bekannt als die Amtsinhaber. Infratest hatte in der 11-Städte Umfrage auch in Köln 1000 Bürger befragt.  Die Schwankungsbreite (mögliche Abweichungen) war mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten beziffert worden.

Stimmung in den letzten Wochen verändert

Auf Anfrage der Rundschau betonte das Berliner Institut: „Unsere Vorwahlerhebungen stellen keine Prognosen dar, sondern ermitteln eine aktuelle Stimmung zum jeweiligen Zeitpunkt. Diese habe sich in Köln in den vergangenen drei bis vier Wochen „offensichtlich spürbar verändert“. Im Rathaus wurden die Abweichungen teilweise verärgert zur Kenntnis genommen.

Erhoben worden sind die Daten über Telefonbefragungen per Festnetz. Damit sei die Gruppe der 16 bis 24-Jährigen nicht abzubilden, klagte ein Beobachter.

Man werde solche Umfragen anders bewerten. Im Reker-Lager hatte man eigene Erhebungen in Auftrag gegeben. Die Zustimmung für die OB hatte bei etwas mehr als 45 Prozent gelegen.

Rundschau abonnieren