Der langjährige Wahlkölner Tom Gaebel hat in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert und veröffentlicht dazu das passende Album.
Tom Gaebel blickt auf 50 Jahre zurück„Das Gloria ist für mich ein besonderer Ort“

Tom Gaebel
Copyright: Meike Böschemeyer
Das Jahr 2025 bringt für Tom Gaebel gleich mehrere Jubiläen. Im Januar feierte er seinen 50. Geburtstag und mit seiner Band ist er seit 20 Jahren auf den Bühnen der Republik unterwegs. Auf die vergangenen 50 Jahre blickt Gaebel in seinem Album „Kleiner Junge, Große Reise“ zurück, das am vergangenen Freitag erschien. Das Release-Konzert folgt am Dienstag, 19. August, im Kölner Gloria. Bei der großen Tour zum Album kommt Gaebel mit seiner Band am 21. April in den Kölner Tanzbrunnen. Wir haben den Musiker vorab im Belgischen Viertel getroffen.
Wie haben Sie Ihren 50. Geburtstag gefeiert?
In meiner Familie wurden früher Geburtstag immer groß gefeiert. Da saß man dann am Morgen danach mit verquollenen Augen beim Kuchenessen am Frühstückstisch. In den letzten Jahren war mit das dann komplett egal, aber meine Frau hat stets die Tradition hochgehalten. Jetzt beim 50. Geburtstag war das etwas anders, auch weil ich vorhatte, dazu ein eigenes Album zu veröffentlichen. Da hat man den größeren Teil seines Lebens schon hinter sich und denkt darüber nach, was man erlebt hat und was man noch erleben möchte.
Welche Rolle hat Köln in diesen 50 Jahren gespielt?
Ich habe die Hälfte meines Lebens in dieser Stadt verbracht. Mit Anfang 20 bin ich zum Studieren nach Amsterdam, war aber auch regelmäßig bei Bekannten in Köln. Anfang der 2000er Jahr bin ich nach Köln gezogen. Als Musiker braucht man eine große Stadt. Außerdem habe ich viele Freunde in Köln. Ich habe immer gerne dort gelebt und meinen Spaß in Köln gehabt. Inzwischen bin ich ins Grüne am Rand des Bergischen Landes gezogen und genieße dort sehr die Ruhe.
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Wie ist das Album zum runden Geburtstag entstanden?
Ich habe zunächst nach den Geschichten und Erlebnissen gekramt, die mir wichtig sind. Daraus ist dann ein Song entstanden, wobei ich meine Geschichten nicht immer eins zu eins übernommen habe. Da geht es zum Beispiel den Quatsch, den wir in der Schule gemacht haben oder um meinen ersten Auftritt vor Publikum. Mir war es wichtig, mit der Platte die Menschen meiner Generation anzusprechen, die eine ähnliche Biografie wie ich haben.
Wo war dieser erste Auftritt?
Das war als Schüler in meiner Heimatstadt Ibbenbüren. Da war man mit 15 oder 15 stolz auf die Bühne zu kommen, hatte aber trotzdem große Angst davor. Später war der Auftritt mit der Schulband im Jugendkulturhaus trotzdem toll und so bin ich bei der Musik drangeblieben. Heute bin ich froh, mein Lampenfieber abgelegt zu haben. Man sollte auf die Bühne gehen und sich dort wohlfühlen. Das spürt auch das Publikum.
Sie kommen auch aus einer musikalischen Familie.
Das stimmt, meine Eltern haben Musik sehr gemocht und gerne Opern gehört. Auch meine Brüder haben alle ein Instrument gespielt. Da wurde dann zu Hause Hardrock und Jazz gehört. Ich mochte lieber Pop und alte Sachen wie die Songs von Simon & Garfunkel. So mit 18 oder 19 Jahren kam dann Frank Sinatra und seine Musik in mein Leben. Für uns in der Familie war Musik wie bei anderen der Sport und meine Mutter hat uns immer zu den Proben gefahren.
In diesem Jahr feiern Sie auch Ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum.
Und das 20-jährige Bestehen meiner Band. Dazu gehörte auch mein Bruder Denis als Saxofonist. Inzwischen spielt er bei der Big Band des Hessischen Rundfunks und hat leider nicht mehr so viel Zeit für uns. Insofern gab es bei der Band immer einen steten Wechsel.
Die Hälfte der neuen Songs sind deutsche Coverversionen bekannter Hits.
Ich habe mir da die Songs herausgesucht, die mir besonders viel bedeuten. Dazu gehört „I just died in your arms tonight“ von meiner ersten „Kuschelrock“-CD. Den habe ich damals rauf und runter gehört. Bei uns wird er in einer Swing- und Big-Band-Version zu hören sein. Dazu kommt zum Beispiel der 80er-Jahre-Hit „Material Girl“ von Madonna, den wir als liebevolle Hommage ebenfalls an unseren Sound angepasst haben.
Am 19. August gibt es das Relaese-Konzert im Kölner Gloria und dann im Frühjahr die große Tour.
Das Gloria war einer meiner ersten Auftrittsorte in Köln, wo mir auch Stefan Raab erstmals zugeschaut hat. Für mich ist das ein besonderer Ort. So ein ehemaliges Kino als Konzertsaal finde ich einfach supercool. Ich freue mich schon sehr auf diesen Auftritt. Dann folgt die große Tour, die uns im April auch zum Kölner Tanzbrunnen führt. Es wird eine gute Mischung aus den neuen Songs und den alten Sinatra-Klassikern geben. Dazu erzähle ich lustige Geschichten aus dem Album. Dazwischen läuft noch unsere Weihnachtstour mit 26 Konzerten.