Nun soll es endgültig feststehen: Mit einem Festakt am 24. September 2026 will die Stadt die Kölner Bühnen im Zentrum nach mehr als 14 Jahren wiedereröffnen. OB Reker lud auf die Baustelle ein.
Eröffnung September 2026Schlussakt im Sanierungsdrama der Kölner Bühnen läuft

Auf der Bühne des sanierten Schauspielhauses verkündete OB Henriette Reker (2.v.r.) den Eröffnungstermin.
Copyright: Meike Böschemeyer
„Viele hatten die Hoffnung längst aufgegeben. Jetzt darf ich es Ihnen endlich sagen“, erklärt Henriette Reker: „Es gibt ein festes und realistisches Datum. Am 24. September 2026, rechtzeitig zur Spielzeit 26/27, werden Oper und Schauspielhaus mit einem Festakt wiedereröffnet.“ Zudem kündigt die Oberbürgermeisterin ein Bürgerfest am 19. und 20. September mit Einblick in die Häuser der Bühnen an.
Reker ist persönlich enttäuscht, da sie die Kölnerinnen und Kölner immer wieder vertrösten musste. Und, dass es nicht früher gelungen ist, einen verlässlichen Weg zu finden. Diesen scheint die Stadt mit Projektleiter Jürgen Marc Volm gefunden zu haben. An seiner Seite Stadtdirektorin Andrea Blome, die als Betriebsleiterin fungiert, bis Baudezernent Markus Greitemann nach seinem Wahlkampf als OB-Kandidat der CDU am Montag zurückkehrt. Die gelernte Architektin: „Der Fortschritt auf der Baustelle erlaubt es uns nun, den Zeitpunkt der baulichen Fertigstellung definitiv konkret festzulegen.“

Einblick in die neue Technik über der Bühne der Oper
Copyright: Meike Böschemeyer
Die vier Häuser sollen, wie berichtet, nacheinander bis zum Ende des Jahres fertiggestellt sein. Anschließend stehen die Wirkprinzipprüfungen und die Inbetriebnahme an. Diese soll bis zum Ende des 1. Quartals abgeschlossen sein. Im zweiten Quartal 2026 folgen die behördlichen Abnahmen, bevor die Übergabe an die künftigen Nutzer Opernhaus und Schauspiel erfolgt.
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Der Zeiplan ist knapp kalkuliert
Wie die Rundschau berichtete, wirkt der Zeitplan knapp. Termine für Schlüsselübergaben und Ideen für eine mögliche Eröffnung hat es mehr als einmal gegeben, bisher mussten sie immer zurückgenommen werden. Projektleiter Volm erklärt: „Der Termin ergibt sich aus dem, was wir jeden Tag hier tun. Wir messen seit letztem Jahr jede Woche den Fortschritt. Heute können wir belastbar darüber sprechen. Wir wissen, dass wir fertig werden, weil wir die Restarbeiten einschätzen können und wirklich sehen, was wir noch tun müssen. Deswegen sind wir so zuversichtlich.“

Handläufe und Teppiche im Foyer sind noch zum Schutz verhüllt.
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Volm, der auch für den Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums verantwortlich ist, erklärt zugleich, dass auf der Baustelle noch ein bisschen was zu tun sei. Ein zeitlicher Risikopuffer sei „in der Größenordnung von zwei bis drei Wochen“ vorhanden, so Volm. „Sollte sich zeigen, dass im Rahmen der Inbetriebnahme Dinge nicht funktionieren, werden wir überlappen.“
Die Herangehensweise: Komplexität herunterbrechen
Was er anders macht als zuvor? „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass dieses Vorhaben mit 66.000 Quadratmetern recht groß ist und wir eigentlich an jedem Quadratmeter noch ein bisschen was machen müssen. Wir haben versucht, diese Komplexität herunterzubrechen. Ein maßgeblicher Schritt war die Einrichtung von zwölf Teilprojekten und die Definition von Verantwortlichkeiten für diese Teilprojekte.“
Neben dem Zeitplan musste auch der Kostenplan immer wieder angepasst werden. Volm erklärt: „Bei all dem, was wir heute wissen und sehen, gehen wir davon aus, dass das vom Rat beschlossene Budget ausreicht.“ Dieses liegt mittlerweile bei 798,6 Millionen Euro. Wer die Kosten für die Interimsstätten im Depot und Staatenhaus sowie die Finanzierungskosten dazu rechnet, kommt auf 1,45 Milliarden Euro.
Reker sagt dazu: „Die Kritik an diesem Bauverlauf ist berechtigt. Fehler in der Bauleitung, mangelnde Kommunikation, Kostensteigerungen aufgrund der Dauer der Sanierung. All das hat das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger erschüttert. Ich habe die Enttäuschung bei jeder Bürgersprechstunde gespürt.“ Sie erinnerte aber auch an das Bürgerbegehren für den Erhalt des Schauspielhauses, dem sich der Rat am Ende anschloss. 2012 schlossen die Bühnen ihre Türen am Offenbachplatz, seitdem wird saniert.
Im September 2026 wird diese Sanierung inklusive des Neubaus von Kinderoper und Kleinem Haus, den früheren Opernterrassen, insgesamt 14,5 Jahre gedauert haben. „Der Grundfehler war die Annahme, modernste Bühnentechnik problemlos in denkmalgeschützte Gebäude pressen zu können“, konstatierte die scheidende OB. Sie verriet, dass diese Terminvorstellung bis zum letzten Moment abgewartet wurde. „Ich bin sicher, nächstes Jahr geben wir Ihnen den Offenbachplatz zurück. Die Oper Köln und das Schauspiel Köln werden zurückkehren, besser, moderner und zukunftsfähiger als je zuvor.“