Wahlanalyse in EuskirchenAuswirkungen auf die Landtagswahl 2022

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Gratulierten sich nach dem gemeinsamen Einzug in den neuen Bundestag: Markus Herbrand (l.) von der FDP und Detlef Seif (CDU).

Gratulierten sich nach dem gemeinsamen Einzug in den neuen Bundestag: Markus Herbrand (l.) von der FDP und Detlef Seif (CDU).

Kreis Euskirchen – „Mit Rückenwind in die Landtagswahl“, sagt Thilo Waasem, stellvertretender Kreis-SPD-Chef. Am 15. Mai 2022 wird in NRW ein neuer Landtag gewählt. „Die Bundestagswahl-Ergebnisse in NRW sind sehr deutlich ausgefallen und auch Ausdruck der Arbeit der Landesregierung unter Armin Laschet. Ein Wechsel ist mehr als nur möglich“, so Waasem, der auch ein Auge auf Berlin wirft: „ Der Wählerwille ist, dass Olaf Scholz Kanzler wird. Die SPD hat mächtig zugelegt, die CDU massiv verloren. Das lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu.“

Unter schwierigen Bedingungen den Platz verteidigt

Klaus Voussem, Euskirchener CDU-Chef und Landtagsabgeordneter seiner Partei, fordert eine intensive Aufarbeitung des Wahldebakels. „Dazu gehören auch die drei K: Kurs, Kampagne, Kandidat“, so Voussem, der seinem Parteikollegen Seif dazu gratuliert, „unter schwierigen Bedingungen, seinen Platz verteidigt zu haben.“ Er selbst gehe selbstbewusst in den Landtagswahlkampf: „Ich weiß, was zu tun ist. Ich mache das nicht zum ersten Mal.“

Auf Landesebene könne man zudem mit Themen wie „Innere Sicherheit“ punkten. „Die Bindungswirkung von Frau Merkel für Wählerschichten in der Mitte ist verloren gegangen. Auch das ist eine Erkenntnis dieser Wahl. Wir haben da großen Gesprächsbedarf“, so Voussem.

Alles zum Thema Olaf Scholz

Auch Frederik Schorn, Chef der Kreis-FDP, will die Euphorie mit in den Landtagswahlkampf nehmen. „Ich bin für Mai sehr hoffnungsvoll“, sagt er. Untermauert werde diese Gefühl, dass die Liberalen im Kreis seit Jahresbeginn 50 neue Mitglieder hinzubekommen hätten – mit einem Durchschnittsalter, das jünger als 30 ist. Für Schorn ist trotz der schwächelnden CDU Klaus Voussem der Favorit für die Wahl im Mai. Der Wahlausgang sei aber immer schwieriger vorherzusagen. „Es wird regional immer ausdifferenzierter abgestimmt. Parteien haben immer weniger Stammwähler. Wir haben im Kreis verloren, in Sachsen aber gewonnen“, berichtet Schorn.

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Thomas Keßeler ist Landtagskandidat der Grünen. Auch er spricht von Rückenwind für die kommende Wahl. „Das Signal ist, dass an den Grünen niemand mehr vorbeikommt“, sagt der Euskirchener: „Wir werden in NRW sogar noch ein besseres Ergebnis erzielen als im Bund.“ Die Zeit für Veränderung sei da. Das habe die Bundestagswahl gezeigt. „Wir kennen die Alltagsthemen. Das müssen wir den Wählern vernünftig darstellen. Das ist meine Aufgabe“, so Keßeler.

Ralf Nolten, der seit 2017 für die Christdemokraten den Wahlkreis Düren II – Euskirchen II im Düsseldorfer Landtag vertritt, macht sich wenig Sorgen um die Landtagswahl im kommenden Mai. „Wir sind ein halbes Jahr vor der Wahl. Wie schnell sich eine politische Großwetterlage ändern kann, hat man nun gesehen“, so Nolten. (tom)

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