Polizeieinsatz in SülzSorge um Oberbürgermeisterin Reker

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Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln

  • Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sieht sich immer wieder mit wüsten Beleidigungen konfrontiert.
  • Nun sorgte ein offenbar geistig verwirrter Mann mit einem Anruf bei der Polizei für Aufregung.
  • Erinnerungen an das Messerattentat auf Reker vor fünf Jahren in Braunsfeld werden wach.

Köln – Ein geistig verwirrter Mann hat am Dienstag bei der Polizei für Aufregung gesorgt. Der Patient der Uni-Klinik sagte Mitarbeitern, dass er Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf einem Wahlkampfstand in Sülz am Auerbachplatz besuchen und mit ihr sprechen wollte. Da der Patient laut Polizei psychisch auffällig ist und unlängst in einer Abteilung für ehemalige Straffällige in einer Klinik versorgt wurde, nahmen die Ermittler die Ankündigung ernst.

Vor fünf Jahren war auf dem Marktplatz in Braunsfeld ein Messerattentat auf Reker verübt worden. Mehrere Mannschaftswagen eilten zum Auerbachplatz und informierten sich, wann Reker eintreffen würde. Die OB hatte jedoch nicht die Absicht, dort einen Termin zu absolvieren. Bei der Durchsuchung des Mannes wurde eine Antenne gefunden. Angezogen war der Patient mit einem Piratenkostüm. Zuerst hieß es, dass der Verdächtige eine Eisenstange im Gepäck habe. „Es gab keine ernsthafte Bedrohung gegen die Oberbürgermeisterin. Es gab auch keine Morddrohung“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Nach Angaben aus Justizkreisen gab es in diesem Jahr bereits fünf Bedrohungen per Mail gegen Reker, die von der Staatsanwaltschaft bearbeitet werden. Eine Festnahme hat es nicht gegeben.

„Wüste Beleidigungen sind an der Tagesordnung“

Laut Rekers Wahlkampf-Team werden die Termine der OB grundsätzlich nicht vorher angekündigt. Bei Besuchen an Wahlkampfständen wird sie von sichtbarer Polizei begleitet. „Wüste Beleidigungen in Internetforen sind an der Tagesordnung“, sagte Wahlkampfkoordinator Frederik Schorn der Rundschau. Diese kämen vor allem aus dem rechtsextremen Spektrum.

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Manchmal seien Formulierungen zu lesen wie „schade, dass der Attentäter nicht besser gearbeitet hat“. Es gebe aber immer wieder konkrete Drohungen. Diese würden an Polizei und Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Reker hat in der vergangenen Woche neben den Verpflichtungen als Oberbürgermeisterin 22 Wahlkampfauftritte absolviert.

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Die Polizei kennt laut Schorn alle Termine. Bei öffentlichen Veranstaltungen verlange ihr Team ein Konzept mit Lageplan. Auch für das Wahlkampfbüro der OB an der Großen Budengasse, das durch eine Fensterfront einsehbar ist, gebe es ein Sicherheitskonzept. Am Dienstag reiste Reker übrigens nach Berlin, wo sie an der Jurysitzung für den Integrationspreis teilnimmt.

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