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WohnungsmarktJunge Familie: „Köln ist unbezahlbar“

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Ob dort das neue Zuhause liegt? Messebesucher schauen sich Modelle des Rheintal-Quartiers in Wesseling an.

Köln – Mathi und Sarah Korom taugen als gutes Beispiel dafür, was der überhitzte Kölner Immobilienmarkt für die Menschen dieser Stadt und in der Umgebung bedeutet. Die Kölner hatten 2013 ein Haus in Rösrath gekauft, doch auch das ist mittlerweile zu klein. „Wir haben jetzt unser drittes Kind bekommen und suchen im gleichen Ort ein größeres Haus mit rund 150 Quadratmetern Wohnfläche. Köln ist unbezahlbar, aber auch in Rösrath steigen die Preise stark an“, klagten die jungen Eltern.

Deshalb haben sich Koroms am Wochenende auf der zehnten Auflage der Kölner Immobilienmesse im Gürzenich umgeschaut, die Schau veranstaltet die Zeitungsgruppe Köln, zu der auch die Kölnische Rundschau gehört. Das Motto lautete: „Wohnen in Köln und in der Region“. Im Gürzenich schauten sich die Koroms also nach einem neuen Haus für ihre Familie um.

Überlastete Infrastruktur in wachsender Metropolregion Köln

Dort zeigten sich die Entwicklungen der Branche: Die Preise auf dem noch komplexer und fragmentierter gewordenen Wohnungsmarkt steigen ungebremst weiter. Das rasante Wachsen der Metropolregion Köln fängt die überlastete Infrastruktur nicht auf.

Das rare Wohnungsangebot in Köln zieht eine immer größere Nachfrage in der Umgebung nach sich, von der vor allem Hürth, Pulheim, Brühl und Wesseling profitieren. In Köln beträgt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in neu gebauten Eigentumswohnungen 5000 Euro, in Toplagen könnte der Preis in absehbarer Zeit auf mehr als 6000 steigen. Die durchschnittliche Neubaumiete beträgt 13,45 Euro. 16 Euro und mehr sind keine Seltenheit.

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Es gibt aber zumindest etwas Milderung: Wie berichtet sind in Köln im Vorjahr 3923 neue Wohnungen fertiggestellt worden. Es ist der zweitbeste Wert in den vergangenen 18 Jahren, im Jahr 2017 waren es nur 2138. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte noch am Freitag angesichts solcher Zahlen davon gesprochen, dass „Köln die Trendwende beim Thema Wohnen geschafft hat“ – obwohl das Ziel für die Zukunft 6000 Wohnungen pro Jahr sind, also 2077 mehr als 2018. Immobilienmakler Roland Kampmeyer ist zurückhaltender, sagte zu den Zahlen auf der Messe: „Ein Schritt in die richtige Richtung.“ Die Stadt brauche aber 6000 Wohnungen jährlich.

Ein neues Wohnbauprojekt ist das Ehrenveedel auf dem Areal des alten Güterbahnhofs Ehrenfeld, im Sommer soll der Bau beginnen. „Von Bedeutung für das Quartier ist auch ein Platz der Begegnung. Die Zeit des anonymen Wohnens ist vorbei. Wir wollen Heimat mit Lebensgefühl“, betonte Pandion-Geschäftsführer Ingo Schwarz.