Verwirrung um Impfstoff AstrazenecaWie es im Kölner Impfzentrum jetzt weiter geht

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Impfzentrum Deutz

Warten auf den Termin: Blick ins Impfzentrum, am Sonntag gibt es einen Termin für über 60-Jährige.

Groß ist die Verunsicherung um den Impfstoff Astrazeneca. Das betrifft nicht nur die Nebenwirkungen, sondern auch die zur Verfügung stehenden Mengen des Impfstoffs. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche Folgen hat das Chaos um Astrazeneca?

Köln hatte die Impfungen mit dem Vakzin am Dienstag ausgesetzt. Allen Kölnerinnen und Kölnern, die bereits einen Termin vereinbart hatten, wurde Biontech angeboten. Dies soll zumindest in dieser Woche so bleiben. Inzwischen ist klar, dass über 60-Jährige mit Astrazeneca geimpft werden dürfen. Zweitimpfungen mit Astrazeneca werden, sofern der Impfstoff wieder bei Jüngeren verimpft werden darf und auch verfügbar ist, ab dem 14. April stattfinden.

Wie viel Impfstoff ist überhaupt da?

In dieser Woche stehen im Kölner Impfzentrum 25 973 Impfdosen zur Verfügung. So viel ist immerhin klar. In der vergangenen Woche hatte es Unklarheit gegeben über die Lieferung von Astrazeneca, die konnte die Stadt auch gestern nicht auflösen.

Es gibt derzeit nur Gewissheit bis zum Ende der Woche“, sagte eine Stadtsprecherin. Nach der Zuteilung der Impfstoffe für die Länder bekommt Nordrhein-Westfalen in der nächsten Woche 386 100 Dosen Biontech und 98 400 Dosen Astrazeneca. „Wir wissen noch nicht, wann wir nähere Informationen bekommen“, teilte die Stadt mit.

Wo sollen sich die über 60-Jährigen melden?

Alle über 60-Jährigen, die sich mit Astrazeneca impfen lassen möchten, können ab Samstag über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigungen einen Termin buchen: Online unter www.116117.de oder telefonisch über die zentrale Rufnummer 116117 oder 0800 116 117 01 für das Rheinland. Nach den Erfahrung mit dem Impfbeginn zu Jahresanfang ist mit besetzten Leitungen und ächzenden Servern zu rechnen. Die Stadt will zusätzlich eine eigene Online-Melde-Adresse anbieten. Das war gestern aber noch nicht abschließend geklärt.

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker (64) wird nicht zum Telefon greifen. Sie werde auf eine Impfung mit Astrazeneca verzichten, sagte eine Stadtsprecherin. Reker war über den Jahreswechsel wegen einer venösen Thrombose in medizinischer Behandlung gewesen. Hirnvenenthrombosen gehören zu den bekannten Auffälligkeiten bei den Impfungen. „Die Oberbürgermeisterin hat ohnehin erklärt, dass sie abwarten wolle, bis sie in der Impfreihenfolge dran ist“, sagt die Sprecherin der Stadt. Dann werde sie sich mit jedem für sie in Frage kommendem Impfstoff impfen lassen.

Was passiert über die Feiertage?

Am Ostersonntag ist das Zentrum ausnahmsweise geöffnet, dann sollen laut Impfstrategie des Gesundheitsministeriums nur über 60-Jährige geimpft werden. 4000 Astrezenca-Dosen stehen in Köln zur Verfügung an diesem Tag. Geöffnet sind die entsprechenden Hallen der Messe zwischen 8 und 16 Uhr. Auch am Karfreitag, Samstag und Ostermontag wird im Impfzentrum gearbeitet, dann von 8 bis 20 Uhr.

Wann kommen die 79-Jährigen dran?

Ab nächster Woche. Ab diesem Donnerstag erhalten 8287 79-jährige Kölnerinnen und Kölner ein Impfeinladungsschreiben der Stadt samt Schreiben des Gesundheitsministers und Informationsdokumenten. Ab 6. April können sie einen gemeinsamen Impftermin mit ihrem Lebenspartner/ihrer Lebenspartnerin (ab 8. April) vereinbaren.

Die Stadt weist nochmal daraufhin, dass die gemeinsame Terminvergabe möglich ist. In dem Schreiben des Ministeriums für Bürger Jahrgang 1941 heißt es: „In NRW leben 1,6 Millionen Menschen, die zwischen 70 und 80 Jahre alt sind. Um die Anmeldesysteme für die Impftermine nicht zu überlasten, werden nicht alle zusammen eingeladen.“

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