Es herrscht Siegpflicht, wenn Tabellenführer 1. FC Köln am Samstag Schlusslicht Jahn Regensburg empfängt. Für Vizekapitän Eric Martel kommt es dabei zum Wiedersehen mit seinem Ex-Club.
„Wir waren zu schlampig“Eric Martel spricht über die Probleme des 1. FC Köln im Aufstiegskampf

Geht beim 1. FC Köln voran: Vizekapitän und U21-Nationalspieler Eric Martel.
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Rund ums Geißbockheim herrschte am Maifeiertag reger Betrieb. Das sonnige Wetter lockte zahlreiche Spaziergänger und Jogger in den Grüngürtel. Einen Blick auf das Training des 1. FC Köln konnten sie nicht erhaschen. Gerhard Struber ließ – wie üblich zwei Tage vor einem Spiel – hinter verschlossenen Türen im Franz-Kremer-Stadion trainieren. Mit dabei war auch Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic, der erstmals seit seinem Anfang März erlittenen Riss der Syndesmose am Mannschaftstraining teilnahm. Ein Einsatz im vorletzten Heimspiel der Saison am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) gegen Schlusslicht Jahn Regensburg kommt für den Winterzugang aber noch zu früh. Nach der Übungseinheit sprach Vizekapitän Eric Martel über…
…die schwache Leistung bei der 0:1-Niederlage in Hannover: „Wir waren nicht ganz wach. Wieso, kann ich mir selber nicht erklären. Wir hatten 15.000 Fans im Rücken und eine Megachance. In gewissen Situationen waren wir einfach zu schlampig und mit dem Kopf nicht bei der Sache. Dadurch haben wir Probleme bekommen.“
...die interne Aufarbeitung von Rückschlägen: „In der Mannschaft und im Trainerteam wird viel kommuniziert, woran es gelegen hat. Wir sind in einem guten Austausch und haben einen guten Umgang miteinander.“
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…die seit Monaten fehlende Balance im FC-Spiel: „Wir versuchen, in jedem Spiel unsere beste Leistung hinzubekommen. Das gelingt uns in der Hinsicht nicht so oft. Wir stellen uns auf den jeweiligen Gegner ein und schauen dann, ob wir den Fokus auf die Offensive oder die Defensive legen. Wir gehen gut vorbereitet in die Spiele.“
…den sich zuspitzenden Druck im Aufstiegskampf: „Wir gehen die Spiele genauso an wie die anderen Spiele auch. Klar merkt man die Erwartungshaltung. Aber das ist in Köln, glaube ich, immer so.“
…die Siegpflicht im Heimspiel gegen Regensburg: „Es wird ein anderes Spiel als gegen Hannover. Regensburg hat nichts mehr zu verlieren. Ich gehe davon aus, dass viele lange Bälle kommen werden und wir hinten stabil stehen müssen. Wir müssen mit Ball gute Lösungen finden und uns gut bewegen.“
…die Ausgangslage drei Spieltage vor Saisonende: „Wir können mit einem positiven Gefühl in das Spiel gehen. Wir haben immer noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Wenn nicht wir mit Selbstvertrauen in dieses Spiel reingehen – wer sonst?“
…die vertane Chance, am Samstag vor eigenen Fans aufsteigen zu können: „Das ist natürlich bitter für uns. Aber es ist jetzt so. Wir müssen schauen, dass wir die drei Punkte holen. Von mir aus können wir den Aufstieg auch auswärts schaffen. Hauptsache, wir schaffen es.“
…den bevorstehenden Abstieg seines Ex-Clubs Regensburg: „Ich verfolge noch alle Ergebnisse. Es ist für mich nicht so schön, dass sie so weit unten stehen. In dem Spiel muss ich das leider beiseiteschieben.“
…das Wiedersehen mit FC-Leihspieler Sargis Adamyan: „Ich selbst habe keinen Kontakt zu ihm. Ich freue mich aber, am Samstag gegen ihn spielen zu dürfen.“
…seine Lieblingsposition als Defensiv-Allrounder: „Am liebsten spiele ich auf der Sechs. Ich würde aber auch 100 Prozent geben, wenn der Trainer mich woanders hinstellt. Für mich ist das kein Problem.“
...seine Ambitionen auf das Kapitänsamt: „Ich bin von der Person her ein Leadertyp und versuche, immer voranzugehen – ob ich jetzt die Binde trage oder nicht. Das Kapitänsamt ist schon nochmal etwas anderes, man hat noch mehr Verantwortung. Ich glaube, Hübi (Timo Hübers) macht das echt ganz gut.“
...seine persönlichen Ziele: „Ich bin nach dem Abstieg hier geblieben, um aufzusteigen und versuche, die Mannschaft mitzuziehen. Das haben wir ganz gut hinbekommen. Die Position, wo wir jetzt stehen, hätte uns zu Beginn nicht jeder zugetraut. Wir sind so nah dran am Aufstieg. Wir wollen es unbedingt ziehen.“
…eine mögliche Verlängerung seines bis 2026 gültigen Vertrages: „Die Binde wird dabei keine Rolle spielen. Sondern andere Dinge.“