Sanierungen der Stadt lassen auf sich wartenSPD fordert Dellbrücker Bürger zu Protest auf

Lesezeit 3 Minuten
Rainer Drese auf seinem Fahrrad.

Rainer Drese (SPD) kann nicht verstehen, warum die Sanierung des Dellbrücker Marktplatzes immer wieder verschoben wird.

Der SPD-Ortsverein fordert Bürger auf, sich wegen Untätigkeit der Stadt bei der Oberbürgermeisterin und der Stadtverwaltung zu protestieren.

Es ist wie ein Akt der Verzweiflung: Mit einem Flugblatt wandte sich der SPD-Ortsverein Dellbrück an die Bewohner, Vereine und Initiativen des Stadtteils, ihren Frust wegen des ausbleibenden Umbaus des Dellbrücker Marktplatzes herauszulassen. Sie werden in dem Schreiben aufgefordert, sich mit Briefen an Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Stadtverwaltung und die Bezirksvertretung Mülheim zu wenden und die Umsetzung der seit neun Jahren geplanten Neugestaltung zu fordern.

Die Umgestaltung wurde bereits im Dezember 2014 von der Bezirksvertretung Mülheim beschlossen. Damals stellte die Stadt 800.000 Euro im Rahmen des Programms „Aufwertung städtischer Plätze in den Stadtbezirken“ für den Stadtbezirk ein. Davon profitieren sollten der Wupperplatz in Höhenhaus und der Dellbrücker Markt. Fraktionsübergreifend entwickelten mehrere Bezirksvertreter aus dem Stadtteil erste Vorschläge.

Neue Bäume für Dellbrücker Markt

Dazu gehören die Sanierung des bereits befestigten südwestlichen Teils des Markts sowie die Aufbringung von Asphalt oder Pflaster auf der unbefestigten Schotterfläche im nordöstlichen Bereich. Die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern über den existierenden Bestand hinaus, die Schaffung von Flächen für die Außengastronomie und die Aufstellung von Sitzbänken waren weitere Ideen. Die Planungen wurden im Januar 2016 den Einwohnern des Stadtteils vorgestellt und nach Einarbeitung von Änderungswünschen durch das Amt für Stadtplanung beschlossen.

Die Bezirksvertretung Mülheim fasste im Januar 2017 den Planungsbeschluss und beauftragte die Stadt, mit der Ausbauplanung zu beginnen. Im Juni lag die Entwurfsplanung vor. Doch die weiteren Schritte verzögern sich. Der Baubeginn wurde immer wieder verschoben. Auch in der Koalitionsvereinbarung 2020-2025 von SPD, CDU und FDP war ausdrücklich die schnelle Umsetzung des Vorhabens gefordert worden. Letzter Stand war, dass die Umsetzung des Vorhabens für 2022 in Aussicht gestellt wurde. Doch auch daraus wurde nichts.

Gespräche, Anträge und Anfragen liefen ins Leere

„Unsere Gespräche, Anträge, Anfragen, Presseartikel und anschließende Beschwerdebriefe liefen sämtlich ins Leere“, beklagt sich Reiner Drese, einer der Verfasser. Er und seine Genossen seien mit ihrem Latein am Ende. Aufgeben wollten sie aber auch nicht: „Wir machen weiter, aber mit neuen Mitteln.“ Der SPD-Ortsverein hofft nun auf die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung, der dieser Platz sehr am Herzen liege.

Bei Mitgliedern der Bezirksvertretung Mülheim wird die Aktion wohlwollend zur Kenntnis genommen. Jonas Höltig, Fraktionsvorsitzender der Grünen, sieht ebenfalls großen Handlungsbedarf bei der Stadt: „Während eines Treffens wurde uns die Planung inzwischen vorgestellt. Nun kommt es darauf an, Nägel mit Köpfen zu machen.“ Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs wiederum betont: „Ich habe bereits bei einer früheren Sitzung unseres Gremiums betont, dass wir in Zukunft alle Vorlagen der Stadt zur Verkehrsentwicklung im Stadtbezirk ablehnen, wenn der Dellbrücker Markt nicht endlich gemacht wird.“

Rundschau abonnieren