Die Stadt Köln nutzt nun TikTok, um Jugendliche zur Bundestagswahl zu informieren, trotz Datenschutzbedenken des chinesischen Netzwerks.
„How to Bundestagswahl“Die Stadt Köln ist jetzt bei TikTok

Ausschnitt aus einem TikTok-Video der Stadt Köln.
Copyright: Stadt Köln
Die Stadt Köln ist seit neuestem auch auf TikTok unterwegs, dem chinesischen Videoportal, das sich vor allem bei Jugendlichen großer Beliebtheit erfreut.
„Ja GuMo TikTok! Wir sind jetzt auch mal da. Schauen wir mal was wird.“, heißt es im ersten Kurzvideo, das die Stadt online gestellt hat. In einem anderen Clip erläutert „Sabine“ vom Bürgerbüro der Stadt, wie die Bundestagswahl funktioniert. Auf TikTok-Denglisch heißt das dann: „How to Bundestagswahl 2025“. Solche eingeblendeten Überschriften und Untertitel, die typisch für TikTok-Videos sind, dürfen natürlich nicht fehlen.
In dem Clip reagiert die städtische Mitarbeiterin auf den Telefonanruf einer gewissen „Frau Lang-Ganke“, die nicht weiß, wie sie ihr Wahlrecht wahrnehmen kann. „Aber das kann doch nicht sein“, entfährt es Sabine, die das Ganze sofort allen Zuschauenden am Flip-Chart erklärt:. Wählen könne man klassisch per Urnenwahl im Wahllokal am 23. Februar oder vorher vom 10. bis 21. Februar per Direktwahl im Kundenzentrum oder aber per Briefwahl, die man ab sofort bei der Stadt beantragen könne. Zum Schluss folgt noch ein Appell an das jugendliche Publikum: „Geh wählen – egal wie.“
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Es ist ein charmanter Versuch der Stadt, die jüngsten Wählerinnen und Wähler in Köln zu erreichen – auch wenn sie dafür ein Netzwerk aus China nutzt, das im Verdacht steht, größere Mengen sensibler Nutzerdaten zu sammeln und gegen Datenschutzregeln zu verstoßen. Stadtsprecher Alexander Vogel erklärte beim Business-Netzwerk Linked In: „Wir haben es getan. Lange haben wir bei der Stadt Köln mit uns gerungen und nun entschieden es zu tun: Wir sind bei TikTok. Es bleiben viele Themen bei diesem Netzwerk schwierig, das blenden wir nicht aus.
Aber angesichts einer bevorstehenden Bundestagswahl und vor allem einer Kommunalwahl im Herbst 2025, bei der das Wahlrecht ab 16 Jahren gilt, mussten wir erkennen, dass wir unsere Informationen eben auch hier veröffentlichen müssen, wenn wir eine junge Zielgruppe erreichen wollen.“ Und was ist mit dem Spionagevorwurf? Man nutze für den Auftritt auf TikTok nur Geräte, die nicht mit dem städtischen Netzwerk verbunden sind, sagte Vogel auf Anfrage.