Mitgliederversammlung beim 1.FC KölnDr. Carsten Wettich im Amt bestätigt

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Carsten Wettich bei der Mitgliederversammlung vor der Lanxess-Arena.

Köln – Die Erleichterung war so groß, dass im Moment der Freude das Protokoll einen Moment lang keine Rolle spielte. Noch bevor Versammlungsleiter Karl-Ludwig Kley nämlich das offizielle Ergebnis verkündet hatte, nahm Dr. Carsten Wettich auf dem Podium die ersten Glückwünsche entgegen. Die Mitglieder des 1. FC Köln bestätigten den 41-jährigen Juristen in der Nacht zu Freitag zum Vize-Präsidenten und bestätigten damit die bisherige Zusammensetzung des Vorstands mit Präsident Dr. Werner Wolf und dem zweiten Vize Eckhard Sauren. Wettich war am 15. Dezember 2019 für den überraschend zurückgetretenen Dr. Jürgen Sieger aus dem Mitgliederrat in den Vorstand gerückt und hatte das Amt seitdem interimsweise ausgefüllt.

Die Uhr zeigte 1.24 Uhr am Freitagmorgen und die erste rein virtuelle Mitgliederversammlung des 1. FC Köln war nahezu siebeneinhalb Stunden alt, als der mit Spannung erwartete Höhepunkt der Veranstaltung das für den Vorstand und Carsten Wettich erhoffte Ergebnis zu Tage gebracht hatte. Obwohl Werner Wolf, Eckhard Sauren sowie Ho-Jeon Kim als Vorsitzender des Mitgliederrats und Lionel Souque als Beiratsvorsitzender eindringlich dafür warben, die Wahl als reine Personenwahl anzusehen, galt das Votum vor allem als Indikator für die Zufriedenheit der Mitglieder mit der Arbeit des seit September 2019 amtierenden Vorstandes.

Kritik am Vorstand

Wettich erhielt lediglich 69,5 Prozent Zustimmung. Das entsprach zu diesem Zeitpunkt der Versammlung 2065 Ja-Stimmen. 906 Mitglieder sprachen sich gegen Wettich aus, 60 enthielten sich. „Ich nehme die Wahl gerne an und bedanke mich bei Euch für euer Vertrauen, sagte der sichtlich glückliche Wettich. Das Ergebnis hätte sicherlich besser ausfallen können, sollte aber Ansporn für den gesamten Vorstand sein, seine Versprechen zu halten und seine Ziele zu erreichen. Als Messlatte gilt dabei die Strategie mit dem Titel „Matchplan“, die der Vorstand in der Versammlung vorstellte und die den FC in den nächsten Jahren in einer neue Struktur nachhaltig auf eine stabile finanzielle Basis stellen soll.

In den vergangenen Monaten war zunehmend Kritik am Vorstand laut geworden. Die Mitglieder hatten dem Vorstand vor allem mangelhafte Kommunikation und fehlende Nähe vorgeworfen. Diese Unzufriedenheit spiegelte sich noch deutlicher im Ergebnis der Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019/2020 wider. Nur 66,1 Prozent entlasteten Wolf, Sauren, Wettich sowie Jürgen Sieger, Markus Ritterbach, Toni Schumacher und Stefan Müller-Römer, die im genannten Zeitraum Vorstandsposten besetzten.

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Die Durchführung der virtuellen Versammlung darf der FC dagegen als vollen Erfolg verbuchen. In der Spitze nahmen knapp 6000 Mitglieder teil, am Ende waren es nach achteinhalb Stunden immerhin noch gut 1500. Es gab keinerlei technische Probleme oder Verzögerungen. Sowohl die Abstimmungen als auch die Aussprachen liefen dank der Zusammenarbeit mit dem Anbieter Voting Partner und den Mitarbeitern im Geißbockheim absolut reibungslos ab. Mal abgesehen davon, dass das virtuelle Format die Veranstaltung in schier endlose Länge zog. Vor allem die in Chatform gehaltenen Aussprachen und Fragen der Mitglieder kosteten enorm viel Zeit. Nachdem mit Christina Strauss, Christina Trebing und Dorothea Zechmann erstmals ein Frauen-Trio mit überwältigender Mehrheit in die Wahlkommission gewählt wurden, beendete Präsident Werner Wolf die Versammlung erst um 2.38 Uhr.

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