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Fehlende WahlhelferSchleidens Bürgermeister will Anzahl der Wahllokale reduzieren

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Das Bild zeigt eine Bürgerin, die bei der Bundestagswahl ihren Stimmzettel in die Urne wirft.

Für die Kommunalwahl am 14. September werden in manchen Kommunen noch Wahlhelfer gesucht.

Die Kommunen im Kreis Euskirchen tun sich bei der zweiten Wahl des Jahres schwerer, die nötigen Wahlhelfer zu finden. 

In vier Wochen ist Kommunalwahl. Einen Monat vor dem Urnengang beginnt die Deutsche Post an diesem Donnerstag (14. August) mit der Zustellung der Wahlbenachrichtigungen für die Kommunalwahlen. Rund 43.600 Sendungen werden nach Angaben des Unternehmens allein in der Stadt Euskirchen ausgeliefert. Im Kreis Euskirchen beläuft sich die Zahl der Wahlberechtigten demnach auf etwa 159.000.

An Briefwählerinnen und -wähler appelliert die Deutsche Post, die entsprechenden Unterlagen frühzeitig anzufordern und die Wahlbriefe nach dem Erhalt unmittelbar abzuschicken. Wie die Stadt Euskirchen ergänzt, findet sich auf ihrer Internet-Startseite ein Link, unter dem sich Briefwahlanträge stellen lassen. Briefwahlunterlagen kann man außerdem im Rathaus, Kölner Straße 75, beantragen.

Kommunen im Kreis Euskirchen suchen noch Wahlhelfer

Wie Tim Nolden, Pressesprecher der Stadt Euskirchen berichtet, verlief die Rekrutierung von Wahlhelfern für die Kommunalwahl zäher als bei den Wahlen zuvor. Es seien aber alle Posten besetzt worden.

Auch in anderen Kommunen des Kreises Euskirchen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Während die Parteien und Politiker längst im Wahlkampfmodus angekommen sind, werden in den Rathäusern teilweise noch händeringend Wahlhelfer gesucht. Nach Angaben von Manuela Holtmeier von der Stadt Mechernich sind zurzeit 91 Prozent der Posten besetzt. „Aktuell haben wir in 38 Stimmbezirken und sechs Briefwahlvorständen 372 Wahlhelfer einberufen“, sagt Holtmeier auf Anfrage dieser Zeitung. „Gerne können sich noch Freiwillige melden, um Ausfälle am Wahlwochenende zu kompensieren oder um die etwaige Stichwahl am 28. September abdecken zu können“, so Holtmeier.

Es bedurfte diesmal allerdings noch ein paar mehr Nachfragen, bis die rund 80 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer komplett waren.
Jan Lembach, Bürgermeister von Dahlem

Auch in Dahlem läuft es in diesem Jahr etwas schleppender als sonst, berichtet Bürgermeister Jan Lembach. „Wir werden mit der erforderlichen Zahl der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in die Wahl gehen. Es bedurfte diesmal allerdings noch ein paar mehr Nachfragen, bis die rund 80 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer komplett waren“, so der Verwaltungschef.

Für die Kommunalwahl 2025 in Schleiden wurde seitens der Stadtverwaltung bereits im Juni eine Vielzahl von möglichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern angeschrieben und um Übernahme des Ehrenamtes gebeten. Im Laufe der Jahre habe sich ein „Pool“ engagierter Wahlhelferinnen und -helfer entwickelt, die aufgrund ihrer Erfahrungen regelmäßig bereitwillig unterstützen, sagt Bürgermeister Ingo Pfennings. Es seien aber auch – wie bei jeder Wahl – neue Helferinnen und -helfer einberufen worden.

Schleidens Bürgermeister wünscht sich eine Wahlreform

Pfennings: „Die bisherigen Rückläufe sind recht positiv, dennoch ist die Besetzung der Wahlvorstände noch nicht abgeschlossen, sodass aktuell weitere Einberufungsschreiben versandt werden. Gerne können sich also noch Freiwillige beim Wahlamt der Stadt Schleiden melden, um in den Wahllokalen vor Ort eingesetzt zu werden.“

Er sei froh, so Pfennings, „dass wir auch in einem Superwahljahr mit einer getrennten Bundestags- und Kommunalwahl genügend Wahlhelferinnen und Wahlhelfer finden. Nur so ist es möglich, die vielfältigen und komplizierten Prozesse rund um die beiden Wahltage abzuwickeln und so freie und geheime Wahlen flächendeckend sicherzustellen.“

Daher gelte sein großer Dank den Mitarbeitenden der Verwaltung sowie den vielen, vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern. „Trotzdem wäre ich ein großer Freund davon, wenn in den kommenden Jahren die Anzahl der Wahllokale aufgrund einer deutlichen Stärkung der Briefwahl oder gar neuer digitaler Angebote abnehmen würde“, sagt der Schleidener Verwaltungschef: „Wäre dies unter Sicherstellung einer freien und geheimen Wahl möglich, wäre es für alle Beteiligten eine große Entlastung.“

Für die Kommunalwahlen in NRW seien die Kommunen auf die Mithilfe von mehr als 100.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfern angewiesen, sagt Landeswahlleiterin Monika Wießmann. „Politik wird nicht nur in Berlin und Brüssel gemacht, sondern in allen Städten und Gemeinden unseres Bundeslandes“, sagt sie und appelliert, sich bei der Kommunalwahl zu engagieren.