Hamas-GeiselnEx-Sankt-Augustiner hat ein Lebenszeichen seiner entführten Schwester

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Chanan Cohen hofft, dass seine Schwester und fünf weitere Verwandte noch leben, sie wurden vermutlich von der Hamas verschleppt.

Chanan Cohen hofft, dass seine Schwester und fünf weitere Verwandte noch leben, sie wurden vermutlich von der Hamas verschleppt.

Nach der Freilassung zweier Geiseln gibt es erstmals Hinweise darauf, dass Margalit Moses aus dem Kibbuz Nir Oz noch lebt.

Nach der Freilassung zweier Geiseln hofften viele mit Chanan Cohen darauf, dass die 79-Jährige seine Schwester Margalit Moses sei. Die beiden Frauen stammen aus dem Kibbuz Nir Oz und gehören, wie Cohen, zur Gründergeneration. 

Die Frage, wie es ihm jetzt gehe, beantwortet der in Israel lebende und bekennende Friedenskämpfer in einem Telefonat mit einem knappen „Sch....“. Denn seine Schwester ist nach wie vor Geisel. „Aber ich habe erstmals ein Lebenszeichen vor ihr“, sagt er, nach eigener Einschätzung „zu knapp 50 Prozent“ erleichtert. „Die Befreiten hatten eine Liste.“

Chanan Cohen macht sich große Sorgen um Margalit Moses

Der 85-Jährige hat fünfeinhalb Jahre in Sankt Augustin gelebt und die Partnerschaft mit Mewasseret Zion befördert. Viele Sankt Augustiner kennen ihn als Reiseleiter durch Israel.

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Cohen macht sich große Sorgen um Margalit Moses. „Sie ist schwer krebskrank und hat geschwollene Beine“, berichtet er. „ Sie muss immer in der Nähe einer Toilette sein.“ Wie es ihr geht, kann er sich nur schwer vorstellen. Die Bedingungen für sie seien und blieben schwierig.

Sie ist schwer krebskrank und hat geschwollene Beine.
Chanan Cohen, Bruder von Margalit Moses

Ihm selbst setzt die Situation sehr zu. „Ich habe 35 Jahre lang mein Gewicht gehalten, nie auch nur ein Kilogramm rauf oder runter“, erklärt er, „jetzt habe ich seit dem 7. Oktober fünf Kilo abgenommen.“ Ständig ist er auf der Suche nach Informationen, gibt Interviews, spricht mit Politikern. Während des Telefonats redet Margalit Moses' Tochter mit einem amerikanischen Sender.

Der 85-Jährige, der am 27. Januar 2024, dem Holocaust-Gedenktag, 86 Jahre alt wird, war am vergangenen Wochenende in Berlin bei der Großdemonstration. Er ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ebenso begegnet wie Bundeskanzler Olaf Scholz. Eins versichert er: „Ich verliere die Hoffnung nicht.“

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