Leichlingen – Einen tödlichen Verlauf hat am Montagmorgen ein Polizeieinsatz in Leichlingen genommen. Ein Mann, der seine Schwester erwürgen wollte, ist bei dem Familienstreit an einem Herzstillstand gestorben, während Beamte ihn zu Boden brachten.
Seine Schwester, die er bedroht hatte, befand sich zwischenzeitlich in Lebensgefahr und wurde durch das Eingreifen der Polizei gerettet.
Notruf um 4.45 Uhr
Zu dem Einsatz, der tragisch endete, kam es gegen 4.45 Uhr. Die Polizei war alarmiert worden, weil es in einer Wohnung zu einem Streit unter zwei Geschwistern gekommen war. Was dann geschah, schilderten Staatsanwaltschaft und die Kölner Polizei am Nachmittag in einer Mitteilung.
Als die Beamten eintrafen, seien sie auf den 54-jährigen Mann gestoßen, der rittlings auf seiner 44 Jahre alten Schwester gehockt und diese massiv gewürgt habe: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand trennten die Beamten die Geschwister und brachten den Mann aus dem Haus. Dort soll er massiv Widerstand geleistet haben“, erklärte die Staatsanwaltschaft: „Während Polizisten den ehemaligen Kampfsportler am Boden kurzfristig in Bauchlage fixierten, soll er reanimationspflichtig geworden sein. Trotz sofortiger Versorgung durch einen hinzugezogenen Notarzt und umgehend eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der 54-Jährige noch am Einsatzort.“
Herzstillstand trat bei der Fixierung ein
Nach der Obduktion des Leichnams hätten sich Hinweise darauf ergeben, dass der eingetretene Herzstillstand auf die Fixierung des Mannes in Bauchlage zurückzuführen sein könnte. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin gegen sechs Polizeibeamte ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge aufgenommen. Das Kriminalkommissariat 11 des Polizeipräsidiums Köln hat umgehend eine Ermittlungskommission eingesetzt, um den Hergang aufzuklären.
Schwester war in Lebengefahr
Ein Rechtsmediziner hat die 44-jährige Frau noch am Einsatzort untersucht. Der Sachverständige stellte laut Staatsanwaltschaft fest, dass sie sich durch die Gewaltanwendung ihres Bruders kurzzeitig in akuter Lebensgefahr befunden hatte. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus, das sie nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnte.