Bundestagswahl in Rhein-BergExtrem hohe Wahlbeteiligung – Odenthal an der Spitze

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Wahllokal im Bensberger Ratssaal: Auch in der Kreisstadt war die Wahlbeteiligung am Wahlsonntag mit 77,89 Prozent bis 16 Uhr bereits sehr hoch.

Rhein-Berg – Auch wenn mancherorts bereits mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben haben, noch ist alles offen. Denn an diesem Sonntag, 26. September, von 8 bis 18 Uhr, können auch die übrigen der insgesamt 217 045 Wahlberechtigten in Rhein-Berg ihr Votum für die Bundestagswahl abgeben.

Alle Zwischenstände, Hochrechnungen und Ergebnisse im Rheinisch-Bergischen Kreis finden Sie hier.

Zwei Kreuze, 27 Parteien und neun rheinisch-bergische Direktkandidaten: So funktioniert die Wahl

Zwei Stimmen hat jede und jeder Wahlberechtigte: Mit der Erststimme (linke Seite des Stimmzettels) wird der Direktkandidat oder die Direktkandidatin des Wahlbezirks 100/Rheinisch-Bergischer Kreis gewählt. Das Mandat erhält, wer die meisten Stimmen bekommen hat. Mit der zweiten Stimme (rechte Seite des Stimmzettels) wird die Landesliste einer Partei gewählt. Zur Wahl stehen in NRW 27 Landeslisten – von CDU bis Volt.

Alles zum Thema Deutscher Bundestag

Derzeit aus Rhein-Berg in Berlin

Im Bundestag sitzen derzeit aus Rhein-Berg neben dem direkt gewählten CDU-Politiker Tebroke der schon 2017 in Rhein-Berg angetretene Christian Lindner (FDP), der über die AfD-Liste eingezogene Dr. Harald Weyel sowie der 2017 in Rhein-Berg angetretene, zwischenzeitlich aber nach Brandenburg umgezogene AfD-Politiker Dr. Roland Hartwig. (wg)

Neben dem Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann-Josef Tebroke (CDU), der das rheinisch-bergische Direktmandat bei der Bundestagswahl 2017 geholt hatte, treten als Direktkandidaten in Rhein-Berg bei der Bundestagswahl am Sonntag die 2017 über die Liste ihrer Parteien ins Parlament gewählten Bundestagsabgeordneten Christian Lindner (FDP) und Dr. Harald Weyel (AfD) nochmals beziehungsweise erstmals um das Direktmandat in Rhein-Berg an.

SPD, Linke und Freie Wähler schicken neue Kandidaten

Neue Kandidaten schicken die SPD mit Kastriot Krasniqi, Die Linke mit Isabelle Casel und die Freien Wähler mit Uwe Wirges ins Rennen. Neu in der politischen Landschaft sind die Parteien Volt und dieBasis, die als Direktkandidaten Markus Blümke (Volt) und Helga Aufmkolk (dieBasis) aufgestellt haben.

Die Ergebnisse aus Rhein-Berg der vergangenen Bundestagswahl.

Die Ergebnisse aus Rhein-Berg der vergangenen Bundestagswahl.

Dabei könnte es gut möglich sein, dass der Rheinisch-Bergische Kreis neben einem oder einer direkt gewählten Bundestagsabgeordneten nach der Wahl weitere Bundestagsmitglieder in Berlin haben wird. Schließlich haben mehrere Kandidaten aussichtsreiche Plätze auf den Listen ihrer Parteien.

Ein Überblick:

Dr. Hermann-Josef Tebroke (CDU)

MdB_Hermann-Josef_Tebroke_2578

Dr. Hermann-Josef Tebroke MdB ist Direktkandidat der CDU.

Der gelernte Diplomkaufmann, Betriebswirt und vormalige Universitätsprofessor war Bürgermeister von Lindlar, dann Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, bevor er 2017 als Direktkandidat in den Bundestag gewählt wurde. Mit Platz 41 auf der Landesliste seiner Partei ist er nach derzeitigem Stand nicht abgesichert, das heißt: Der 57-jährige Lindlarer muss das Direktmandat holen, um seinen Sitz im Deutschen Bundestag halten zu können. 2017 zogen von der CDU-Liste nur vier Politiker in den Bundestag ein.

Kastriot Krasniqi (SPD)

Kastriot_Krasniqi_4[1]

Kastriot Krasniqi geht für die SPD als Direktkandidat ins Rennen.

Der 28-jährige Sozialversicherungsfachangestellte wurde im Kosovo geboren und kam als junger Mensch mit seiner Familie nach Bergisch Gladbach. Auf der Landesliste der SPD hat er Platz 45. Bei der Bundestagswahl 2017 zog die SPD-Liste bis Platz 15.

Maik Außendorf (Grüne)

Maik_Auszendorf_Urheber_Franz_Hamm

Maik Außendorf ist Direktkandidat der Grünen.

Mit Platz 18 auf der Landesliste der Grünen für die Bundestagswahl hat der 49-jährige IT-Unternehmer Maik Außendorf aus Bergisch Gladbach die realistische Chance, auch dann in den Bundestag einzuziehen, wenn er das Direktmandat nicht holt. 2017 zogen zwar lediglich die ersten zwölf Kandidaten aus NRW über die Liste der Grünen ins Parlament, bei den aktuellen Umfragewerten gehen Beobachter aber von deutlich mehr aus.

Christian Lindner (FDP)

Lindner_Berlin_5381

FDP-Bundeschef Christian Lindner MdB tritt in Rhein-Berg an.

Der Bundesparteichef und Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag stammt aus Wermelskirchen. 2017 war er über die Liste ins Parlament eingezogen. Auch diesmal dürfte er so oder so bei einem Einzug der FDP in den Bundestag dabei sein: Der 42-Jährige führt die NRW-Liste an.

Isabelle Casel (Die Linke)

Isabelle-Casel-klein-300dpi

Isabelle Casel ist Direktkandidatin der Partei Die Linke.

Auf Platz 19 der Landesliste ihrer Partei rangiert die vor drei Jahren mit ihrem Mann für die Realisierung des Projekts eines „Natur-Kulturhofs“ nach Herkenrath gezogene Isabelle Casel. 2017 zog die Liste bis Platz zwölf.

Uwe Wirges (Freie Wähler)

Uwe_Wirges

Uwe Wirges tritt als Direktkandidat für die Freien Wähler an.

Der Direktkandidat der Freien Wähler ist Polizeihauptkommissar in Gladbach. Bislang sind die Freien Wähler zwar in zahlreichen Räten sowie im Kreistag von Rhein-Berg vertreten, nicht aber im Bundestag. Wirges sieht aber „gute Chancen“, dass die Wählergemeinschaft diesmal die Fünf-Prozent-Hürde nimmt.

Dr. Harald Weyel (AfD)

Berlin_Harald_Weyel_5215

Dr. Harald Weyel MdB ist Direktkandidat der AfD.

Der frühere Hochschulprofessor Dr. Harald Weyel aus Bensberg war 2017 als Dritter auf der NRW-Landesliste in den Bundestag eingezogen. Diesmal wurde er auf Platz neun aufgestellt. 2017 kamen 15 Kandidaten von der AfD-Liste in den Bundestag.

Markus Blümke (Volt)

Markus_Bluemke_quer_red

Markus Blümke kandidiert für die Partei Volt.

Der Direktkandidat der erst vor Kurzem auf Kreisebene konstituierten paneuropäischen Partei Volt lebt in Bergisch Gladbach und ist Polizeibeamter in Leverkusen. Auf der Landesliste seiner Partei ist er nicht vertreten.

Helga Aufmkolk (dieBasis)

Helga_Aufmkolk

Helga Aufmkolk ist von der Partei „dieBasis“ aufgestellt worden.

Die Sozialpsychologin und Soziologin aus Bensberg tritt für die aus Coronaprotesten entstandene „Basisdemokratische Partei Deutschland“ (dieBasis) an. Auf deren Landesliste steht sie nicht.

Rundschau abonnieren