Lohmar – „Miljö im Bürgerhaus Birk“ stand zwar auf den Bannern und Plakaten, die der Förderverein der Löschgruppe Birk im Ort verteilt hatte. Doch auf der Bühne standen am Montagabend die Domstürmer. Sie waren für ihre Kölschrock-Kollegen eingesprungen, weil sich Sänger Nils Schreiber eine Corona-Infektion eingefangen hatte.
Publikum feierte zu „Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein“ und „Naturbeklopp“
Den Anfang machten Fiasko und Druckluft: Die vier Musiker von Fiasko sind schon längst keine Unbekannten mehr im Karneval und begeisterten mit ihren fröhlichen Songs rund um Kölle.
Auch die Bläsertruppe Druckluft machte mächtig Stimmung.
Copyright: Marius Fuhrmann
Druckluft setzten die Messlatte noch höher: Die kunterbunte Bonner Brass- und Performance-Band brachte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihren eigenen und adaptierten Melodien zum Toben.
Fans kamen wegen Miljö, doch sangen auch die Songs der Domstürmer
Dann übernahmen die Domstürmer das Kommando: Schon vor genau einem Jahr waren sie im Bürgerhaus aufgetreten. „Ist das wirklich schon so lange her?“, rief Sänger Micky Nauber. Wie im Vorjahr sangen sie „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“ und „Hollywood“.
„Wer von Euch war eigentlich wegen Miljö gekommen?“, fragte Nauber die Feiernden, von denen einige tatsächlich ein Band-Shirt der Gruppe trugen. „Schön, dass ihr trotzdem geblieben seid“, scherzte er. Seine Band stimmte „Dam dam dam“, die Melodie aus „Wolkeplatz“ von Miljö an und Nauber ließ das Publikum singen.
Feuerwehrfest Birk: Quatsch auf der Bühne als Überleitung zu „Naturbeklopp“
Ein gespielter Takt reichte und die Leute sangen auch „Tränen lügen nicht“ und das Lied der Gummibärenbande mit, wobei Nauber einer jungen Zuhörerin das Mikrofon unter die Nase hielt.
„Warum singst du so tief? Bist du der Till von Rammstein?“, rief er und sang das Titellied von Biene Maja mit tiefer Stimme und rrrrollendem R – das Konzert wurde zur unterhaltsamen Karnevals-Show. „Vermisst du Miljö immer noch?“, rief der ausgelassene Nauber und leitete zu „Naturbeklopp“ über.
Oliver Vitt, Geschäftsführer des Fördervereins der Löschgruppe Birk, war trotz weniger verkaufter Karten zufrieden.
Copyright: Marius Fuhrmann
Ein gleichwertiger Ersatz hatte der Förderverein um Geschäftsführer Oliver Vitt da gefunden, dabei war die Not erst einmal groß, als die Absage von Miljö am Sonntag kam. „Daraufhin habe ich die Klüngelköpp kontaktiert, aber die haben auch Corona“, berichtete Vitt. „Aber die Domstürmer haben direkt Ja gesagt.“
Steigende Preise und Inflation? Kölsches Konzert war nicht ausverkauft
Einige Menschen hätten ihre Karten zurückgegeben, als sie von der Absage erfahren hätten. Auch insgesamt seien weniger Menschen als im Vorjahr – rund 400 statt 700 – gekommen, das Dreier-Konzert sei nicht ausverkauft gewesen, so Vitt. „Vielleicht liegt es an den steigenden Preisen, ich kann es nicht sagen.“
Doch zog er ein positives Fazit: „Die Leute, die immer hier sind, sind auch jetzt hier. Und was die drei Bands hier abgerissen haben, war der Wahnsinn.“
