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Erhalt der Bücherei in RheinbachVerein „Rheinbach liest“ sammelt Unterschriften

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Für den Erhalt der Katholischen Öffentlichen Bücherei Sankt Martin machen sich Monika Flieger und Gerd Engel stark.

Rheinbach – Noch bis Anfang September sammelt der Verein „Rheinbach liest“ Unterschriften für den Erhalt der Katholischen Öffentlichen Bücherei Sankt Martin, online und auch klassisch auf Papier. „Für Bücherfreunde ist die Vorstellung schwer erträglich, dass die zentrale Säule der außerschulischen Leseförderung in unserer Stadt nur noch bis Mitte 2023 finanziell gesichert ist“, meint Monika Flieger, die Vorsitzende des Vereins.

Kinder ans Lesen heranführen

„Die Öffentliche Bücherei St. Martin leistet unersetzliche Arbeit. Hier werden Kinder an das Lesen und die Welt der Bücher herangeführt. Hier wird für alle Generationen Medienkompetenz vermittelt. Hier können sich auch die Menschen mit Büchern und Informationen versorgen, die vielleicht finanziell nicht so gut aufgestellt sind. Hier finden alle voraussetzungslos einen zentral gelegenen Begegnungsraum“, so Flieger.

„Rheinbach liest“ wurde genau vor zehn Jahren auch mit der Absicht gegründet, die Arbeit der Büchereien zu unterstützen und mit eigenen Projekten und Veranstaltungen zu flankieren. „Wir haben die Büchereiarbeit insgesamt im Blick, die fünf Katholischen Öffentlichen Büchereien im Stadtgebiet, die Schulbüchereien und die Kreisbibliothek. Unserer als Stadtbücherei fungierende Öffentliche Bücherei St. Martin kommt dabei aufgrund ihrer Größe und Lage im Herzen der Stadt, ihrem Leistungsumfang und ihrer Vernetzung für die Bildungsinfrastruktur in Rheinbach zweifellos eine herausragende Bedeutung zu“, unterstreicht die Vorsitzende.

Erzbistum Köln will finanzielle Förderung einstellen

Hintergrund der Unterstützungsaktion ist die Nachricht des Erzbistums Köln, bis Ende 2023 seine finanzielle Förderung von sieben Vertragsbüchereien einzustellen, die von Kirchengemeinden im Verbund mit der Kommune betrieben werden. Dazu gehören auch Alfter, Rheinbach und Meckenheim. Diese Nachricht habe „alle Beteiligten überrumpelt“. In Rheinbach fungiere die örtliche Kirchengemeinde als Träger, die Kooperationsverträge wurden in der Vergangenheit vor Ort zwischen Kommune und Kirchengemeinde individuell ausgehandelt. „Im Grunde ist so eine Kooperation eine gute Idee und zum Nutzen aller“, sagt Monika Flieger. „In Rheinbach war der städtische Finanzierungsanteil aufgrund der prekären Haushaltslage in den letzten Jahren auf 75 000 Euro gedeckelt, was bedeutete, dass die Kirchengemeinde Sankt Martin, bezuschusst vom Erzbistum, auftretende Kostensteigerungen alleine schultern musste.“ Als Signale vom Erzbistum kamen, dass die Zuschüsse nicht in gewohnter Weise weiter fließen würden, habe der Kirchenvorstand den Vertrag zum Juni 2023 gekündigt mit dem Ziel, mit der Stadtspitze neu zu verhandeln.

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„Mit ihrer Unterschrift können die Bürger zeigen, wie wichtig ihnen die Bücherei ist“, meint Gerd Engel, 2. Vorsitzender von „Rheinbach liest“. Breite Unterstützung kommt aus dem Stadtrat. „Alle dort vertretenen Parteien sind sich einig, dass die Bücherei erhalten bleiben muss“, so Pia Grünberg SPD-Ratsfrau und stellvertretendes Mitglied im Beirat der Bücherei Sankt Martin. (jr)