„Teil einer großen Sache“Rheinbacher Schüler nehmen am Friedenslauf in Verdun teil

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Gemeinsam mit den Organisatoren des Vereins „Partnerschaft des Friedens Rheinbach – Douaumont/Vaux“ freuen sich 16 Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach auf den Friedenslauf in Verdun am Sonntag. Foto: Volker Jost

Gemeinsam mit den Organisatoren des Vereins „Partnerschaft des Friedens Rheinbach – Douaumont/Vaux“ freuen sich 16 Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach auf den Friedenslauf in Verdun am Sonntag.

Mit gemischten Gefühlen machen sich 16 Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach am Wochenende auf den Weg ins französische Verdun, wo die Schüler am Friedenslauf „Auf der Spur der Schützengräben“ teilnehmen.

In Frankreich steht der alljährliche Friedenslauf „Auf der Spur der Schützengräben“ auf dem Programm, der vom düsteren Beinhaus in Douaumont nach Verdun führt. Unter dem Motto: „Gedenken, entdecken, respektieren, Spaß haben und schwitzen!“ wollen die Teilnehmer angesichts der unzähligen Opfer des Ersten Weltkriegs, die auf den ehemaligen Schlachtfeldern rund um Douaumont/Vaux ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ein Zeichen für den Frieden in Europa setzen.

Gerade heute sei dies wichtiger denn je, unterstreicht Altbürgermeister Stefan Raetz, der als Vorsitzender der Friedenspartnerschaft Rheinbach-Douaumont/Vaux einer der Initiatoren war. Etwa 1000 Läufer aller Altersklassen werden an dem Friedenslauf, der am Sonntag startet, teilnehmen. Das schätzt Raetz nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Dabei stehen mehrere Strecken zur Auswahl. Die Rheinbacher Schüler haben sich für zwei Versionen entschieden: die Schüler der achten Klasse wollen die 3,7 Kilometer lange Strecke in Angriff nehmen, während der Abiturjahrgang sich an die 15-Kilometer-Strecke wagt. „Damit werden sie Teil einer großen Sache, denn es ist kein normaler Lauf. Auf einem sehr besonderen Boden, nämlich den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges, soll ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung in Europa gesetzt werden“, erklärt Raetz. 300 000 Gebeine von toten Soldaten gemahnten daran, für den Frieden in Europa zu arbeiten. „In Verdun sehen wir, was ein Krieg anrichtet, für die Zukunft müssen wir daraus lernen.“

Auseinandersetzung mit Krieg „wichtiges Thema“

Begleitet werden die Schüler von Schulleiter Stefan Schwarzer, zwei weiteren Lehrkräften und zwei Eltern, die allesamt ebenfalls an den Läufen teilnehmen wollen. Sie werden in einheitlichen „T-Shirts des Friedens“ an den Start gehen, die die Friedenspartnerschaft sponsert. Von der Friedenspartnerschaft wird mit Unterstützung der Kreissparkasse Köln und der Bürgerstiftung „Wir für Rheinbach“ ein Rahmenprogramm für den Samstag vorbereitet. „Die Auseinandersetzung mit den Schrecken des Krieges ist ein wichtiges Thema – für heute und für die Zukunft“, so Raetz. Deshalb ist ein Besuch des Soldatenfriedhofs und des Beinhauses in Douaumont/Vaux vorgesehen.

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Während die Schüler des Abiturjahrgangs zum Teil bereits mehrfach dort waren, steht den Achtklässlern die bislang ungewohnte direkte Auseinandersetzung mit den Schrecken eines Krieges erstmals bevor. Hunderttausenden von Soldaten, von denen die meisten nicht viel älter waren, als es die Schüler heute sind, verloren damals ihr Leben. Die älteren Schüler wollen sie an die Hand nehmen und gut vorbereiten, unter anderem dank der virtuellen Rundgänge durch die Schützengräben, die in den vergangenen Jahren von SGR-Schülern erstellt worden sind.

Fabian Ewald ist schon gespannt, etwas über den geschichtsträchtigen Ort zu erfahren und gleichaltrige Franzosen kennenzulernen. Genau wie Simon Teschke und Julian Wirtsch freut er sich aber schon darauf, mit seiner Teilnahme an dem Lauf ein Zeichen für den Frieden setzen zu können. Die beiden Abiturienten Kea Coersmeier und Tim Langer waren schon mehrfach in Frankreich vor Ort: „Beim ersten Mal war ich wie erschlagen von den Eindrücken des Beinhauses, da wurde mir klar, welche Ausmaße das Sterben damals hatte und wie viele Menschen namenlos ihre letzte Ruhe gefunden haben.“ (jst)

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