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Umfrage zur EnergiekriseBürger haben große Zweifel am "Doppel-Wumms"

2 min
Kanzler Olaf Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

Köln – Einschränkungen beim privaten Konsum – und wenig Zutrauen in Olaf Scholz’ „Doppel-Wumms“: Nach Einschätzung des Meinungsforschungsinstituts Forsa sind die Bürger durch die Krisenkommunikation der Bundesregierung eher verunsichert.

Was ist das eigentlich, dieser „Doppel-Wumms“?

Nur 19 Prozent von 1001 Befragten im jüngsten Forsa-Trendbarometer haben nach eigenen Angaben überhaupt verstanden, was Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit „Doppel-Wumms“ meint – und nur 15 Prozent finden den Begriff angemessen. Diese Wortwahl sei „ein weiterer Mosaikstein in der wenig glücklichen Kommunikation der ,Ampel-Koalition’ mit ihren ,Untertanen’, meint Forsa-Chef Manfred Güllner.

Nur neun Prozent aller Befragten (und auch nur 31 Prozent der SPD-Wähler unter ihnen) glauben, dass Scholz eine durchdachte Strategie hat, um die Energiekrise zu bewältigen und die Belastungen für die Bürger in Grenzen zu halten. Von Finanzminister Christian Lindner (FDP) glauben das elf Prozent (und 34 Prozent der eigenen Anhänger). Am besten schneidet noch Wirtschaftsminister Robert Habeck ab, ihm vertrauen insgesamt 18 Prozent – und 46 Prozent der Grünen- sowie 32 Prozent der SPD-Anhänger.

Robert Habeck genießt das meiste Vertrauen

Habeck hat aber gegenüber August (damals 26 Prozent) deutlich an Vertrauen eingebüßt. 68 Prozent der Bürger meinten aber, „weder der Kanzler, noch sein Finanz- und Wirtschaftsminister hätten eine durchdachte Strategie zur Bekämpfung der Krise“, so das Institut: „Auffällig ist zudem, dass kaum ein Anhänger der FDP bei Scholz und Habeck eine durchdachte Strategie sieht.“

42 Prozent aller Befragten und 45 Prozent von denen, die selbst Gaskunden sind, wissen nicht, ob und wie sie durch das angekündigte Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Abmilderung der Folgen hoher Energiepreise entlastet werden. Das zieht sich durch alle sozialen Schichten: Von den Bürgern mit Einkommen unter 2500 Euro können 49 Prozent die Entlastungswirkung nicht einschätzen, von denen mit über 4000 Euro sind es noch 41 Prozent.

Bürger schränken sich ein angesichts der Krisen

Und: Drei Viertel aller Haushalte schränken sich sich bei Heizung und Strom ein. Beim Spritverbrauch ist es rund die Hälfte, zwei Fünftel tun es bei Lebensmitteln. Bei Benzin und Lebensmitteln sehen sich vor allem untere Einkommensschichten betroffen, bei Strom und Heizung spüren alle die Folgen gleich.

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Dennoch sind die Bürger skeptisch, was starke Lohnerhöhungen als Gegenmittel angeht. 70 Prozent aller Befragten meinen, Unternehmen könnten Lohnsteigerungen um acht bis zehn Prozent nicht verkraften. Auch bei Anhängern von SPD (63 Prozent) und Grünen (55 Prozent) überwiegt die Skepsis, ist aber weniger ausgeprägt.