Zum Auftakt der Tour „Unter einem guten Stern“ trat die Kölner Band Cat Ballou am Samstagabend im E-Werk auf.
Cat BallouErfolgreicher Tour-Auftakt der Band im Kölner E-Werk

Sentimentaler Auftritt: Sänger und Gitarrist Oliver Niesen blickte auf vergangene Konzerte zurück.
Copyright: Sascha Kinzler
„Endlich sind wir wieder alle zusammen im E-Werk!“ freute sich Oliver Niesen, Sänger und Gitarrist von Cat Ballou, während des Tour-Auftakts seiner Band in Mülheim. Das 1999 gegründete Kölschrock-Quintett begann seine 13 Shows umfassende Konzertreise „Unter einem guten Stern“ mit gleich zwei aufeinanderfolgenden Gigs im Kölner E-Werk. Am Freitagabend fand das gefühlsgeladene Eröffnungskonzert vor ausverkauftem Haus statt. Den Abend eröffnete die Kölsch-Pop-Band King Loui, die das Publikum mit druckvollen Liedern wie „Konfetti in der Hand“ sofort für sich gewann.
Oliver Niesen blickte sentimental zurück
„Wir verbinden so viele Emotionen mit diesen Räumen hier“, erinnerte sich Oliver Niesen. „Das geht von Streit bis zu wunderschönen Momenten: Das erste Mal waren wir 2014 im E-Werk, damals direkt mit dem WDR vor Ort – wir waren vollkommen nervös!“ Es war nicht das letzte Mal, dass der Sänger während des rund zweistündigen Auftritts sentimental zurückblickte. „Wir sind die ganze Zeit sehr gerührt in diesen Hallen, wirklich! Eine Reise, die man als Freunde antritt und Lieder schreibt, die alle mitsingen, das ist krass, das ist unwirklich! Das ist genauso wie beim ersten Mal hier!“, lobte er sichtlich begeistert die 1600 Fans bei „Et jitt kein Wood“, dem Lied, mit dem Cat Ballous seinerzeit acht Wochen in den Deutschen Charts vertreten war. Tatsächlich sang die ganze Halle in imposanter Lautstärke mit.
Band und Publikum feierten gemeinsam
Lautes Mitsingen, wird vielleicht der eine oder andere gedacht haben, das schaffen auch andere Bands. Stimmt. Und dass das gesamte Publikum die Hände hob und ein ganzes Lied lang im Takt hin und her wog? Das auch noch. Bemerkenswert war indes, wenn während desselben Konzerts einerseits so gut wie jeder in der Halle (inklusive Band) zu treibendem Party-Pop ausgelassen sprang, hüpfte oder tanzte, während andererseits gerade mal ein paar Lieder zuvor sich mehr als eineinhalbtausend Leute beim Nachbarn einhakten und beseelt schunkelten. Ersteres geschah an diesem Abend bei „Jetzt für immer“, letzteres bei „Wasser im Rhing“, einem Lied, das den gelungenen Spagat zwischen sentimentaler, chansonartiger Strophe und einem fröhlichen, Beatles-artigen Refrain schaffte.
Alles zum Thema Cat Ballou
- Weltkindertag in Köln 50.000 Pänz und Eltern feiern am Rheinauhafen
- Musik, Stände, Mitmach-Aktionen Das bietet der Weltkindertag 2025 in Köln
- Von Ayliva bis Tommy Engel Für diese Konzerte im September in Köln sind noch Tickets erhältlich
- Gelungene Premiere 1300 Besucher feiern in Euskirchen mit Cat Ballou und Druckluft
- Auftritte von Fanta Vier und Provinz Wie die Kölner Galopprennbahn zur Open-Air-Spielstätte wurde
- Gerd Köster „Die Fööss liefen bei mir parallel zu Zappa, Hendrix und Stones“
- Zu wenig Tickets verkauft Festival „Sommer Sonne Alaaf“ in Zülpich ist abgesagt
„Wasser im Rhing“ war eines der zehn Stücke, die an diesem Konzertabend vom aktuellen Album „Unter einem guten Stern“, das der Tour ihren Namen gab, gespielt wurden.
Was den Auftritt von Cat Ballou so besonders machte, war die musikalische und körperliche Energie, mit der die gesamte Band und insbesondere Frontmann Oliver das Publikum regelrecht überschüttete. Das hervorragend eingespielte Quintett ließ sich Laune und Tightness weder von einer gerissenen Gitarrensaite noch von dem anschließenden, zunächst missglückten Versuch, noch während des Liedes die Gitarre zu wechseln (der Akku war leer), verderben.
Von zeitgemäßer bis akustischer Musik
Musikalisch umfasste der Abend unter anderem zeitgemäße, beinahe Coldplay-artige Songs („Niemals im Leeve“), funkigen Pop („Gute Zeit“), lateinamerikanische Rhythmen („Eau de Cologne“) sowie ein reduziertes Akustik-Set. Für letzteres schritt die Band auf einem Steg mitten ins Publikum, wobei Keyboarder Dominik Schönborn an die Ziehharmonika und Gitarrist Yannick Richter an die Mandoline wechselte. Hier ging es auch vom Arrangement her zurück zu kölschen Liedgut-Wurzeln – insbesondere bei „Heimweh“, dessen Refrain an Bläck Föös´ zeitlosen Hit-Single „Buuredanz“ erinnert.
Mit „Das war's von Cat Ballou, seid lieb zueinander!“ verabschiedete sich nach zwei Zugabe-Runden und begeistertem Applaus die Band, deren Namen sich auf den 1965er Film „Cat Ballou“ mit Jane Fonda in der Titelrolle bezieht.