11.11. im LivetickerZülpicher Viertel „vollgelaufen“ – Bahnhof Süd zeitweise gesperrt

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Zülpicher Viertel jeck voll

Um 15.15 Uhr meldete die Stadt: Das Zülpicher Viertel sei „vollgelaufen“.

Bahnhof Süd in Köln gesperrt

Die Bundespolizei musste am Donnerstagnachmittag am Bahnhof Köln-Süd zwei Mal die Gleise sperren, weil Menschen als Abkürzung zu ihren Zügen über die Schienen liefen. „Durch eine schnelle Sperrung konnten wir Schlimmeres verhindern“, sagte eine Sprecherin. Die Gleisläufer konnten nicht erwischt werden.

Ordnungsamt ruft Polizei zu Hilfe

Alles zum Thema Henriette Reker

Brennpunkt Zülpicher Straße: Um den Menschenmassen Herr zu werden, rief das Ordnungsamt die Polizei an einer Eingangskontrolle um Unterstützung. Es bestand die Gefahr, dass die Feierenden den Kontrollpunkt an der Engelbertstraße/Ecke Beethovenstraße überlaufen würden, teilten die Einsatzkräfte mit. „Wir können nicht ausschließen, dass Menschen unkontrolliert in den Partybereich gekommen sind“, sagte ein Polizeisprecher.

Zülpicher Viertel zaun

Keine Angst vor Corona: Rund um die Zülpicher Straße wurde es am 11.11. eng

Es dürfen nur Personen in Bereich, die einen 2-G-Impfstatus vorweisen können. Mitarbeiter des Ordnungsamtes wurden bei einer Kontrolle an der Heinsbergstraße mit Getränkedosen beworfen. Die Einsatzkräfte wurden dort zu einer Ruhestörung gerufen. In einem anderen Fall musste die Polizei einen Mann in Gewahrsam nehmen, der nackt durch die Innenstadt lief. 

Zülpicher Viertel Menge

Zugangskontrollen im Zülpicher Viertel. 

Die Stadt Köln fordert alle Jecken auf, das Zülpicher Viertel nicht mehr anzusteuern. Der Bereich sei „vollgelaufen“, teilte die Stadt mit.

Jan Böhmermann übt Kritik

Satiriker Jan Böhmermann (35) hat sich kritisch über die Menschenmengen in Köln zum Karnevalsauftakt geäußert. „Alaaf! Heute als „Sexy Krankenschwester“ auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als „Sexy Intubierte“ in der Uniklinik!“, schrieb der Moderator am Donnerstag - kurz nachdem die neue Karnevalssaison begonnen hatte.

Er bezog sich dabei auf ein Video des „Kölner Stadt-Anzeigers“ auf dem eine feiernde Menschenmenge gedrängt im Zülpicher Viertel zu sehen war. Das Viertel gilt als Party-Hochburg - vor allem bei Jüngeren. Am Donnerstag galt für das Areal die 2G-Regel. In die abgesperrte Feier-Zone unter freiem Himmel hatten nur Geimpfte und Genesene Zugang. 

So läuft es in den Kölner Kneipen

Die Kneipen, die heute geöffnet haben und nicht den abgesperrten Bereichen liegen, sind wie kleine Karnevals-Inseln. Die Kontrollen werden ordentlich durchgeführt. Wer die 2G nicht nachweisen kann, kommt auch nicht rein. Laut Carsten Bröhl vom Haus Unkelbach, gab es bisher noch niemanden, der versucht hätte ohne Nachweis über die Impfung oder Genesung reinzukommen. Generell sei es bisher sehr geordnet abgelaufen.

Vor den Kneipen

Vor den Kneipen ist Schlangestehen angesagt. Die Kontrollen laufen bislang gut. 

Drinnen wirkt es fast so, als gäbe es keine Pandemie. Die Jecken feiern ausgelassen: Singen, Tanzen, Arm in Arm schunkeln. Im Petersberger Hof und in der Südstadt ist es ähnlich, nur dass sich die Feiernden auf weniger Raum quetschen müssen. Vor den geöffneten Kneipen sind Schlangen. Direkt daneben in den geschlossenen Kneipen ist es dunkel und ruhig. 

Alaaf schild Alter markt

Feiernde am Alter Markt in Köln 

Auf der Bühne am 11.11.

Auf der Bühne wird gefeiert. 

Kölns Prinz meldet sich nach seinem positiven Corona-Test zu Wort:

Das Zülpicher Viertel ist voll

Nach Einschätzung unser Reporter ist die Zülpicher Straße überfüllter, als in den Jahren zuvor. An den Eingangs- und Ausgangsbereichen sei es so voll, dass keinerlei Distanz gehalten kann. „Für die meist jungen Feierenden ist Corona vorbei. Es wird ausgelassen und ohne Abstand schon in Mittagsstunden wild gefeiert und getrunken“, teilten Augenzeugen ihre Einschätzung mit.

zülpicher ausschnitt

Voll, voller, Zülpicher: Das Viertel ist randvoll mit Jecken. 

G-Stempel

So werden die Geimpften und Genesenen mit Stempel versehen. 

Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen

Die Partymeile im Zülpicher Viertel ist bereits überfüllt. Am Vormittag gab es dort nach Rundschau-Informationen schon erste Flaschenwürfe in Richtung von Einsatzkräften. Eine Person soll verletzt worden sein. 

Ordner

Einsatzkräfte sorgen für die Kontrollen der Corona-Regeln. 

Volle Züge in Richtung Köln

Die Bundespolizei spricht von einer sehr hohen Auslastung der Züge die nach Köln kommen. „Die Bahnen sind voll“, sagte ein Sprecherin. Bisher sei die Stimmung „relativ entspannt“.

andrang bahnhof 11.11.

Schon am Morgen herrschte reger Zustrom aus Richtung Bahnhof. 

Jetzt heißt es wieder: Kölle alaaf!

Der Karnevalsauftakt in Köln stößt offenbar auf großes Interesse. Am Donnerstagvormittag reichte eine Warteschlange vor der abgesperrten Feierzone in der Altstadt bereits Hunderte Meter weit. Auch vor dem „Gaffel am Dom“ standen die Jecken dicht an dicht in einer langen Warteschlange.

schlange vor Gaffel

Vor dem Gaffel ist Schlangestehen angesagt. 

„So lang hab ich die Schlange jetzt nicht erwartet“, sagte der aus Berlin angereiste Tim (35), der als Kardinal verkleidet war und in der Altstadt draußen feiern will. Die hohen Corona-Inzidenzen hätten ihn nicht abgeschreckt, sagte er. „An sich ist es ja das Sicherste, was es gibt. Es ist 2G, es ist draußen, wir sind alle durchgeimpft, wir haben keine Vorerkrankungen.“ Die Fahrt mit dem ICE von Berlin nach Köln sei risikoreicher gewesen, sagte eine Freundin von Tim.

berliner stapel

Auch die Bäcker sind gerüstet. 

Am Eigelstein waren am Vormittag auch bereits viele verkleidete Jecken unterwegs. Dort waren auch schon die Schattenseite des jecken Treibens zu sehen. Ein junger Mann urinierte an eine Wand. Ein weiterer junger Mann torkelte mit einer Wodka-Flasche über die Straße und grölte kölsche Lieder. Bahnfahrer, die am Donnerstag nach Köln zu Arbeit fuhren, berichten von überfüllten Zügen und vielen Reisenden ohne Maske. Die Polizei spricht am Donnerstagvormittag noch von einer entspannten Lage. „Dies ändert sich in der Regel im Laufe des Tages“, sagte ein Behördensprecher. (ta)

Schlangen vor den Kneipen

In der Südstadt bildeten sich schon um 10 Uhr Schlangen vor Kneipen wie der Ubierschänke. Betreiber Detlef Weisweiler hatte angekündigt, statt 200 nur 130 Besucher einzulassen, nur mit 2G-Nachweis. Andere Lokale wie das Chlodwig-Eck, das Backes oder die Bagatelle-Bar öffnen nicht zum Feiern. (mft)

11.11.Südstadt

Schlange in der Südstadt

Der Empfang am Rathaus entfällt

Der geplante Empfang am Rathaus, sowie alle anderen Termine des Dreigestirns am heutigen Tag entfallen. Der designierte Karnevalsprinz Nils Oleff war bei einem routinemäßigen Corona-Test positiv getestet worden.

So läuft der 11.11. ab – Regeln im schnellen Überblick

2G gilt bei allen Karnevalsfeiern. Zutritt haben geimpfte oder vom Corona-Virus genesene Menschen. Wer über eine Ausnahmegenehmigung verfügt und beispielsweise nicht geimpft werden kann, muss einen PCR-Test vorweisen, der neuerdings nicht älter als 24 Stunden sein darf. Diese Regelung hat das Land am Mittwoch bekannt gegeben. Zuvor reichte ein Test, der nicht älter als 48 Stunden alt sein durfte.

Einen Lichtbildausweis sollte jeder Feiernde bei sich haben. Die Corona-Schutzverordnung weist darauf hin, dass der Ausweis bei Kontrollen auf Verlangen vorzuzeigen ist. Kontrolliert werden die Impfnachweise in den Feierzonen des Zülpicher Viertels und der Altstadt. In der Altstadt gibt es 14 Zugänge zu Alter Markt und Heumarkt, wo die eine Bühnenveranstaltung stattfindet, zum Univiertel gibt es sechs Zugänge.

Grafik 2G karneval köln

1000 Euro beträgt das Bußgeld für die Vorlage gefälschter Impf- oder Genesenen-Nachweise. Wer ohne 2G-Nachweis in einer Kneipe feiert, muss mit einer Strafe von 250 Euro rechnen. Wirte, die auf Kontrollen verzichten werden mit 500 Euro je Gast zur Kasse gebeten.

In der Altstadt setzt die Willi-Ostermann-Gesellschaft als Veranstalter 250 Sicherheitskräfte für die Kontrollen ein, weitere 50 werden auf der Platzfläche des Heumarkts eingesetzt, wo 11 000 Menschen feiern werden.

Sperrungen für den Autoverkehr im Zülpicher Viertel erfolgen ab 7 Uhr morgens. Bereits um 6 Uhr wird die Deuter Brücke stadteinwärts gesperrt. Sollte das Zülpicher Viertel zu voll werden, sollen die Feiernden auf die Uniwiesen gelotst werden. Zugänge befinden sich auf der Luxemburger Straße und der Lindenstraße. (tho) 

Polizei befürchtet Probleme an Kontrollpunkten

Die Kölner Polizei ist am 11.11. mit deutlich über 1000 Kräften in der Stadt im Einsatz. Dies teilte ein Behördensprecher mit. Die Beamten seien hauptsächlich an den Brennpunkten des jecken Treibens präsent. Dazu gehöre die Altstadt, Zülpicher Straße und die Ringe. Ein besonderes Augenmerk gelte den Zugangskontrollen. Die Polizei befürchtet, dass es zu Streitigkeiten mit den Ordnungskräften kommt, wenn die Feiernden die 2-G-Regeln nicht akzeptieren wollen oder es wegen der strengen Kontrollen zu Verzögerungen beim Einlass kommt.

„Wir werden dann die Einsatzkräfte des Ordnungsamtes und der Sicherheitsdienste unterstützen“, ergänzte der Behördensprecher gegenüber der Rundschau. Es sei auch nicht auszuschließen, dass es Menschen gibt, die nicht wissen, dass in Köln nun unter 2-G-Regeln gefeiert werde.

Sollten Feiernde im Zusammenhang mit den Kontrollen oder mit zunehmenden Alkoholkonsum aggressiv reagieren, „werden wir konsequent einschreiten“, so der Sprecher. Außerdem bittet die Polizei an den Einlasskontrollen um Vorsicht. Es würden wieder Taschendiebe unterwegs sein und das Gedrängel ausnutzen um an die Geldbörsen oder Handys der Feierenden zu kommen.

In Köln gilt für den Elften im Elften 2G

In Köln gilt zum Karnevalsbeginn am Donnerstag in der Altstadt und im Zülpicher Viertel in den abgesperrten Bereichen sowie in allen Kneipen der Stadt die 2G-Regel. „Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen und der Situation auf den Intensivstationen haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen“, verkündete Oberbürgermeisterin Henriette Reker bereits am Montag in Köln.

Jecke Hits zum Sessionsstart

Um richtig in Stimmung zu kommen, haben wir hier eine Auswahl der kölschen Neuerscheinungen, die jeder in der Session 2021/22 kennen sollte.

In diesen Kneipen wird gefeiert

Hier eine kleine, nicht vollständige Übersicht über die Feiern in Kölner Kneipen

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