Corona-LockdownSo geht es in Köln mit den Bühnen, Philharmonie und Gürzenich weiter

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Trauer, Liebe, Wahnsinn: Burkhard Fritz und Ausrine Stundyte in Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“.

Köln – Die Staatstheater in Stuttgart und Karlsruhe, Hamburgs Elbphilharmonie und die Frankfurter Bühnen haben es schon vorexerziert und den Spielbetrieb wegen Corona bis Ende Januar 2021 ausgesetzt. Gestern teilte nun auch die Stadt Köln mit, dass „Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach sowie die Leiterinnen und Leiter der Bühnen Köln, der Philharmonie, des Gürzenich-Orchesters und der Puppenspiele aufgrund der Pandemielage und sinnvoller Planungsvorläufe“ gemeinsam entschieden haben, bis 31. 1. nicht vor Live-Publikum spielen.

Da aber weiterhin geprobt werden darf, werden die vorgesehenen Premieren produziert und möglichst als Stream angeboten. Das Schauspiel hat dies schon für „Don Karlos“ am 18. und „Früchte des Zorns“ am 20. Dezember angekündigt. Für Januar waren (außer der nun noch einmal verschobenen „Blechtrommel“) ohnehin keine Novitäten geplant.

Opern-Streams gehen weiter

Für die Oper Köln, die mit ihren Streams von „Written on Skin“ und „Die tote Stadt“ Vorreiterin der Alternativangebote war, erklärte Sprecherin Friederike Dettmar: „Ausfälle von Produktionen wollen wir vermeiden und suchen deshalb nach Ausstrahlungsmöglichkeiten für die Kinderoper ,Pünktchen und Anton‘ und das Divertissementchen „Corona Colonia“ (geplante Premiere: 16. Januar).

Alles zum Thema Henriette Reker

„Wir sind mit der Oper in Verhandlung, ob bei unseren Proben gefilmt und daraus dann ein Video geschnitten wird“, erzählt Gerd-Kurt Schwieren, Präsident des Kölner Männer Gesang Vereins. Ähnlich wie bei den anderen Opern-Streams sollen die Zuschauer selber bestimmen, wie viel sie für eine virtuelle Eintrittskarte bezahlen wollen.

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 „Außerdem ist beim WDR noch nicht die letzte Entscheidung gefallen, ob man unser Stück aufzeichnet, um es dann auszustrahlen.“ In weiser Voraussicht hatte Cäcilia Wolkenburg mit der Oper vereinbart, dass für Corona Colonia“ letztere die Produktionskosten übernimmt, dafür aber auch sämtliche Einnahmen erhalten hätte. „Das Produktionsrisiko hätten wir als Verein nicht tragen können“, so Schwieren.

Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort findet die Lockdown-Verlängerung „einerseits schrecklich, denn Musik ist mein Beruf, mein Hobby, mein alles – aber der Schritt ist vernünftig, wenn man sich die Zahlen anschaut. Wir sind eben Opfer einer Pandemie, aber das ist ein geteiltes Leid.“ 

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