Auf Frust in Kirche hingewiesenKölner Generalvikar kritisiert Offenen Brief an Woelki

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Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.

Köln – Sachlich und konstruktiv sei das Gespräch gewesen, schreibt Generalvikar Markus Hofmann in einer Mitteilung. Vergangenen Donnerstag habe er sich mit sechs Vertretern des Pastoralkurses des Jahrgangs 1985/88 getroffen. Die hatten einen Offenen Brief an Kardinal Woelki aufgesetzt, in dem sie ein düsteres Bild von der Stimmungslage in der Katholischen Kirche zeichneten. Ihre Forderungen: Mehr Verantwortung für Laien sowie ein Öffnen hin zu moderneren Lebensformen. Mag das Gespräch zu diesem Schreiben im Generalvikariat sachlich gewesen sein, in seiner Mitteilung übt Hofmann indes harsche Kritik an dem Offenen Brief und an Äußerungen der Unterzeichner.

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Das Erzbistum erachte die von den Referenten gewählte Form der Kommunikation – also den Offenen Brief – als nicht angemessen, so Hofmann. „Dass der Brief zunächst der Presse und erst danach dem Erzbistum und dem Erzbischof zugestellt worden sei, habe den darin geforderten Dialog konterkariert, ist in der Mitteilung zu lesen. Und Hofmann nimmt die Briefschreiber weiter ins Gebet: Interviewäußerungen im Nachgang der Veröffentlichung des Briefes seien beschädigend und sachlich unangemessen gewesen.

„Beleg für Lebendigkeit des Erneuerungsprozesses“

Als „bedauerlich“ bezeichnet es der Generalvikar, dass in dem Offenen Brief ein Gespräch mit Kardinal Woelki überhaupt nicht erwähnt werde, das bereits vor der Veröffentlichung stattgefunden habe. Was Gegenstand des Gespräches war, was der Kardinal damals gesagt hat, welche Äußerungen beschädigend gewesen sein sollen, darauf geht Hofmann nicht ein. Ebenso wenig, wie auf die Forderungen in dem Brief. Mit ihren Anliegen verweist der Generalvikar die Referenten stattdessen auf den „Pastoralen Zukunftsweg“ des Kardinals. „Ein konstruktiv-kritischer Dialog ist dabei ausdrücklich erwünscht.“

Dem bedrückenden Bild von resignierten Kirchenmitgliedern, wie in dem Offenen Brief dargestellt, stellt Hofmann den „Tag der Begegnung aller pastoralen Dienste mit dem Erzbischof am 29. März“ entgegen. „Dort vorgestellte pastorale Projekte und Initiativen sind Beleg dafür, wie lebendig der Erneuerungsprozess im Erzbistum inzwischen ist.“ Die Reaktion der Brief-Initiatoren auf die Zurechtweisung ist äußerst knapp, aber zielgerichtet: „Das Gespräch mit dem Generalvikar und seinem Stellvertreter war konstruktiv und gut, unser Anliegen bleibt es weiterhin, ins Gespräch mit Kardinal Woelki zu kommen, dies werden wir weiter verfolgen“, sagt Gemeindereferentin Marianne Arndt.

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