Lärmschutz-Ausnahme zur EM in KölnDer Weg ist frei für Public Viewing im Kölner Tanzbrunnen

Lesezeit 4 Minuten
Das Größte: Die Fußball-EM überstrahlt das Kölner Sportjahr. Vorfruede herrscht bereits bei EM-Botschafter Toni Schumacher, Christos Katzidis (Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein), Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Sportstätten-Chef Lutz Wingerath. Die Personen stehen mit riesiger EM-Pokal-Attrappe im Rheinenergie-Stadion.

Das Größte: Die Fußball-EM überstrahlt das Kölner Sportjahr. Vorfruede herrscht bereits bei EM-Botschafter Toni Schumacher, Christos Katzidis (Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein), Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Sportstätten-Chef Lutz Wingerath.

Public Viewing, ein kölsch-schottischer Kulturabend und viel Fußball. Tanzbrunnen und Rheinpark sollen das Herz der Kölner EM werden. Es gibt aber auch noch viele andere Meisterschaften, die in Köln ausgetragen werden.

Vor dem Eingang zur Clublounge Nord im Rheinenergie-Stadion stehen zwei Strandliegen, die Holzgestelle sind mit dem Logo der Fußball-Europameisterschaft 2024 bezogen. Dass es draußen dauerregnet, spielt keine Rolle, Köln ist bereit für die EM, die Gäste können kommen, lautet das Signal, das hinaus gehen soll in die Welt. Am Montag hat die Stadt das Sportjahr 2024 vorgestellt, exakt 111 Tage vor Turnierbeginn. Aber es gibt deutlich mehr als Fußball. Die Antworten zu den wichtigsten Fragen:

Wird es eine Ausnahme vom Lärmschutz geben?

Ja, die Begegnungen können in der Fan-Zone im Tanzbrunnen komplett gezeigt werden. Der Landtag hat vorige Woche den Weg für eine Ausnahme vom Landesemissionsschutzgesetz geebnet. Normalerweise muss bei Konzerten im Tanzbrunnen um 22 Uhr der letzte Ton gespielt sein. Da im Sommer die späten Spiele erst um 21 Uhr angepfiffen werden, soll die Sperrstunde nah hinten verlegt werden. „Es sind nur noch Kleinigkeiten zu klären“, sagt Sportamtsleiter Gregor Timmer. Zu welcher Uhrzeit dann Ruhe einkehren muss, ist noch nicht abschließend festgelegt worden.

Wie wird das Turnier in der Stadt spürbar werden?

„Die EM wird für unsere Stadt deutlich mehr sein als die fünf Spiele im Stadion“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Das Turnier sei eine „Riesenchance, sich der Welt zu präsentieren“, meint die Oberbürgermeisterin, „Köln kann Großveranstaltungen“, verkündet sie vergnügt. In der Stadt sollen Fan-Spiele stattfinden, wer mag, kann Blindenfußball ausprobieren. Im EM-Büro an der Aachener Straße sind in den vergangenen Monaten 1600 Volunteers ausgewählt worden, die in der Stadt und rund um das Stadion ansprechbar sein werden. Inklusion spielt eine große Rolle - zehn Prozent der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben eine Behinderung. „Die Stadt hat schon bei der Handball-EM im Januar eine goldene Visitenkarte hinterlassen“, lobt EM-Botschafter und Ex-Nationaltorwart Toni Schumacher.

Was passiert rund um den Rheinpark?

Neben der Altstadt soll der Tanzbrunnen zum Treffpunkt der internationalen Besucherinnen und Besucher werden. Im Rheinpark sollen drei Kleinspielfelder entstehen, auf dem Parkplatz vor dem Tanzbrunnen ist eine „Showzone“ geplant, wo Programm geboten wird. Im Tanzbrunnen ist laut Stadt unter anderem ein kölsch-schottischer Kulturabend mit viel Musik geplant. Neben Schottland werden auch England, Belgien, Ungarn, Schweiz, Slowenien und Rumänien in Köln spielen. Im Tanzbrunnen sollen viele Spiele auf großer LED-Wand gezeigt werden.

Was geschieht rund um das Stadion?

Mitte März soll auf der Westkampfbahn neben dem Stadion mit dem Aufbau des Medienzentrums begonnen werden. In den Osterferien werden von dort mehrere Kilometer Kabel auf den Oberrang der Westtribüne gelegt, wo für die Fußball-EM eine große Pressetribüne aufgebaut werden soll. „Wir sind absolut im Soll, auch wenn noch einige Aufgaben anstehen“, sagt Sportstätten-Chef Lutz Wingerath.

Welche Veranstaltungen stehen vorab am Stadion an?

Am 9. Mai wird Köln zum 15. Mal Schauplatz des DFB-Pokalfinals der Frauen sein. Rund um das Stadion werden ab dem Morgen zahlreiche Fußballspiele stattfinden, um den Mädchenfußball zu präsentieren. Das Finale beginnt um 16 Uhr. Am 28. Mai folgt am Stadion schließlich der Come-Together-Cup, der dieses Jahr zum 30. Mal ausgetragen wird. „Begonnen hatte alles mit zehn Männerteams, Ursprung war ein zivilgesellschaftlicher Ansatz“, erinnert sich Turniergründer Andreas Stiene. Inzwischen sind 90 Mannschaften dabei, Frauen-, Männer und gemischte Mannschaften, auch sechs inklusive Teams. Mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher werden erwartet.

Das Sportjahr im Überblick

22.-24. März: 24 Mannschaften aus zehn europäischen Ländern kämpfen beim Bernd Best Turnier im Rollstuhlrugby um den Titel. Austragungsort ist die Sporthalle in der Burgwiesenstraße in Holweide.

13./14. April: REWE Final 4, die Entscheidung um den deutschen Handball-Pokal ind er Lanxess-Arena.

18./19. Mai: Gleichgeschlechtliche Paare tanzen bei der „Equality DM“ um den Deutschen Meistertitel. Veranstalter ist der TTC Rot-Gold Vogelsang.

26. Mai: Der Radklassiker „Rund um Köln“ startet erneut im Rheinauhafen, neben dem Profirennen gibt es Hobbyrennen über 30, 70 und 130 Kilometer.

8./9. Juni: Truckscout 24 EHF Final 4 der Männer: Der Saisonhöhepunkt des europäischen Vereinshandballs mit der Entscheidung in der Lanxess-Arena.

14.-16. Juni. Am Fühlinger See steht das Drachenbootrennen an, an dem viele Vereine und Firmen teilnehmen. Außerdem wird hier der „Sporttag der Inklusion“ veranstaltet.

6./7. Juli: Auf den Vorwiesen des Stadions treffen sich 32 Mannschaften zu den „Disc Days Cologne“, es geht um Frisbee-Sport. Gespielt wird auf acht Feldern.

27./28. Juli: Auf der Jahnwiese am Stadion findet die Deutsche Meisterschaft im Slowpitch-Softball statt, dies ist eine Mischung aus Baseball und Softball. Es wird in Mixed-Teams gespielt.

15.-18. August: Am Fühlinger See trifft sich die internationale Wakeboard-Elite zum IWWF Wakeboard Worldcup.

8.September: Der Carglass Köln-Triathlon startet im Tanzbrunnen.

6. Oktober: Köln-Marathon.

Rundschau abonnieren