Die Gemeinde St. Jakobus kann ihr Gotteshaus für Monate nicht mehr nutzen. Weihnachtsgottesdienste finden in Wormersdorf statt
Steine fallen auf die BankreihenKirche in Ersdorf gesperrt

Die Kirche St. Jakobus der Ältere in Meckenheim-Ersdorf
Copyright: Erzbistum Köln
Die Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in Ersdorf musste aufgrund eines Schadens am Gewölbe vorübergehend geschlossen werden. Das hat das Erzbistum Köln bekanntgegeben. Es gehe um die Sicherheit aller Besucher und Mitarbeiter sowie den Erhalt des historischen Bauwerks.
Zuvor war ein Schaden am Gewölbe im südlichen Querschiff aufgetreten, wo ein Stein aus dem Mauerwerk herabstürzte und im Bereich der vorderen Bankreihen zu Boden fiel. Glücklicherweise war zu diesem Zeitpunkt niemand in der Kirche und es entstand lediglich ein geringer Sachschaden.
„Die Sicherheit unserer Gemeinde und aller Besucher hat oberste Priorität“, erklärte Pfarrer Michael Maxeiner, Leitender Pfarrer der Pastoralen Einheit Meckenheim-Wachtberg. „Wir haben uns schweren Herzens entschieden, die Kirche zu schließen, bis wir Klarheit über die erforderlichen Maßnahmen haben und diese umgesetzt sind.“ Ihm sei bewusst, welch große Bedeutung die Kirche für die Menschen im Ort habe. „Deshalb setzen wir alles daran, eine Sanierung zügig voranzutreiben, ohne dabei die notwendige Sorgfalt außer Acht zu lassen.“
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Nach dem Auftreten des Schadens wurde die Kirche am Montag von Fachleuten genauer untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass der Schaden durch Korrosion an einem im gemauerten Kirchengewölbe verbauten Eisenbauteil hervorgerufen wurde, das mit der darüber liegenden hölzernen Dachkonstruktion verbunden ist, Durch den Rost hat sich das Volumen dieses Eisenbauteils stark vergrößert und damit den Gewölbestein in einer Flächengröße von circa 20 mal 30 Zentimetern nach unten in den Kirchenraum weggesprengt.
Da diese Konstruktion nicht auf einen Bereich im südlichen Querschiff beschränkt ist, sondern sowohl im Gewölbe des nördlichen Querschiffs als auch über dem Hauptschiff der Kirche an insgesamt sechs Punkten des Deckengewölbes zu finden ist, musste die Kirche unmittelbar für die Nutzung gesperrt werden, da nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass sich an anderer Stelle ein ähnlicher Schaden einstellt.
Die Kirche, für die 1877 der Grundstein gelegt und die 1890 konsekriert wurde, wird für mindestens ein halbes Jahr nicht nutzbar sein, da die Gewölbeschäden nur von einem Gerüst aus behoben werden können. In Abstimmung mit Fachplanern und den Denkmalbehörden wird nun zunächst ein Sanierungskonzept erarbeitet. Angaben zum Kostenumfang der Sanierungsarbeiten können derzeit noch nicht gemacht werden, erklärte das Erzbistum.
Die geplanten Gottesdienste werden ab sofort im Pfarrheim Ersdorf gefeiert, so dass die Wege für die Gottesdienstbesucher kurz bleiben. Nur die Krippenfeier und die Christmette an Heiligabend (24. Dezember) werden in den direkten Nachbarort Wormersdorf in die Kirche St. Martin verlegt, da das Pfarrheim dafür zu klein wäre.