Andreas KossiskiKölner SPD-Kandidat für OB-Posten sieht sich nicht als Notlösung

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Andreas Kossiski

  • Das Ringen um einen geeigneten Kandidaten für die SPD bei der OB-Wahl ist beendet.
  • Der Kölner Ex-DGB-Chef Andreas Kossiki soll gegen OB Henriette Reker ins Rennen ziehen.
  • Er selbst sieht sich keinesfalls als Notlösung und will einen frischen Wind in die Stadt bringen.
  • Wir werfen einen ausführlichen Blick auf den Kölner Kandidaten.

Köln – Der designierte SPD-Kandidat für die Kölner Oberbürgermeisterwahl am 13. September 2020, Andreas Kossiski (61), sieht sich nach der monatelangen Suche der Partei nicht als Notlösung. Bei seiner Vorstellung am Mittwochvormittag in einem Jugendzentrum in Chorweiler sagte Kossiski: „Also ich bin keine Notlösung.“

Und: „Hier in der Stadt muss es einen anderen Wind geben.“ Kossiski machte in den gut 40 Minuten einen souveränen und guten Eindruck. Er bezeichnete SPD-Bundesfraktionschef Rolf Mützenich als Vorbild, Mützenich kommt auch aus Köln.

Kossiski kritisiert Reker wegen ihres Kurses zu den Ausbauplänen des 1. FC Köln 

Zu seinen Chancen gegen die aktuelle Amtsinhaberin Henriette Reker (63) sagte der Kölner: „Die Menschen werden den Kandidaten wählen, der das bessere Konzept hat und authentischer ist.“ Reker habe den Kompass verloren, als Beispiel nannte er ihr plötzliches Abrücken von den Ausbauplänen des Fussball-Erstligisten 1. FC Köln im Grüngürtel.

Reker tritt für CDU und Grüne an. Es gilt als wahrscheinlich, dass beide in eine mögliche Stichwahl gehen, falls im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit auf sich vereint. Kossiski sagte: „Reker hat meiner Meinung nach keinen Bonus.“

Die Nominierung gilt als wahrscheinlich 

Formal muss Kossiski aber noch von einer Mitgliederversammlung nominiert werden. Das soll am 15. Februar passieren und gilt als wahrscheinlich. Der Vorstand der Kölner SPD hat sich für ihn ausgesprochen. Was das für den Rodenkirchener SPD-Bezirksbürgermeister Mike Homann heißt, war zunächst unklar. Er hatte schon frühzeitig sein Interesse signalisiert.

Die monatelange Suche hatte die Kölner SPD zuletzt zusehends belastet und der Druck nahm zu, da Reker ihre erneute Kandidatur schon vor Monaten verkündet hatte. Und: Die SPD gilt trotz ihrer Krise als Partei mit dem größten Potenzial, Reker abzulösen.

Die große Lösung blieb aus

Doch die von vielen erhoffte große Lösung -- etwa der frühere Kanzlerkandidat Martin Schulz -- blieb aus. Immer wieder kursierten Namen durch die Öffentlichkeit, darunter Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes oder Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland. Parteichefin Christiane Jäger betonte, dass man sich bewusst an den Fahrplan gehalten habe und sich nicht drängen lassen wollte.

Kossiski sitzt aktuell im Landtag und war Vorsitzender des Kölner Ablegers des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er ist also nicht ganz unbekannt -- aber gilt das auch für die breite Wählerschaft? Und reichen sieben Monate, um das zu ändern?

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Weder Jäger noch Fraktionschef Christian Joisten hatten die Kandidatur beanspracht, obwohl sie durch ihre Positionen zumindest einen Ansprich darauf gehabt hätten. Jäger betonte, dass Kossiski die beste Wahl sei. Joisten sagte: "Ich glaube, dass es gut ist, wenn die Rollen verteilt sind." Seine eigentliche Funktion solle nicht in den Hintergrund rücken. 

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