Kölns scheidende OB Henriette Reker enthüllte die Bronzeskulptur „Charles de Gaulle und Konrad Adenauer“ im Rathaus.
Kölner GeschichteNeue Skulptur ehrt Versöhnung von Adenauer und de Gaulle

Die Skulptur „Charles de Gaulle und Konrad Adenauer“ erinnert an die Freundschaft der zwei Staatsmänner.
Copyright: Finja Prinzensing
Der 5. September 1962 war ein besonderer Tag in der kölschen Geschichte: Frankreichs Präsident Charles de Gaulle sprach damals vor Zehntausenden Menschen auf dem Roncalliplatz. Seine Botschaft war eindeutig – Freundschaft und Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, nach Jahrzehnten erbitterter Feindschaft.
„Dieser Tag war ein wichtiger Schritt zur Versöhnung und zur Friedenswahrung in Europa“, betonte die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag. Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Generalkonsul Étienne Sur enthüllte sie im Rathaus die neue Skulptur „Charles de Gaulle und Konrad Adenauer“.
Skulptur von Kölner Künstler
Die Bronzeskulptur zeigt de Gaulle und Adenauer, wie sie mit offenen Armen aufeinander zugehen – stehend auf den Umrissen ihrer Heimatländer. Das Werk ist vom Kölner Künstler Sebastian Probst und steht im Europa-Foyer im Spanischen Bau.
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Veronika Feger vom Freundeskreis Köln-Lille hat das Bronzewerk von Probst erworben und der Stadt als Dauerleihgabe überlassen. „Ich habe bemerkt, dass die Freundschaft zwischen Adenauer und de Gaulle optisch nirgends in Köln zu sehen ist“, schildert Feger. „So etwas gehört in die Öffentlichkeit.“ Sie appelliert für mehr Zwischenmenschlichkeit: „Geht aufeinander zu und werdet Freunde. “
Deutsch-französische Freundschaft sei wichtiger denn je
Sur bedankt sich bei Künstler Probst und bei allen Menschen, die die Installation der Skulpturen möglich gemacht haben. „Es spricht von besonderem Mut, weniger als 18 Jahre nach dem Krieg von Feindschaft zu Freundschaft zu gehen“, sagt Sur. Die deutsch-französische Freundschaft sei durch Kriege und Angriffe auf die Demokratie wichtiger denn je. Die Bemühungen Adenauers und de Gaulles führten 1963 zur Unterzeichnung des Élysée-Vertrags in Paris – dieser besiegelte die Freundschaft der beiden Länder.
Die Oberbürgermeisterin betont die Bedeutung des Symbols: „In einer Zeit, in der der europäische Frieden wieder gefährdet ist, erinnert diese Skulptur an die Versöhnung alter Feinde“, so Reker. „Wir brauchen Freundinnen und Freunde in einer Welt, die schwieriger und schwer verständlich geworden ist.“