Suche nach mehr RuheNichtwahl der FC-Vorstandskandidaten hätte weitreichende Folgen

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Etwa so viel wie im letzten Jahr könnte auch am Sonntag die Lanxess Arena werden. (Archivbild)

  • Toni Schumacher und Markus Ritterbach sahen von einer erneuten Kandidatur ab, um Ruhe in den Club zu kriegen.
  • Unmittelbar vor der Mitgliederversammlung ist es jedoch vorbei mit der Ruhe.
  • Was würde passieren, wenn die neuen Kandidaten nicht die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten, wie es sich einige Fan-Clubs wünschen?

Köln – Eckhard Sauren war die Ruhe selbst. Der 47-Jährige lehnte sich zurück, lächelte und beantwortete die Frage mit der Selbstsicherheit eines erfolgreichen Geschäftsmannes: „Ich bin sehr optimistisch, dass unser Team am Sonntag ins Amt gewählt wird.“

Sauren tritt gemeinsam mit Dr. Werner Wolf und Dr. Jürgen Sieger bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln an, um den neuen Vorstand zu bilden und die Nachfolge von Stefan Müller-Römer, Toni Schumacher und Markus Ritterbach anzutreten. Gegenkandidaten gibt es nicht.

Eckhard Sauren ist selbstsicher

Als die Findungskommission des FC-Mitgliederrates Sauren für das Amt des Vizepräsidenten anfragte, war es für den Präsidenten des Kölner Rennvereins wichtig, auf eine breite Unterstützung im Aufsichtsrat, Beirat und Mitgliederrat bauen zu können. Rückendeckung, die Sauren, Wolf und Sieger spüren und die Rewe-Group-Chef Lionel Souque ihnen in einem Zeitungsinterview am Donnerstag bestätigte: „Ich würde mich freuen, wenn es viel Zuspruch für die drei neuen Vorstände gäbe, die ich gut kenne. Ich bin sicher, dass sie ein starkes Team sind und sehr gut geeignet dafür, die wichtigen Zukunftsthemen des FC anzugehen. Ich glaube auch, dass wir mit diesem Team wieder Ruhe in den Club kriegen“, erklärte der Vorsitzende des FC-Aufsichtsrates im Stadtanzeiger.

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Ruhe, die auch Toni Schumacher und Markus Ritterbach einforderten, als sie Ende Mai erklärten, dass sie von einer erneuten Kandidatur absehen, nachdem sie der Mitgliederrat nicht als Kandidaten aufgestellt hatte. „Wir möchten keinen weiteren Machtkampf, der Club braucht Ruhe“, erklärten die beiden Vizepräsidenten. Unmittelbar vor der Mitgliederversammlung ist es jedoch vorbei mit der Ruhe.

Rufe zur „Nicht-Wahl“

Es gibt Strömungen in Fan-Clubs wie „FC Fründe Mai 98“ oder „Rotbachböcke 05“, die zu einer „Nicht-Wahl“ des kandidierenden Vorstandteams aufrufen und versuchen in diese Richtung mobil zu machen. Was würde passieren, wenn Wolf, Sieger und Sauren nicht die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten? Der Club hat bislang 3400 Voranmeldungen für die Versammlung gezählt. 2018 waren es 6300 Mitglieder.

Fällt das einzige Kandidatenteam durch, müsste der aktuelle Vorstand mit Müller-Römer, Schumacher und Ritterbach kommissarisch im Amt bleiben. Ein Vorstand, der seit dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner und dem Eintritt des vom Mitgliederrat entsendeten Müller-Römer faktisch nicht zusammengearbeitet hat. Zuletzt gab es nicht einmal mehr turnusgemäße Vorstandsitzungen. Die Schumacher-Befürworter müssten sich zudem damit anfreunden, dass der von ihnen ungeliebte Müller-Römer solange im Amt bliebe, bis eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen wird, die wiederum etwa eine halbe Million Euro an Kosten verschlingen würde. Bis dahin müsste der Mitgliederrat ein neues Kandidatenteam auf die Beine stellen. Es gilt als äußerst unwahrscheinlich, dass Wolf, Sieger und Sauren ein zweites Mal antreten würden.

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Für ein mögliches zweites Kandidatenteam, dem auch Toni Schumacher angehören könnte, gilt wieder folgendes Prozedere. Es müsste sich ein Trio finden, das die schriftliche Unterstützung von drei Prozent aller FC-Mitglieder (aktuell rund 110.000) vorzuweisen hat. Gelingt dies, käme es zu einer Kampfabstimmung. Ruhe könnte in diesem Fall wohl kaum beim FC einkehren. „Wir sind bei unseren vielen Besuchen der Mitglieder-Basis auf großes Interesse und Zuspruch gestoßen“, ist der designierte Präsident Werner Wolf aber auch fest von einer Wahl am Sonntag überzeugt.

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