Aufnahmen für den Dokumentarfilm wurden bei einem Konzert im Kölner Dom gemacht, bei dem Markus Müller aus Heidberg mitspielte.
Mit der TrompeteReichshofer landet unverhofft auf der großen Leinwand

Der Reichshofer Trompeter Markus Müller (62) ist unverhofft Akteur in einem Kinofilm geworden.
Copyright: Foto: Michael Kupper
Der Reichshofer Trompeter Markus Müller ist unverhofft Akteur in einem Kinofilm geworden. „Vor drei Wochen bekam ich einen Anruf von Otto Sauter, ob ich bei einem Konzert mit sieben Trompeten im Kölner Dom mitspielen möchte“, erzählt der Musiker. Er erläutert, dass Sauter als einer der weltweit besten Trompetensolisten gilt und das Konzert Bestandteil des Films „The Trumpet Greets the Monuments“ (Die Trompete grüßt die Monumente) werden soll. Spontan habe er Interesse gezeigt und um die Zusendung der Noten gebeten.
In Sonderschichten geprobt
Die stellten sich als ein Werk des aus Weißenfels stammenden Trompeters Johann Ernst Altenburg aus dem 18. Jahrhundert heraus, das durch zwei Trompetenchöre und eine Solotrompete geprägt ist. Der 62-Jährige sollte die erste Trompete in einem der Chöre spielen: „Ich hatte nur vier Tage Zeit und da waren Sonderschichten nötig.“ Über das Wochenende hat er dann kaum etwas anderes gemacht, als dieses Stück zu üben: „Das ist zwar ein verrücktes Projekt, aber die Vorbereitung muss perfekt sein.“
Dass Sauter bei Müller nachgefragt hat, ist kein Zufall. Der Heidberger Ingenieur erinnert sich an den ersten Kontakt mit Sauter vor zwölf Jahren. Durch Zufall sei dem Trompetenvirtuosen eine CD des Heidbergers in die Hände gefallen und er habe angerufen, ob er nicht einmal vorbeikommen wolle. Genau erinnert sich Müller an Sauters ersten Satz in Düsseldorf: „Es ist mir egal, ob Sie Berufs- oder Hobbymusiker sind – bringen Sie die Leistung nicht, können Sie wieder gehen.“
Alles zum Thema Kölner Dom
- Zwischen Adrenalin und Regeln Jetski-Abenteuer in Köln-Rodenkirchen – Einblick in eine Kölner Bootsschule
- Line-Up und Programm Das bietet die Kölner Jazz-Woche in diesem Jahr
- Nachruf auf Rudolf Barten „Vater“ der Kreuzblume stirbt am 777. Jahrestag des Kölner Dom
- Gottesdienst in Köln FC-Fans feiern im Kölner Dom – neues Trikot bricht Rekorde
- 777 Jahre Kölner Dom Der dritte Turm ist Kölns heimlicher Mittelpunkt
- Rechtsstreit droht Vergabezoff um den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom
- 777 Jahre Kölner Dom Wie der Kölner Dom in nur 38 Jahren vollendet wurde
Ich habe das erste Mal im Kölner Dom gespielt.
Daraufhin folgten drei Stunden des intensiven Vorspielens. „Ich bin völlig fertig nach Hause gefahren“, berichtet Markus Müller. Bei der Autobahnabfahrt Eckenhagen stand für ihn fest: „Dem zeige ich es.“ Ab da nahm er Unterricht bei dem Trompetenguru: „Ich war auch bei zwei Meisterkursen – einmal auf Gran Canaria und einmal auf der Wartburg.“ Inzwischen brauche er keinen Unterricht mehr, hat aber immer noch Kontakt zu Sauter.
Nach der intensiven Vorbereitung ist das Konzert hervorragend gelaufen: „Ich habe das erste Mal im Kölner Dom gespielt.“ Die Akustik sei aufgrund des langen Nachhalls ziemlich streng, doch habe das Zusammenspiel mit Mexikanern, Italienern und Berufsmusikern des Moskauer Staatsorchesters hervorragend geklappt. Die Solotrompete hat Sauter selbst übernommen.
„The Trumpet Greets the Monuments“ ist ein Kino-Dokumentarfilm über den deutschen Piccolo-Trompeter Otto Sauter und seine Konzerte an außergewöhnlichen Schauplätzen. Der Streifen begleitet ihn zu Stätten von einzigartiger historischer und kultureller Bedeutung und zeigt die besondere Verbindung zwischen seiner Musik und weltbekannten Plätzen.
Premiere im kommenden Jahr
Nach dem Kölner Dom führt die Reise auch zur Wartburg bei Eisenach. Das 1000-jährige Gemäuer ist eng mit der Geschichte Martin Luthers und der legendären Sängerkrieg-Szene aus Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ verbunden. Von dort aus geht es über Brasilien mit Aufnahmen im Dschungel-Opernhaus von Manaus und dem umliegenden Regenwald zur Chinesischen Mauer, auf der Sauter das erste Barockmusik-Konzert in der Geschichte dieses Bauwerks aufführt. Nach der Premiere im kommenden Jahr in einer chinesischen Kinokette geht der Film zunächst in asiatische Lichtspielhäuser, später soll er auch nach Europa und Deutschland kommen.