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WDR reagiert nach Petition„Wir wollen COSMO nicht abschalten, sondern weiterentwickeln.“

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Ein Mikrofon des ARD und des WDR

Der Radiosender Cosmo des WDR ist laut der Initiative „saveCOSMOradio“ unter anderem wichtig, um auch migrantische Perspektiven im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verankern.  

Eine Initiative für den in Köln ansässigen Radiosender befürchtete, er könnte Reformen zum Opfer fallen. Nun scheint es Grund zur Erleichterung zu geben. 

Die Befürchtungen, der WDR-Radiosender Cosmo könnte abgeschaltet werden, machte in den vergangenen Tagen wie ein Lauffeuer die Runde in den sozialen Medien. Grund war eine Online-Petition der Initiative „saveCOSMORadio“, die Anfang der Woche online ging und mittlerweile über 50.000 Unterschriften verzeichnet. Darunter seien auch zahlreiche prominente Namen, wie die Kölner Band AnnenMayKantereit, der Musiker Peter Fox und Sänger Herbert Grönemeyer.

Das Cosmo-Radioprogramm stehe laut der Petition „möglicherweise vor dem Aus“. In der vergangenen Sitzung des WDR-Rundfunkrats sei deutlich geworden, Cosmo solle „womöglich nur noch in einzelnen digitalen Produkten überleben“. Mit Blick auf die Sorge der Initiative teilte eine WDR-Sprecherin nun auf Nachfrage der Rundschau mit: „Wir wollen COSMO nicht abschalten, sondern weiterentwickeln. Denn wir sehen bei der Reichweite, dass wir das Potenzial des Programms noch nicht ausgeschöpft haben.“ 

Es herrscht eine große Erleichterung im Team und wir freuen uns, dass die Petition offensichtlich etwas bewirkt hat.
Mitglied aus dem Orga-Team der Initiative „saveCOSMOradio“

Ein Mitglied aus dem Orga-Team der Initiative erklärt mit Blick auf die Aussage des WDR: „Es herrscht eine große Erleichterung im Team und wir freuen uns, dass die Petition offensichtlich etwas bewirkt hat.“ Was mit Weiterentwicklung konkret gemeint ist, sei aber noch unklar.

Hintergrund der Petition sind die laufenden Reformgespräche innerhalb der ARD im Zuge des Rundfunkstaatsvertrags. Dieser sieht eine Reduzierung der ARD-Radiowellen um bis zu 17 Programme vor. „Eine Entscheidung darüber, wie der WDR seine Hörfunkwellen im Detail aufstellen möchte, gibt es erst nach diesem Prüfprozess“, erklärt die Sprecherin. Laut der Cosmo-Initiative beschließen die Intendantinnen und Intendanten am 24. und 25. Juni, wie es konkret weitergehen soll.

 „COSMO ist ARD-weit das einzige Radioprojekt, das konsequent mehrsprachig arbeitet, migrantische und queere Perspektiven redaktionell verankert hat“, heißt es seitens der Initiative in der Petition. Der Sender erreiche „Communities, die sich im öffentlich-rechtlichen System oft nicht wiederfinden“ und werden von einem genauso vielfältigen Team produziert, das Hörerinnen und Hörern auf Augenhöhe begegne. Wie kein anderes stehe das Programm „für das Zusammenführen unterschiedlicher Perspektiven und den konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen der Einwanderungsgesellschaft“.

Der WDR scheint die Bedeutung des Senders ähnlich zu bewerten. Mit Bezug auf die mögliche Weiterentwicklung von Cosmo erklärte die Sprecherin: „Gleichzeitig ist es uns wichtig, Menschen mit Einwanderungsgeschichte weiter anzusprechen – immerhin ein Drittel der Bevölkerung in NRW.“