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GrüngürtelrosenKölner Männerchor sammelt Spenden für ColognePride

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Mitglieder der „Grüngürtelrosen“ und des „ColognePride“ posieren mit dem Plakat für das Open-Air-Konzert und einer Regenbogenflagge.

Der Kölner Männerchor „Grüngürtelrosen“ veranstaltet eine Spendenaktion für den Verein ColognePride. 

Der Kölner Männerchor Grüngürtelrosen sammelt mit einem Open-Air-Konzert Spenden – für einen guten Zweck.

Die internationale Pride-Bewegung gerät zunehmend unter Druck. Im Vorfeld des Kölner CSD hatte der Verein „ColognePride“ auf die sich verschärfende Lage hingewiesen, die liege auch daran, dass durch die neue US-Regierung Diversity-Programme und Unterstützung für die queere Community in Unternehmen eingeschränkt würden. Durch die politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten sind offenbar viele US-amerikanische Unternehmen in Deutschland dazu angehalten, ihre finanzielle Unterstützung queerer Netzwerke zu reduzieren oder ganz einzustellen.

Der Kölner Männerchor „Grüngürtelrosen“ möchte dagegen ein Zeichen setzen: Am Samstag, 20. September treten die rund 140 Sänger im Tanzbrunnen auf und spenden die Erlöse aus dem Open-Air-Konzert an „ColognePride“. „Wir freuen uns auf einen bunten und wilden Abend“, sagt Dennis Busch, Vorstand und Gründer des Männerchors. „Wir haben ein tolles Spendenziel und hissen dafür unsere Grüngürtelrosen-Regenbogenflagge.“ Vom diesjährigen CSD in Köln ist er begeistert: „Wir sind eine Gruppe queerer und bunter Menschen. An dem Wochenende kam uns so viel Liebe und Unterstützung entgegen.“

Der diesjährige CSD sei deutlich politischer gewesen

Auch Niklas Kaiser, Pressesprecher von „ ColognePride“, schildert die aktuellen Herausforderungen: „Wir sehen weltweit Diskussionen über CSD-Verbote oder auch die Debatte im Bundestag über die Regenbogenflagge.“ Trotz großer Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten drohe derzeit ein Rückschritt in der gesellschaftlichen Sichtbarkeit queerer Menschen.

Der diesjährige CSD sei deutlich politischer gewesen als in den Jahren zuvor. „Für uns ist die Lage eine große Ungerechtigkeit“, betont Busch. „Wir wollen gemeinsam Einhalt gebieten.“ Gleichzeit lobt er den starken Zusammenhalt und die Unterstützung der Kölner Bürgerinnen und Bürger.

Pride-Sprecher: Gesellschaftliches Klima ist rauer geworden

Wie sehr sich die Umstände verändert haben, zeigt sich auch in der Organisation des CSD. „Seit 2017 haben sich die Kosten verdoppelt“, so Kaiser. „Wir verlangen als gemeinnütziger Verein keine Eintrittsgelder. Das widerspricht der Idee des Pride. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir dieses Jahr bekommen haben.“ Die Unterstützung, die „ColognePride“ in diesem Jahr erhalten habe, sei deshalb umso wertvoller. Die finanzielle Zukunft des CSD sei allerdings schwer vorherzusagen – nicht zuletzt wegen der instabilen weltpolitischen Lage und des unberechenbaren Kurses der US-Regierung.

„Ich habe inzwischen mehrfach gehört, wie sich Menschen darüber wundern, warum nicht die Deutschlandfahne, sondern die Regenbogenflagge an den Kölner Brücken weht“, erzählt Kaiser. Er betont, dass dort grundsätzlich immer für Veranstaltungen geworben werde. Die gesellschaftliche Stimmung sei spürbar rauer geworden.