Corona-LockerungWas Sie zur schrittweisen Öffnung der Kitas in Köln wissen müssen

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Bislang herrschte Notbetrieb in den Kitas, nun werden die Vorschulkinder zurückkehren.

Bislang herrschte Notbetrieb in den Kitas, nun werden die Vorschulkinder zurückkehren.

  • Zunächst dürfen mehr als 9000 Kinder zurück in ihre Kindergärten.
  • Die Öffnung erfolgt in Stufen, kleinere Kinder kommen erst ab dem 8. Juni dran.
  • Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur schrittweisen Öffnung der Kitas.

Köln – Mehr als 9000 Vorschulkinder dürfen vom heutigen Donnerstag an wieder in die Kindergärten zurückkehren, ab dem 8. Juni sollen dann auch die kleineren Kinder wieder in den Kitas der Stadt und der freien Träger betreut werden. Allerdings im „eingeschränkten Regelbetrieb“ mit reduzierter Betreuungszeit.

Welche Hygiene-Regeln gelten in den Kitas?

Die Kinder müssen keinen Mundschutz tragen, die Erzieherinnen und Erzieher aber schon. Für sie will die Stadt Mundschutz oder Plastikvisiere zur Verfügung stellen. Im Eingangsbereich der Kitas sollen zudem Ständer mit Desinfektionsmitteln aufgebaut werden. „Wir werden die Kinder mit kurzen Videos oder Geschichten vom Dreck-Monster die Bedeutung des Händewaschens erklären“, sagt Jane Marks, Leiterin der Kita Drachenfelsstraße in Klettenberg. Das Essen für die Kinder werde nicht in Schüsseln auf den Tisch gestellt, sondern fertig auf Tellern portioniert.

Gibt es Corona-Tests für Mitarbeiter der Kitas?

Ja, alle Erzieherinnen und Erzieher sollen die Möglichkeit erhalten, sich im Infektionsschutzzentrum im Gebäude des Rautenstrauch-Joest-Museums testen zu lassen. „Davon versprechen wir uns ein wenig Sicherheit in den Kitas. Wir überlegen derzeit, wie oft die Tests wiederholt werden können“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim Besuch der Klettenberger Kita. Jedem sei klar, dass Abstandsregelungen in einem Kindergarten nicht eingehalten werden könnten.

Was passiert, wenn ein Corona-Fall auftritt?

In einem solchen Fall wird die betroffene Kita nicht zwangsläufig geschlossen. Corona-Fälle werden dem Gesundheitsamt gemeldet, hier wird geprüft, wie viele Kontakte die infizierte Person hatte. Somit könnten auch einzelne Gruppen unter Quarantäne gestellt werden. Gleiches gilt, wenn ein Elternteil oder eine Erzieherin oder ein Erzieher positiv getestet würden.

Wird die Stadt weitere Kita-Gebühren erstatten?

Für die vergangenen Wochen, in denen die Kitas geschlossen waren, hat die Stadt bereits Gebühren erstattet. Da die Kinder ab dem 8. Juni zehn Stunden weniger betreut werden sollen, als es die Eltern gebucht haben, will die Stadt auch hierfür das Geld zurückzahlen. „Mir geht es um Angemessenheit.

Verdi: Viele offene Fragen

Die Gewerkschaft Verdi begrüßt den zeitlichen Vorlauf, mit dem nun die Öffnung der Kitas für alle Kinder vorbereitet werden kann. Kritik üben die Verantwortlichen an der Rückkehr der älteren Erzieherinnen und Erziehern, die bislang zur Risikogruppe zählten, in die Gruppenstruktur. „Es gibt rund 800 Mitarbeiter, die zuletzt keinen Kontakt zu Kindern hatten. Für sie vermissen wir ein Konzept“, sagt die Kölner Gewerkschaftssekretärin Ellen Steinhäuser.

Der Personalrat der Gewerkschaft hat sich am Mittwochmorgen ausgetauscht und sieht „viele offene Fragen“ vor der Öffnung der Kitas. Geklärt werden müsse möglichst schnell, nach welchem Prozedere sich die Erzieherinnen und Erzieher auf Corona testen lassen können und wie oft diese Tests stattfinden sollen. Neben Mundschutz und Visieren sieht Verdi zudem einen Bedarf an so genannten FFP2-Masken, die für die Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden sollten. (tho)

Wir werden uns für eine politische Entscheidung einsetzen, die Kosten sollen zur Hälfte vom Land, zur Hälfte von der Stadt getragen werden“, betont Reker. Aber: Zuerst muss der Stadtrat zustimmen.

Wie viele Kinder wurden zuletzt betreut?

Derzeit besucht nicht mal jedes dritte Kind die Kita, die Quote liegt laut Stadt bei 28 Prozent. Dies wird sich nun ändern, am 8. Juni sollen alle 43 800 Kinder wieder zurückkehren. Der „eingeschränkte Regelbetrieb“ mit reduzierter Betreuungszeit bedeutet für die Kitas hohen organisatorischen Aufwand, um festzulegen, wer wann kommen darf. „Für uns ist die Öffnung ein wichtiges Signal, weil die Stadt wieder verlässlicher Partner sein kann“, betont Jugenddezernent Robert Voigtsberger.

Sind die Kitas in den Sommerferien geöffnet?

Für die Ferien planen die Kitas eine Bedarfsabfrage bei den Eltern. Generell soll an den gewohnten Öffnungs- und Schließzeiten der Ferien festgehalten werden.

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