Viel Häme über PanneCDU zeigt in Imagefilm falschen „Reichstag“ – und reagiert mit Käseglocke

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Die Flagge Georgiens weht über dem Präsidentenpalast in der georgischen Hauptstadt. In einem Imagevideo der CDU soll das Gebäude offenbar den Reichstag in Berlin darstellen. Der Fauxpas sorgt für reichlich Häme.

Die Flagge Georgiens weht über dem Präsidentenpalast in der georgischen Hauptstadt. In einem Imagevideo der CDU soll das Gebäude offenbar den Reichstag in Berlin darstellen. Der Fauxpas sorgt für reichlich Häme.

Bereits Carsten Linnemanns Worte zum „Cadenabbia“-Blau sorgten für Belustigung. Nun führt ein Fehler im CDU-Imagefilm zu neuem Wirbel.

Am Dienstag hat die CDU ihr neues Parteidesign vorgestellt. Die Christdemokraten veröffentlichten passend dazu am Dienstag auch ein Imagevideo – und verwechselten darin offenbar den Reichstag in Berlin mit dem Präsidentenpalast in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Während es für das Neudesign sowohl Lob als auch Kritik gab, rückte am Mittwoch die Panne im Imagevideo der CDU in den Fokus.

Peinliche Panne: CDU verwechselt georgischen Präsidentenpalast mit Reichstag

In dem kurzen Film werden in den drei Balken, die zum neuen Logo gehören, diverse Bilder eingeblendet, die für die CDU und Deutschland stehen sollen. Ob Konrad Adenauer, Helmut Kohl, Angela Merkel oder Friedrich Merz, sie alle kommen in dem Video vor, ebenso Szenen von Fußball spielenden Kindern und Symbole für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Auch der Reichstag in Berlin soll kurz gezeigt werden. Doch bei dem Gebäude im Imagefilm der CDU handelt es sich gar nicht um das deutsche Parlamentsgebäude in Berlin, sondern um einen anderen auffälligen Bau mit Glaskuppel, nämlich den Präsidentenpalast in Georgien.

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„Falscher“ Reichstag: Politische Konkurrenz reagiert mit Häme auf CDU-Fauxpas

Die Panne ist auch der politischen Konkurrenz nicht entgangen: Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, kommentierte den falschen Reichstag im CDU-Video. „Es hat eine gewisse Logik, dass diejenigen, die glauben, das hier sei der Reichstag, glauben, dass Berlin und Kreuzberg nicht Deutschland sind“, schrieb von Notz im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter).

Der Grünen-Politiker spielte damit auf eine Aussage von Friedrich Merz an. Der CDU-Chef hatte bei einem Auftritt beim Volksfest Gillamoos kürzlich behauptet, „Kreuzberg sei nicht Deutschland“. Viele weitere Nutzerinnen und Nutzer machten sich am Mittwoch über die Panne der Christdemokraten in den sozialen Netzwerken lustig.

CDU reagiert mit Käseglocke auf Reichstag-Panne

„Oh man, es ist wahr“, schrieb derweil die Linken-Politikerin Anke Domscheit-Berg ebenfalls bei X zu dem Fauxpas. „Im neuen Imagefilm der CDU ist nicht der Reichstag, sondern der Präsidentenpalast von Georgien zu sehen und keiner hat es gemerkt“, schrieb Domscheit-Berg sichtlich belustigt. „Ich wüsste ja gerne, ob eine KI daran beteiligt war“, fügte sie an.

Hinter dem Imagefilm soll, wie es aus CDU-Kreise zuhören war, die Marketing-Agentur Guru stecken. Diese hatte auch das neue Design-Konzept verantwortet.

Am Mittwochmittag reagierte die Partei dann schließlich auf die Panne und schrieb bei X: „Hey Community, großen Dank für Eure zahlreichen Hinweise! Wir hatten echt viele Kuppeln zur Auswahl und haben uns jetzt für die einzig richtige entschieden“. Dazu veröffentlichte die Partei eine Grafik, die das amerikanische Kapitol, den Präsidentenpalast in Georgien, den „richtigen“ Reichstag und eine Käseglocke zeigt. 

Christdemokraten präsentieren neues Parteidesign – und ernten Loriot-Vergleich

Die Christdemokraten präsentieren sich künftig mit einem neuen Parteidesign. Die drei Buchstaben CDU sind nach 50 Jahren wieder Schwarz statt Rot, und Grundfarbe ist ein helles Türkisblau, das laut Generalsekretär Carsten Linnemann wie der beliebte Urlaubsort Konrad Adenauers den Namen „Cadenabbia“ trage. Zum Logo gehören nun außerdem drei nach rechts oben weisende Streifen in Schwarz, Rot und Gelb.

Die Vorstellung des neuen Parteidesigns hatte bereits am Dienstag für viel Belustigung gesorgt. „Die CDU wird wieder schwarz“, sagte Linnemann – und erklärte dann minutiös die verschiedenen neuen Farbtypen wie das „Cadenabbia“-Blau. In den sozialen Netzwerken wurde der CDU-Generalsekretär daraufhin mit Loriot verglichen. (das/dpa)

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