Die Veranstalter erwarteten 2000 Fahrzeuge zu der Jubiläumsveranstaltung am Rheinufer.
Glänzende SchätzchenOldtimer-Treff Classic Cars Mondorf fand zum 20. Mal statt

Zum 20. Mal fand in Mondorf der Oldtimer-Treff Classic Cars statt
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Sie hatte ein auffälliges knallrotes Gewand und die Kurven genau an den richtigen Stellen. Und doch war der Alfa Romeo Giulia aus dem Jahr 1978 nur einer von vielen Hinguckern bei der 20. Auflage der Classic Cars Mondorf. Die von den Oldtimerfreunden Niederkassel ausgerichtete Klassiker-Schau neben dem Mondorfer Fähranleger ist inzwischen deutschlandweit eine Institution. Dutzende historische Fahrzeuge drängelten sich am Rheinufer und jedes brachte seine eigene Geschichte mit.
In Niederkassel standen auch Fahrzeuge zum Verkauf
Das galt auch für den in den USA montierten Ford Sedan aus dem Jahr 1928, der in den 1960er Jahren zu einem „Hot Rod“ umgebaut wurde. Dafür bekam er einen 350 PS starken Motor und neue leistungsstarke Achsen eingesetzt. „Über 1000 Stunden Arbeit stecken in dem Umbau“, verrieten die Noch-Eigentümer, die sich von dem Schmuckstück trennen wollen. Bei einem Preis von 48.000 Euro schien ein Spontankauf aber eher unwahrscheinlich.

Über offenen Motorhauben wurde gefachsimpelt, freiliegender Chrome akribisch nachpoliert.
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Seit fünf Jahren sind die Oldtimer-Enthusiasten wieder in Mondorf zu Hause, wo alles angefangen hatte: „Bei der ersten Classic Cars haben wir 15 Fahrzeuge und 19 Motorräder gezeigt“, erinnerte sich Mitgründer Harry Schenk. Jetzt wurden am Wochenende über 2000 Fahrzeuge erwartet, dazu gab es einen Oldtimer-Flohmarkt und ein ausverkauftes Konzert der „Höhner“ anlässlich des 20-jährigen Veranstaltungsjubiläums. Eine professionelle Eventagentur unterstützt inzwischen die gut 30 Ehrenamtler des Vereins. „Zudem ist die Stadt Niederkassel sehr kooperativ“, betonte Schenk.
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Trotz des attraktiven Rahmenprogramms waren natürlich die Autos die Stars der Show. Als besondere Höhepunkte listete Harry Schenk einen großräumigen Mercedes 600 und einen Teilnehmer der legendären Rally Paris-Dakar auf: „Aber eigentlich ist ein Oldtimer für jeden, der ihn besitzt und pflegt, ein Highlight.“
So flanierten die zahlreichen Besucher an ausrangierten amerikanischen Streifenwagen, großvolumigen Straßenkreuzern aus den 1960ern Jahrgängen und VW Käfern unterschiedlicher Generationen vorbei. Es gab einen Mercedes 200 Diesel mit Heckflosse und dem Aufkleber „Willy Brandt muss Kanzler bleiben“ und eine frühe, scheckheftgepflegte Citroen-„Ente“. Über offenen Motorhauben wurde gefachsimpelt, freiliegender Chrome akribisch nachpoliert.

Susanne, Udo und Martina waren stilgerecht aufgebrezelt.
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Doch es waren auch die eher unscheinbaren Modelle, die für Gesprächsstoff sorgten: „Das war mein erstes Auto als Student“, schwärmte Bernd Rebener aus Kall beim Anblick eines weißen kastenförmigen Renault 4, um seiner Frau dann ausführlich die Tücken einer Revolverschaltung zur erklären. Aufschlussreich auch die Geschichte eines silberfarbenen VW Polo, der 1987 von einer Ilse Busch erworben wurde. Sie bewegte ihn in den kommenden 23 Jahren gerade mal 58.000 Kilometer, ehe die inzwischen 80-Jährige den Volkswagen wieder an das Autohaus zurückgab, in dem sie ihn gekauft hatte.
Mit den Autos kamen die Menschen: Susanne, Udo und Martina waren eigens aus dem Ruhrgebiet angereist, natürlich stilgerecht aufgebrezelt: „Die Petticoats, Handtasche und das Elvis-Hemd habe ich selbst genäht“, sagte Susanne. Für ein stylisches Tüll-Inferno sorgte auch eine namenlose Schöne, die neben einem VW-Käfer aus dem Jahr 1958 posierte. Hier kamen Auto und Eigentümer aus dem gleichen Jahrgang.