Das Team um Trainerin Britta Carlson bereitet sich in Österreich auf die Bundesliga-Saison vor.
Frauenfußball1. FC Köln arbeitet hart für attraktiven Fußball

Marina Hegering (links) ist der Top-Zugang des 1. FC Köln.
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Die Fußballerinnen des 1. FC Köln holen sich rund einen Monat vor dem Start der Bundesliga-Saison den Feinschliff im Trainingslager. Der FC gastiert bereits im dritten Sommer in Folge im österreichischen Ampflwang. Nach dem verregneten Start am Montag arbeitet Trainerin Britta Carlson mit ihrem Team mittlerweile im Sonnenschein an den Abläufen.
Die Bereichsleiterin für den Frauenfußball beim FC, Nicole Bender-Rummler, ist auch vor Ort – und hat ebenfalls noch viel Arbeit zu erledigen. Sie freute sich zunächst über die Rahmenbedingungen in Oberösterreich: „Das Hotel ist super, das Essen hervorragend, der Platz okay. Das sind die drei wichtigsten Punkte für ein gutes Trainingslager.“
1. FC Köln hat noch eine Position im Kader offen
Aus dem Stammkader sind nur zwei Spielerinnen zu Hause geblieben: Dora Zeller absolviert in Köln ihr individuelles Reha-Programm, ebenso Neuzugang Zoe Hasenauer. Sie hatte sich direkt im ersten Training beim FC verletzt. Dafür ist Carolin Elsen aus der U21 mitgereist. Bender-Rummler bastelt noch am Kader: Auf die acht Abgänge hat der Verein mit bisher acht Neuverpflichtungen reagiert. „Wir hatten uns schon am Ende der vergangenen Saison eine Kadergröße von 27 Spielerinnen vorgenommen, mit drei Torhüterinnen und 24 Feldspielerinnen. Demzufolge ist noch eine Position offen.“
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Bender-Rummler gab sich aber gelassen: „Wir haben noch bis Ende des Monats Zeit und müssen nicht hektisch werden. Wahrscheinlich wird aber noch eine Spielerin dazukommen.“ Das erste Bundesliga-Spiel steht am 6. September gegen RB Leipzig an.
Leider haben sich auf gewissen Positionen wichtige Spielerinnen verletzt und wir haben dadurch in den entscheidenden Spielen nicht so gepunktet, wie wir es uns vorgenommen haben
Die neue Saison, das hofft nicht nur Bender-Rummler, soll sorgenfrei verlaufen. Anders als in den Vorjahren wollen die Kölnerinnen in der von zwölf auf 14 Teams aufgestockten Bundesliga nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Der Klassenerhalt, so Bender-Rummler, solle „frühzeitig gesichert“ werden: „Wir können darüber sprechen, was frühzeitig ist. Auf jeden Fall nicht erst im März oder April. Wir wollen mehr Punkte holen als in den letzten Jahren, aber dafür schätze ich unsere Mannschaft stark genug ein.“
Eine konkrete Platzierung wollte die 42-Jährige nach den jüngsten Erfahrungen jedoch nicht als Zielmarke nennen. Im Winter hatte sie noch von Platz sechs und sieben am Saisonende gesprochen. „Wir wollten uns bewusst ein ambitioniertes Ziel setzen. Aber natürlich wirst du, wenn du eine Platzierung ausgibst, auch immer direkt daran gemessen. Dass wir das in der vergangenen Saison nicht erreicht haben, hatte Gründe“, blickte die FC-Sportchefin in Ampflwang zurück und erklärte: „Leider haben sich auf gewissen Positionen wichtige Spielerinnen verletzt und wir haben dadurch in den entscheidenden Spielen nicht so gepunktet, wie wir es uns vorgenommen haben.“
Bender-Rummler betonte jedoch die positiven Aspekte: „Am Ende sind wir in der Liga geblieben, mit 13 Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz, was ja auch schön ist. Wir gehen jetzt in unsere fünfte Bundesliga-Saison.“ Und in der wollen die FC-Frauen mit ihren Darbietungen auf dem Rasen noch mehr Fans für sich gewinnen: „Wir wollen einen attraktiven, erfolgreichen Fußball spielen, der nicht nur defensiv ist, sondern auch eigene Offensivaktionen hat, natürlich am besten mit positiven Torabschlüssen. Der Ball muss im Netz zappeln, denn nur so holen wir Punkte und gewinnen die Spiele – und das begeistert dann auch unsere Fans“, skizzierte Bender-Rummler die Vorgabe für das Team.
Das würde zugleich helfen, den Schwung mitzunehmen, den die Europameisterschaft wieder einmal für den Frauenfußball brachte. Millionen Zuschauer verfolgten die Spiele der deutschen Mannschaft an den Bildschirmen. Diese Euphorie gilt es fortan in den Bundesliga-Alltag zu übertragen. Bender-Rummler weiß: „Die Performance auf dem Platz ist sehr wichtig. Und wir am Geißbockheim haben in den vergangenen Jahren auch ein attraktives Rahmenprogramm geschaffen. Unsere Heimspiele sind ein Erlebnis für die gesamte Familie. Die Dauerkarten-Verkäufe steigen jährlich, auch die Zuschauerzahlen pro Heimspiel im Franz-Kremer-Stadion, dazu die Kulissen bei unseren Highlight-Spielen.“ Und weiter: „Es geht darum, immer mehr Werbung dafür zu machen und zu zeigen, was die Mädels für einen attraktiven Fußball spielen können.“
Marina Hegering ist beim 1. FC Köln das große Vorbild
Mit dem Zugang Marina Hegering hat der FC zudem ein neues Zugpferd in der Vermarktung der eigenen Spiele im Kader: „Natürlich ist sie auch ein Vorbild für viele Kids. Sie hat eine wahnsinnige Vita, hat große Erfolge gefeiert. Es geht auch darum, mit diesen Persönlichkeiten Vorbilder zu schaffen für unsere kleinen, wilden, talentierten Fußballerinnen“, so Bender-Rummler.
Auch in der neuen Saison wird es wieder ein Highlight-Spiel in Müngersdorf geben: „Wir sind da im Entscheidungsprozess, haben mehrere Optionen. Wir müssen den Termin auch mit der männlichen Lizenzmannschaft und der Stadionverfügbarkeit abgleichen.“ Das Trainingslager geht am Samstag mit einem Testspiel gegen den Ligarivalen 1. FC Nürnberg in Furth zu Ende (15 Uhr). Am Sonntag steht die Rückreise nach Köln an.