Sondermüll in TroisdorfBetreiber hält Deponie in Spich für notwendig und nachhaltig

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Über 2026 hinaus will Mineral Plus die Deponie in Spich nutzen.

Troisdorf – Nach Einschätzung der Betreibergesellschaft Mineral Plus sprechen „hoher Bedarf und Nachhaltigkeit“ für den Weiterbetrieb der Sondermülldeponie im Spicher Wald. Man wolle daher Bürgerschaft und Politik zu Besichtigungen und Diskussionen einladen. Wie berichtet, möchte Mineral Plus den Betrieb der Deponie über das auch vertraglich fixierte Datum im Jahr 2026 hinaus fortsetzen.

Bestehender Standort in Spich weiterzuführen sei nachhaltig

„Der beste Abfall ist derjenige, der gar nicht erst anfällt“, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung des Unternehmens. Erst die letzte Option in der „Abfallhierarchie“ sei die Entsorgung. Doch genau dafür steige der Bedarf: durch Ausbau und Modernisierung von Verkehrsinfrastruktur, Sanierung von Gebäuden und wachsenden Konsum. Man wolle daher „zukünftige Entwicklungspotenziale des Standorts Troisdorf“ diskutieren.

Es sei nachhaltiger, einen „bestehenden und technisch hoch entwickelten Standort weiterzuführen“, erklärte Geschäftsführer Frank Borchers, als einen neuen zu schaffen oder Abfälle aus der Region zu weiter entfernten Deponien zu fahren. Das sei weder wirtschaftlich noch klimafreundlich.

Sondermüll in der Spicher Deponie stamme aus Umland

475 Kilo Haushaltsabfall produziert laut Mineral Plus im Durchschnitt jeder Mensch allein in Troisdorf binnen eines Jahres. Ein nicht nutzbarer Anteil komme ebenso auf die Deponie wie zunehmende Mengen mineralischer Abfälle aus Industrie und Gewerbe, so Borchers. Die in Spich deponierten Abfälle stammten demnach überwiegend aus dem räumlichen Einzugsgebiet des Standorts.

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Dort würden unter anderem Ziegelsteine, Gipskartonplatten und Putzreste abgelagert. Wie Bürgermeister Alexander Biber bestätigte, werden aber auch Schmelzrückstände wie das giftige Bleistein oder sogenannte Filterkuchen in Spich deponiert. Teil der Vereinbarung von 2011 ist ein Verbot der Anlieferung von organischen Stoffen, flüssigen oder verpackten Abfällen.

Geschäftsführer von Mineral Plus strebt Diskussion an

„Wir wissen, dass wir kritisch beäugt werden und mit unserem Dialogwunsch sicher keine offenen Türen einrennen“, sagte Geschäftsführer Frank Borchers. Vor dem Hintergrund wachsenden Bedarfs und der Tatsache, dass auch anderswo in Nordrhein-Westfalen der Deponieraum knapp werde – noch dazu weit entfernt –, strebe man eine Diskussion über die Folgen einer Schließung wie auch die Vorteile eines fortgesetzten Betriebs an.

Schließlich, so Borchers, „verursachen wir das Problem des steigenden Entsorgungsbedarfs mineralischer Abfälle aber nicht selbst, sondern lösen es vielmehr im Sinne der Allgemeinheit“.

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