Kleiner Parteitag im Park: Das SPD-Zeltlager bei der Mitgliederversammlung auf dem Rasen am Busbahnhof.
Copyright: Ralf Krieger
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Leichlingen – Wenn die Wahl dieses Tagungsortes ein Farb-Signal für die Mehrheit im nächsten Stadtrat gewesen sein soll, dann kommt nach der politischen Ampel eine rot-grüne Koalition dabei heraus: Sozialdemokratisch-Rot waren die Pavillondächer, die Fahnen, Luftballons, Stehtische, Servietten, Kugelschreiber und Quietsche-Entchen, die ausgepackt worden waren. Und grün der Rasen, die Bäume und Büsche, das Ambiente rundherum.
Im Freien, auf der Wiese des Stadtparks, hielt der Stadtverband der SPD am Freitagabend eine Mitgliederversammlung ab, um das Partei-Programm für die Kommunalwahl zu diskutieren – und schließlich einstimmig zu verabschieden.
Mit Klappstühlen und Biertischen nach draußen zu gehen, war vor allem der Corona-Krise geschuldet, die Versammlungen derzeit problematisch macht. Im Freien konnte man zumindest auf Masken verzichten, wenngleich auch im Stadtpark Desinfektionsmittel bereitstand und um Abstand gebeten wurde. Der Ausflug der Genossinnen und Genossen ins Grüne wurde nach mehreren Regentagen mit blauem Himmel belohnt.
So plakativ platziert, war der kleine Parteitag, der von ferne aussah wie ein Pop-Up-Biergarten, natürlich auch ein Stück Wahlkampf. Aber es war eine offizielle interne Sitzung. Und nicht besonders gut besucht. Gerade mal 20 Parteimitglieder aus den Ortsvereinen Leichlingen und Witzhelden konnte die Stadtverbands-Vorsitzende Yvonne Göckemeyer begrüßen. „Zusammen Leichlingen bewegen“ ist der Slogan, mit dem die SPD in die Wahl zieht.
Im Neuen Stadtpark konnte mit genügend Abstand auch ohne Masken diskutiert werden.
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Die Grundzüge des Programms sind von Arbeitsgruppen, Parteigliederungen und mit Anregungen aus der Online-Befragung der Bürgerschaft erarbeitet und auf vier Seiten zusammengefasst worden. Sie sollen bis zum 13. September an Infoständen nicht als dicke Broschüre, sondern in Form einzelner thematischer Flyer verteilt werden. Das Bemühen, sich darin möglichst kurz zu fassen, führte allerdings auch zu Abstraktionen.
Der Spagat zwischen konkreten Forderungen und Allgemeinplätzen wurde auch im Stadtpark diskutiert. Manche Formulierungen, wurde kritisiert, bleiben sogar hinter SPD-Anträgen zurück. So wird nicht die Überbauung der Parkpalette Am Wallgraben, sondern pauschal mehr bezahlbarer Wohnraum gefordert.
Keine Fahrplanverdichtung für die Linie 255 nach Witzhelden, sondern „bessere Bustakte“. An anderen Stellen, etwa bei Wirtschaftsförderung, Bildung und Gewerbegebieten, empfahl Bürgermeister Frank Steffes, die Texte vor dem Druck noch zu „schärfen“. Die Schlussredaktion erfolgt jetzt.
Mehr Quartiersarbeit
Zu den Bekenntnissen des SPD-Wahlprogramms gehören der Neubau der Henley-Brücke auch für Radfahrer, der Erhalt des Sozialkaufhauses Globolus, eine Entwicklung von Diepental und Müllerhof, „die zu Leichlingen passt“, mehr Ladesäulen, Motto-Wanderwege, Radwege und W-Lan-Hotspots, eine Stärkung der Quartiersarbeit, Kita-Plätze für alle Kinder und die Verlängerung der S-Bahn 1 von Düsseldorf über Solingen zum Bahnhof Leichlingen (Steffes: „Eine Generationenaufgabe...“).