„Es hagelt Absagen“Arena-Chef fordert mehr Augenmaß bei Corona-Bestimmungen

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Schon bei der "Night of Light" setzte die Arena ein Zeichen für den Kulturbetrieb. 

Köln – Top-Künstler müssen absagen, viele Veranstaltungen werden verschoben, es gibt harte Auflagen für die Besucherzahlen – die Lanxess-Arena ist von der Corona-Pandemie mit voller Wucht getroffen. Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher hat sich schon häufig über die Auswirkungen der Pandemie auf Deutschlands größte Multifunktionsarena geäußert. Nun geht Löcher erneut mit einem „Brandbrief“ an die Öffentlichkeit und fordert die Politik auf, deutlich mehr Augenmaß bei ihren Bestimmungen an den Tag zu legen.

Faktisches Berufsverbot für einige Branchen

Besonders die derzeitige 750-Besucher-Regel treibt Löcher um. Er spricht von einer faktischen Schließung für die Arena und einem Berufsverbot für einige Branchen. „Die Kapazitätsgrenzen sind nicht an die Realität angepasst. Gerade mit den sicheren 2G und 2G+ Konzepten hat man gesehen, wie gut organisierte Veranstaltungen nicht zu Infektions-Hotspots werden“, betonte der Arena-Geschäftsführer.

Viele Plätze, keine Zuschauer: Arena-Chef Stefan Löcher fordert von der Politik ein Umdenken und sinnvolle Lockerungen.

Viele Plätze, keine Zuschauer: Arena-Chef Stefan Löcher fordert von der Politik ein Umdenken und sinnvolle Lockerungen.

Und sie würden schon gar nicht die Intensiv- oder Hospitalisierungsquote beeinflussen. „Im öffentlichen Personennahverkehr ist weniger Abstand gewährleistet, als in jedem Arena-/Stadion-Stehbereich“. Es sei mal wieder enttäuschend, dass in der aktuellen Ministerpräsidentenkonferenz nur über ein Beibehalten des Kurses gesprochen werde und nicht über sinnvolle Lockerungen und Anpassungen. Löcher: „Spätestens im März sollte ein Status wie im Herbst 2021 wieder hergestellt werden, bei dem Genehmigungen für höhere Kapazitäten und Stehplätze bei Konzerten ausgestellt werden können“ – mit 2G oder 2G-Plus-Vorgaben.

Nur noch wenig Verständnis für die harten Auflagen

Konzerte mit Stars wie Elton John, wurden aus dem vergangenen Jahr direkt auf 2023 geschoben. Die groß angekündigte Genesis-Tour im März (13. 14. und 19.) ist bisher noch nicht abgesagt oder verschoben.

Das Verständnis für die aktuellen Maßnahmen würden zunehmend schwerer fallen, heißt es weiter. Die Impfquote sei sehr hoch, die Hospitalisierung stagniere oder steige nur leicht an, und es gebe durch die hohe Inzidenz eine sehr hohe Zahl von Genesenen. Löcher appelliert an die Verantwortlichen bei ihren kommenden Planungen umsichtig vorzugehen – es würden Existenzen auf dem Spiel stehen. Auch der Gastronomie werde die Planungssicherheit genommen, was dazu führen, dass es Personalengpässe gebe, sagte Löcher unlängst der Rundschau.

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Beim Blick auf die kommenden Monaten sieht Löcher nicht wirklich das große Licht am Horizont: „Aktuell hagelt es wieder Verlegungen und Absagen von nationalen und internationalen Künstlern, weil ein Tour-Geschäft nach wie vor völlig unplanbar ist“. Sollte nicht der Weg der angrenzenden Nationen und einzelner Bundesländer mit gegangen werden, „wird ein großer Teil des Tournee-Geschäftes an Deutschland vorbeigehen“. In den Nachbarländern gibt es bereits umfangreiche Lockerungen in vielen Bereichen – trotz hoher Inzidenzen.

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