Trotz Mehrheit der CDU bei der Kommunalwahl tritt mit Sabine Müller eine Grünenvertreterin das Amt der Bezirksbürgermeisterin an.
Drei Frauen „regieren“ den BezirkGrün bleibt an der Spitze in Rodenkirchen

Die neue Bezirksbürgermeisterin Sabine Müller (Mitte) mit ihren Stellvertreterinnen (von links) Petra Müller und Elisabeth Sandow.
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Rodenkirchen hat eine neue Bezirksbürgermeisterin. Im ersten Wahlgang konnte Sabine Müller (Bündnis 90 / Die Grünen) mit zehn von 19 Stimmen die Wahl für sich entscheiden. Nach fünf Jahren Pause im Lokalparlament nahm die heute 62-Jährige mit ihrer Kernkompetenz in Umweltthemen und Ökologie die Wahl dankend an. Als erste Amtshandlung führte sie ihre beiden Stellvertreterinnen in ihr Amt ein.
Für die kommenden fünf Jahre tritt erstmals ein rein feminines Triumvirat im Süden an. Zu ihrer ersten Stellvertreterin wurde Petra Müller von der CDU gewählt. Die 65 Jahre alte, heute pensionierte Juristin, ist das erste Mal in der Bezirksvertretung tätig. Ihr Anliegen ist es, „in jeder Hinsicht für mehr Sicherheit im Bezirk“ zu sorgen. Die ehemals erste, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, Elisabeth Sandow von der SPD, wurde zur zweiten Bezirksbürgermeisterin gewählt. Die IT Project Managerin legt ihren Schwerpunkt unter anderem auf den sozialen Zusammenhalt und den Stadtteil Meschenich.
So setzt sich die Bezirksvertretung Rodenkirchen neu zusammen
Sowohl Grüne, SPD als auch FDP verloren bei der Kommunalwahl je einen Sitz. Dafür rückt Volt in die Lokalpolitik ein, die AfD gewann einen Sitz dazu und ist mit zwei Stimmen jetzt Fraktionsstark. Ebenfalls neu vertreten ist die Kölner Stadtgesellschaft, die mit Torsten Ilg (ehemals freier Wähler) Einzug hält. Gemeinsam mit der Stimme der FDP (Karl Wolters) haben die beiden Parteien die FDP/KSG Fraktion gegründet.
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Wolters, als Dienstältestes Mitglied in der Bezirksvertretung, übernahm auch die Sitzung bis zur Wahl der neuen Bezirksbürgermeisterin. Mit der Kölner Stadtgesellschaft möchte die FDP eine „neue Fraktion auf Augenhöhe“ führen und nach eigener Aussage „für frischen Wind“ sorgen. Die KSG und FDP haben, so die Aussage, „über 5.000 Wählerstimmen erreicht, also rund zehn Prozent, Menschen, die trotz Unzufriedenheit mit der etablierten Politik keine extremen Parteien wählen wollten“.
Weiterhin wurde in der konstituierenden Sitzung einstimmig beschlossen, dass Tonaufnahmen bis 2030 im öffentlich und nicht öffentlichen Teil zulässig sind. Ob es so harmonisch bleibt, gilt abzuwarten. Auf ein gemeinsames Foto aller Mitglieder in der Bezirksvertretung konnten sich die Fraktionen zum Amtsantritt nicht einigen. „Das würde unser demokratisches Grundverständnis nicht zulassen“, hieß es dazu aus dem sozialpolitischen Lager. Überstimmt wurden die Christdemokraten mit ihrem Vorschlag, nur einen Stellvertreter oder Stellvertreterin ins Amt einzuführen. Ihr Argument waren die Kosten von jährlich 18.000 Euro, die eingespart werden könnten.
Erwähnt und dankend verabschiedet wurde der seit Ende Oktober nicht mehr im Amt tätige, ehemalige Bezirksbürgermeister, Manfred Giesen. Der Vertreter der Grünen war die letzten fünf Jahre an der Spitze im Bezirk tätig. Bürgeramtsleiter Hubertus Tempski fand zum Abschied humorvolle Worte, als er den „Bezirksbürgermeister a.D“ an seine erfolgreiche, gute und manchmal konfliktbeladene Zeit erinnerte.
Die erste, ordentliche Sitzung der Bezirksvertretung findet am 8. Dezember im Bezirksrathaus Rodenkirchen, an der Industriestraße 161, statt.

