Erzbistum KölnPfarrer wegen mutmaßlicher Verfehlungen suspendiert

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ARCHIV - 28.05.2021, Nordrhein-Westfalen, Köln: Wolken ziehen am Dom vorbei.

Im Erzbistum Köln steht ein leitender Pfarrer unter Verdacht. Foto: Oliver Berg/dpa

Am Pfingstwochenende erfuhren die Gemeinden im Raum Langenfeld-Monheim, dass der leitende Pfarrer von seinen Aufgaben entbunden ist.

„Mutmaßliche Verfehlungen im Rahmen seiner Amtsausübung“ – mit diesem Verdacht gegen einen leitenden Pfarrer ging das Erzbistum Köln jetzt an die Öffentlichkeit. Der Geistliche wurde mit sofortiger Wirkung suspendiert. Er war zuständig für die Gemeinden des Sendungsraumes Langenfeld-Monheim.

Am Pfingstwochenende hatte das Erzbistum Köln die Gläubigen darüber informiert, dass der leitende Pfarrer bis auf Weiteres von seinen Aufgaben entbunden sei. Konkrete Angaben zu den mutmaßlichen Verfehlungen machte das Erzbistum nicht.

Pfarrer war früher in Zülpich, Bedburg und Wachtberg eingesetzt

Der Pfarrer war 2012 zum Priester geweiht worden und zunächst als Kaplan in Zülpich und Bedburg eingesetzt. 2016 wurde er Pfarrer in Wachtberg. 2019 wechselte er nach Monheim und wurde 2020 zum leitenden Pfarrer für den Sendungsraum Langenfeld-Monheim ernannt.

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Im Zusammenhang mit seinem damaligen Wechsel hatte der Pfarrer in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger erklärt, dass er in Wachtberg oft vor verschlossenen Türen gestanden habe. „Veränderungen waren nicht erwünscht.“ Er persönlich glaube, „wie die Kirche ist, ist sie vor die Wand gefahren“. Ein „weiter so“ sei deshalb verkehrt. Das Generalvikariat teilte seinerzeit mit, es seien keine Schwierigkeiten bekannt.

In einer früheren Gemeinde oft vor "verschlossenen Türen gestanden"

Zu möglichen aktuellen Konfliktthemen gab es am Wochenende keine Angaben. Am Freitag vor Pfingsten war der leitende Pfarrer persönlich von seinem Dienstvorgesetzen über die sofortige Freistellung und deren Konsequenzen informiert worden. Das heißt laut Mitteilung des Erzbistums: Bis auf Weiteres darf er nicht mehr als Pfarrer und auch nicht öffentlich als Priester tätig sein. Vorerst, so das Erzbistum, werde Pfarrer Dr. Alexander Krylov als Pfarrverweser die Aufgaben übernehmen.

Weiter teilte das Erzbistum Köln mit, dass es "jeden Hinweis auf etwaige Verfehlungen sehr ernst" nehme. Entsprechenden Meldungen werde daher stets nachgegangen. Zugleich wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass für den suspendierten Pfarrer wie für jeden Beschuldigten die Unschuldsvermutung gilt. (eb)

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