Überblick zur BundestagswahlAlles was man jetzt noch zur Wahl in Köln wissen sollte

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Wahlurne Symbolbild Oberberg

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Köln – Der 20. Deutsche Bundestag, der am Sonntag gewählt wird, könnte mit mehr als 800 Abgeordneten der größte aller Zeiten werden. Doch das wäre nicht der einzige Rekord. Auch der Anteil der Briefwähler steigt voraussichtlich in nie dagewesene Höhen – zumindest in Köln. Die wichtigsten Informationen zur Wahl.

Briefwahlquote von rund 60 Prozent erwartet

Bis Donnerstag hatten 348 811 Kölnerinnen und Kölner Briefwahl beantragt. Das sind 47,6 Prozent der 732 189 Wahlberechtigten – also fast die Hälfte. Weil aber nicht alle, die wahlberechtigt sind, auch wählen, dürfte der Anteil der Briefwählenden am Ende deutlich höher liegen. Wahlleiterin Dörte Diemert hat eine Briefwahlquote von rund 60 Prozent vorausgesagt – das wäre ein neuer Rekord für Köln.

311 215 Personen haben schon per Brief gewählt

Beim Wahlamt der Stadt sind bis Donnerstag 311 215 rote Wahlbriefe mit Briefwahlstimmen eingegangen. Das entspricht einer Rücklaufquote von 89,2 Prozent. Der Anteil der Briefwähler an den tatsächlichen Wählern ist seit 1999 kontinuierlich gestiegen (siehe Grafik). Bei der Wahl zum Stadtrat kletterte er im vorigen Jahr auf 51,0 Prozent. Der bisherige Spitzenwert wurde bei der Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl am 27. September 2020 mit einem Briefwahlanteil von 57,0 Prozent erreicht.

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Der Trend zu mehr Briefwahl wird seit 2020 durch Corona befeuert, zeichnete sich aber schon vorher klar ab. Seit 2008 ist Briefwahl ohne Angabe von Gründen möglich, davor musste man schriftlich erklären, dass man sich am Wahltag aus wichtigen Gründen nicht am Wahlort aufhält oder erkrankt ist.

Sechs Prozent haben die Direktwahl genutzt

18 788 Bürger haben in den vergangenen Wochen ihre Stimme per Direktwahl in den Bürgerämtern oder im Kalk-Karree abgegeben. Das entspricht 6,0 Prozent der bislang abgegebenen Briefwahlstimmen. Direktwahl ist eine Form der Briefwahl.

Am Sonntag das richtige Wahllokal aufsuchen

Zur Bundestagswahl gibt es in Köln 385 Wahlräume in 173 Wahlgebäuden. 96 Prozent davon sind rollstuhlgerecht. Aufgepasst: Wegen der Reduzierung der Urnenwahlbezirke von 800 auf 543 hat sich für viele Wählende das Wahllokal geändert. Man sollte also am Sonntag erst auf seiner Wahlbenachrichtigung nachschauen, wo man wählen muss. Alternativ kann man seine Adresse in die Wahlgebäudesuche auf der Homepage der Stadt Köln eingeben und bekommt dort das richtige Wahlgebäude angezeigt.

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Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wählende müssen Personalausweis oder Reisepass mitbringen, möglichst auch ihre Wahlbenachrichtigung.

Wer mag, kann einen eigenen Kugelschreiber mitnehmen. In allen Wahllokalen gelten die üblichen Hygiene-Regeln mit Maskenpflicht und Abstandsgebot, jedoch nicht die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).

Wahlbrief nicht rechtzeitig abgeschickt?

Wer Briefwahlunterlagen erhalten, aber seinen Wahlbrief nicht abgeschickt hat, kann ihn am heutigen Samstag in einen Postbriefkasten werfen, sofern dieser samstags regulär geleert wird (Uhrzeit beachten). Wahlbriefe, die vor der regulären Leerung eingeworfen werden, werden dem Wahlamt am Sonntag zugestellt. Alternativ kann man Wahlbriefe bis Sonntag, 18 Uhr, beim Wahlamt in Kalk, Dillenburger Straße 68-70, abgeben. Am Wahltag ist dies zudem von 12 bis 18 Uhr im Briefwahlzentrum in der Kölnmesse möglich.

Hilfe bei Krankheit oder Quarantäne

Wer plötzlich erkrankt oder in Corona-Quarantäne muss, kann noch am Wahltag bis 15 Uhr Briefwahl beantragen (ärztliches Attest erforderlich). Für Auskünfte steht das Wahlamt unter Telefon 0221 / 221-34567 zur Verfügung.

Daten und Fakten zur Bundestagswahl in Köln

Von den 732189 Wahlberechtigten sind 381618 weiblich, 350545 männlich, 13 divers und 13 unbekannten Geschlechts. 34524 Personen wählen zum ersten Mal, der älteste Wahlberechtigte ist 107 Jahre alt. 8022 ehrenamtliche Wahlhelfer sind im Einsatz, davon 4344 in Wahllokalen, 3248 im Briefwahlzentrum, 430 als Reserve. Die Durchführung der Wahl kostet 5,4 Millionen Euro, davon sind 940 000 Euro Mehrkosten für Corona-bedingte Hygiene-Maßnahmen.

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