Kölner Haie„Pante“ erwartet in Spiel zwei „wütende Adler“

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Mirko Pantkowski haelt gegen Ryan Macinnis

Endstation Mirko Pantkowski: Der Haie-Torwart parierte auch diesen Schuss von Mannheims Ryan Macinnis.

Mirko Pantkowski war einer der Garanten für den Auftaktsieg der Kölner Haie im Playoff-Viertelfinale gegen Adler Mannheim. Der 24-jährige Torwart blieb beim 4:0 zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. 

Einen kleinen Moment zur ganz persönlichen Freude nahm sich Mirko Pantkowski dann doch. Als die 300 mitgereisten Fans der Kölner Haie in der Mannheimer SAP Arena ihren Torhüter minutenlang mit Sprechchören feierten, drehte der 24-Jährige auf dem Eis einen kleinen Schlenker in Richtung KEC-Kurve, hob seine Kelle zum Dank in die Höhe und genoss den Augenblick. Das musste reichen. Pantkowski wollte nach dem überzeugenden 4:0-Auftaktsieg im Playoff-Viertelfinale bei Adler Mannheim nämlich flugs in die Kabine, um nach der 1:0-Führung in der „best-of-seven“-Serie im Kreise seiner Teamkollegen zu sein.

Mirko Pantkowski hat super für uns gespielt
Uwe Krupp, Haie-Chefcoach

„Das war eine sehr gute Mannschaftsleistung. Wir haben in der Abwehr sehr gut gestanden, vorne die Tore gemacht und Mirko Pantkowski hat super für uns gespielt“, fasste Uwe Krupp die ersten 60 Minuten des Traditionsduells der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zusammen. Es kam nicht von ungefähr, dass der Haie-Coach seinen Goalie heraushob, denn auf die Torhüter kommt es in den Playoffs immer ganz besonders an.

Pantkowski gewann am Dienstag das Goalie-Duell um Längen. Während Mannheims Felix Brückmann nach sechs Spielen Verletzungspause ein unglückliches Comeback gab, bei zwei Gegentoren nicht gut aussah und nach zwei Dritteln frustriert vom Eis ging, zog „Pante“ den Adlern den Nerv. Der Neuzugang aus Düsseldorf wehrte alle 28 Schüsse auf sein Tor ab und feierte im besten Moment zum Auftakt der Playoffs seinen dritten Shutout in dieser Saison. „Der individuelle Erfolg eines Spiels ohne Gegentor interessiert mich nicht. In den Playoffs sind Siege wichtig. Die zählen. Es war nicht nur für mich ein guter Abend, es war eine starke Teamleistung“, erklärte Pantkowski auf dem Weg von der Umkleide in den Mannschaftsbus.

Bei den Haien greifen Rädchen ineinander

Natürlich hatte der Torwart Recht. Bei den Kölnern griffen vor den 11 578 Zuschauern in der nicht ausverkauften Arena alle Rädchen ineinander. „Wir haben extrem gut als Mannschaft gearbeitet und das Niveau über 60 Minuten gehalten“, sagte Maxi Kammerer. Der Stürmer war hörbar stolz, dass es ihm und seinen Mitspielern gelungen war, die gute Form vom Ende der DEL-Hauptrunde in die Playoffs transportiert zu haben.

Bis auf das ausgeglichene erste Drittel, in dem die Haie ihr erstes Powerplay durch David McIntyre zur Führung nutzten (6.), dominierten die Kölner mit ihrer klaren Struktur. Nach einem Doppelschlag durch Andreas Thuresson (23.) und Carter Proft (24.) innerhalb von 38 Sekunden und McIntyres zweitem Treffer (36.) war Spiel eins der Serie bereits nach zwei Dritteln entschieden. „Wir haben einfach gespielt und unseren Plan durchgezogen“, verriet Kammerer das Sieggeheimnis.

Das Überzahlspiel funktionierte, in Unterzahl gab es keinen Gegentreffer und die Chancenverwertung war mit vier Treffern bei 22 Torschüssen höchst effektiv. „Wer nicht trifft, kann nicht gewinnen. So einfach ist das. Es war nicht unser Tag, aber es war auch nur das erste von möglichen sieben Spielen“, analysierte Mannheims Coach Bill Stewart kühl und wiederholte, was alle anderen vor ihm auch schon gesagt hatten: „Köln hatte einen hervorragenden Goalie.“

Tiefensee löst Brückmann ab

Stewart darf nun überlegen, ob er in Spiel zwei am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) in der vermutlich mit 18 600 Zuschauern ausverkauften LanxessArena Arno Tiefensee zwischen die Pfosten stellt. Zumal in Mannheim am Mittwoch die Rede davon war, dass bei Brückmann die alte Verletzung wieder aufgebrochen sei. Auf jeden Fall löste Tiefensee die Nummer eins der Adler am Dienstag nach zwei Dritteln ab und blieb ohne Gegentor. Und zur Erinnerung: Mit dem 20-Jährigen im Tor gelang Mannheim am 4. November 2022 beim 3:1 in Köln der einzige Saisonsieg gegen die Haie.

Mirko Pantkowski wird lieber auf seine eigene Leistung schauen. Dreimal ließ er Stefan Loibl verzweifeln und parierte im zweiten Drittel auch zwei Alleingänge von Markus Eisenschmid (32.) und Taro Jentzsch (33.). Was verhinderte, dass die insgesamt wenig konsequent agierenden Adler doch noch zu ihrem Spiel finden konnten. So stehen die favorisierten Mannheimer am Freitag mächtig unter Druck. Der Haie-Goalie rechnet jedenfalls damit, dass „die Adler mit Wut im Bauch wie die Feuerwehr loslegen“. „Wir werden vorbereitet sein“, versprach „Pante“ und verschwand zu den Teamkollegen in den wartenden Bus.

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