Auch nach zwölf Jahren ist kein Ende im Sanierungsdrama um die Bühnen der Stadt Köln absehbar.
Kaum Fortschritt auf der BaustelleTermin für die Kölner Bühnen platzt erneut

Die Bühnen-Bausteller im Zentrum
Copyright: Meike Böschemeyer
Der Termin für die Fertigstellung der Sanierung der Kölner Bühnen ist wieder offen. Am Freitagmittag bestätigte die Stadtspitze, was die Rundschau bereits am Dienstag exklusiv berichtete: Die wichtigen Termine konnten nicht eingehalten werden und der bisherige Zeitplan ist damit Makulatur.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärte: „Heute wissen wir, dass der Meilenstein 30. April leider nicht erreicht werden konnte und damit auch jetzt schon feststeht, dass der nächste Meilenstein Mitte Mai ebenfalls nicht erreicht werden wird. Somit ist auch die Fertigstellung Ende Juni 2024 nicht möglich.“ Reker konstatierte, dass der Fortschritt auf der Baustelle nicht in einem Zustand sei, wie ihn die Stadtspitze erwartet habe. Zugleich betonte sie: „Ich glaube nach wie vor an die Fertigstellung!“
An ihre Seite hatte Reker den Kulturdezernenten Stefan Charles und den Beigeordneten für Planen und Bauen, Markus Greitemann, geholt. Charles erklärte: „Das Tempo auf der Baustelle reicht nicht aus.“
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Bühnen Köln: Einen neuen Termin gibt es noch nicht
Die Stadtspitze hatte zwar keinen neuen Termin im Gepäck, aber immerhin eine Lösung für das Problem, dass Chef-Sanierer Bernd Streitberger aus gesundheitlichen Gründen zum 30. Juni dieses Jahres ausscheidet. Seine Funktion übernehmen nun gemeinsam Baudezernent Greitemann und der externe Projektmanager Jürgen Marc Volm. Der Bauprofi zeichnet bereits als Projektmanager für den Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums sowie die Generalinstandsetzung des Bestandsbaus verantwortlich. Reker betonte, dass er dennoch Kapazitäten für die Bühnen mit der Sanierung der denkmalgeschützten Oper und des Schauspielhauses frei habe. Peter Jungen, Leiter des Stifterrats des Museums, mahnte auf Anfrage der Rundschau, dass die beiden Baustellen sich nicht in die Quere kommen dürfen.
Volm soll operativ als Entscheider auf der Baustelle fungieren, Greitemann stellt als kommissarischer technischer Betriebsleiter die Entscheidungsgewalt der Stadtverwaltung dar. Beide werden sich in den nächsten Wochen ein genaues Bild von der Baustelle machen, in denen auch eine Übergabe mit Streitberger sowie Projektsteuerer Turadji Zarinfar erfolgt. Die Beigeordneten und die OB waren noch am Freitagmorgen gemeinsam im Opernbau.
Mit der Bekanntgabe neuer Meilensteine und eines neuen Termins für die Fertigstellung ist jedoch frühestens in zwei bis drei Monaten zu rechnen. Angesichts dieses Zeithorizonts ist es mehr als wahrscheinlich, dass eine Eröffnung am Offenbachplatz erst zur Spielzeit 2025/26 erfolgt. Die Stadt will sich jedoch weiterhin nicht festlegen, wann die Feierlichkeiten stattfinden könnten. Charles: „In Abhängigkeit der Baufortschritte werden wir Eröffnungsszenarien weiterentwickeln.“ Der Kulturdezernent hält zunächst an der Idee fest, möglicherweise das Schauspiel unabhängig von der Oper zu eröffnen. Jedoch war auch zu vernehmen, dass eine Eröffnung erst Sinn ergebe, wenn auch die Oper und die Außenanlagen fertiggestellt sind.